touren erst einmal genau abzusuchen auf Goldreefs u n d alte
Werke hin. Wir befanden uns noch 55 Meilen nördlich von
Umtali. Dass hier im Inyanga-Plateau Gold v o rhanden sein
müsse, hatte schon Major Robertson aus der Thatsache geschlossen,
dass mehrere von ihm abströmende Flüsse G o ld sand
führen, der Ruenje u n d Gavaresi, wie der Odzi. Auch
lo h n te 's ic h eine genauere E rforschung der alten Werke- vom
allgemein wissenschaftlichen, wie vom besonderen Standpunkt
unseres Expeditionszweckes. Das Store b o t die Möglichkeit
einer regelmässigen Verpflegung der Kolonne, was ebenfalls
in’s Gewicht fiel.
Am 12. August machte ich mich demgemäss mit Herrn
G ramann zunä chst an die U n te rsu ch u n g d e s . von mir am
Tage zuvor entdeckten Quarzreefs. Da wir nicht n u r eine Anzahl
alter Arbeiten, sonde rn auch Eisernen H u t auf ihm entdeckten,
belegten wir es fü r uns du rch eine angeheftete dis-
covery notice.
AUFamdeS' Am Sonntag den 13. A ugust stattete ich, d a H e rr Gramann
au sru h en wollte, Rhodes’ Farm u n d ihrem Manager, Mr. Nor-
ris, einen Besuch ab. Mr. Norris nahm mich freundlich auf
un d zeigte mir die Anlagen, zunächst seine Fruchtbaum-An-
pflanzung, in welcher Heuschrecken u n d Frost gehaust hatten.
Eine Reihe der Bäume, Kirschen, Zwetschen, Äpfel, Birnen,
Pfirsiche, Orangen etc. trieben wieder ju n g e Reiser. Das Meiste
war. tot. Ich g laube die Farm liegt fü r O b stb a u zu hoch. Der
kalte Wind, welcher das ganze Jah r üb er weht, bei den warmen
Tagen, welche die Triebe schnell entwickeln, ist zu viel fü r
solche Anpflanzungen. Auch ein Weizenfeld, welches Mr.
Norris mir zeigte, machte einen kümmerlichen Eindruck. Alle
diese Kulturen können einen regulären Winter vertragen, aber
treibende Sonne bei T ag u n d kalter Frost des Nachts widersp
rich t ihren Lebensbedingungen. Ich halte den N orden von
Inyanga zu derartigen U n te rn ehm u n g en fü r geeigneter. Sie
sollten im Süden vom Zambesi n ich t üb er 4000 Fuss hinaufgehen.
,siave pits. * Mehr noch als diese Anlagen interessierte mich, was Mr.
Norris mir von alten Werken a u f Rhodes’ Farm zeigte. Eine
alte steinerne Wasserleitung vom Injangadse h e r hatte er wied
e r in Stand setzen lassen, u n d er benutzte sie fü r die praktischen
Zwecke der Station. Mr. Norris machte mich darauf
aufmerksam, dass alle diese Wasserleitungen der Alten nicht
auf fruchtbaren Boden, sondern auf felsigen G rü n d g e fü h rt
seien. Hieraus schloss er, dass sie nicht fü r ackerbauliche,
sondern fü r bergmännische U ntern ehm u n g en angelegt gewesen
sein müssen. Er meinte, den alten Besiedlern hätten die T ransportmittel
gefehlt, um ih r Q u a rz an die Bäche zum Waschen
zu befördern. Deshalb hätten sie Wasser direkt in ihre bergmännischen
Anlagen geleitet. Er teilte mir ferner eine weitere
höchst interessante Beobachtung zu der Frage d er wiederholt
erwähnten „pits" oder „Versenkungsbauten" mit. Er habe seine
Rhodes’ Farm in Inyanga.
Wasserleitung direkt in einen solchen Tiefenbau geführt. Zu
seinem Erstaunen habe s ic h . derselbe abe r nicht mit Wasser
angefüllf, sonde rn dies sei spurlos verschwunden. Bei näherem
Zusehen habe er gefunden, dass d e r „pit" geg en ü b er dem verdeckten
Eingang einen Ausfluss in die Tiefe besitze, der mit
Steinen lose verschlossen gewesen sei. „Dies beweist doch",
meinte er, „dass diese „pits" nicht als Wohnungen angelegt
gewesen sein können." „Aber wohin fü h rt denn der Ausfluss?
Vielleicht in einen T u n n e l? „Das zu untersuchen, habe ich
noch keine Zeit gehabt."
Ich habe in den nächsten Wochen diese unterirdischen
Bauten dann auf die Beobachtung des Mr. Norris hin unte rsucht,
und bei allen, welche ich gesehen habe, festgestellt, dass
der verdeckte Eingang bergauf angelegt war. Bei einzelnen
fand ich sogar Reste von Fangarmen nach beiden Seiten aus