S a b a e e r in
S ü d a frik a .
S ü d a frik a n
isch e s
Go ld .
N u n hatten Mauch's u n d Bent's Entdeckungen von alten
Ruinen in Matabele- u n d Mashonaland der O phir-F orschung
eine seh r solide G ru n d lag e verliehen. In diesen Entdeckungen
war das Moment gegeben, welches nach Ritter der südafrikanischen
Ophir-Theorie gefehlt hatte, nämlich eine wirkliche
urkundenmässige Unterlage fü r die Annahme, dass Hiram
u n d Salomo ihre Flotten nach Süd-Afrika geschickt haben
mochten. In diesen Ruinen hatten wir den Beweis, dass alte
südarabische Niederlassungen in Südafrika bestanden hatten,
un d das wiederholte Auftreten des Namens Sa b i , R u s a p i etc.
war ein deutlicher Fingerweis dafür, dass diese Niederlassungen
im Z usam menhang speziell mit sabäischen U ntern ehm u n g en
standen. Man kann diese mannigfaltigen Namensanklänge, auf
welche ich zurückzukommen haben werde, kaum anders erklären.
Dazu kam, dass eines der Eingangsthore in dieses uralte
Ruinen- u n d Minengebiet bis auf den heutigen Tag den Namen
S o f a l a o d er S o f a r a führt, ein Name, welcher abzuleiten
ist au s ' dem ägyptischen Präfix „Sa", d e r „F an d " bedeutet,
u n d O f a r a o d e r O f e r , dem semitischen Wort, mit. welchem
wir es zu th u n haben. Wahrscheinlich hatte dieser Name
z u r Zeit der U ebe rse tzung d e r Septuaginta die alte Form
O p h ir bereits allgemein verdrängt.
Zu diesen philologischen u n d allgemein geschichtlichen
G rü n d e n kam n u n als wesentliches Moment die Thatsache
hinzu, dass das fragliche Gebiet sich von J a h r zu Jah r mehr
als ein G oldland im vollsten Sinne des Wortes erwies. Süd-
Afrika vom Zambesi bis zum Orange-Fluss ist ein Do rad o
erster Klasse, u n d damit trifft der G ru n d ch a rak te r des alttesta-
mentlichen O p h ir hier genau zu. Das letzte J a h rz eh n t h at nach
dieser Seite hin volle Aufklärung gebracht, u n d insbesondere
ist auch d e r Z usam menhang d e r alten Ruinen mit Goldminenbetrieb
z u r Gen ü g e erwiesen. Das Gebiet zwischen Fimpopo
u n d Zambesi ist überzogen mit Minenarbeiten, welche teilweise
freilich bis auf neuere Zeit herabreichen, zum Teil abe r u n fraglich
u ra lt sind. Dies haben Bent u n d Andere in der Ausleg
u n g der Z imbabwe-Funde dargethan, u n d ich bin heute
in d er Tage, diese G rü n d e in mancherlei Richtung zu ergänzen.
Wir haben demnach in Südostafrika die wesentlichen Voraussetzungen
der O p h irfah rten g eg eb en : e i n s e m i t i s c h e s
K o l o n i a l g e b i e t m i t u r a l t e m G o l d b e r g b a u , f ü r
w e l c h e s d e r N a m e A. F. R . 2) a n m e h r e r e n S t e l l e n
h e u t e f e s t g e s t e l l t w e r d e n k a n n .
Wenn man diese Thatsachen sich klar macht, so wird man
verstehen, welches Interesse die von mir gefundene Karte
dieses Gebietes gerade auch fü r die F ö su n g der O phir-F rage
fü r mich hatte, und welche A nregung ich in den folgenden Mitteilungen
des Begleittextes finden musste. Ich drucke diese
Stelle hier in der ursprünglichen französischen Sprache, u n d
den wesentlichen Passus abe r auch in deutscher Übersetzung
ab, weil sie thatsächlich die G ru n d lag e fü r die Expeditionen
gewesen ist, deren Verlauf ich hier erzählen will. U nser Atlas
berichtet :
„P o u r décrire par o rd re la situation e t la disposition des
habitations Portugaises, et d o n n e r un e idée des Foires ou
Marchés d ’or, supposons qu e nous entrons par la Barre de
F u a b o Jqsques à l’Habitation de Séna, il y a 60 lieuses.
Toutes les terres qui so n t au b o rd de la Riviere, appa rtiennent
à la C o u ro n n e de Portugal. Tes Jesuites o n t deux Paroisses
à Luabo, e t une autre a G o m b e qui n ’est pas éloignée de
Séna. Cette Habitation d e Séna, située dans le Royaume
d ’I n h a m o y , a son Eglise Cathédrale, la Miséricorde, le
C ouvent de St. Dominique, e t la résidence de la Compagnie
de J é s u s fondée dans le même lieu, où l’on dépeçoit et
l’on vendoit autrefois la chair humaine. Il p eu t y avoir 30
Familles Portugaises, et un g ran d nombre de Chrétiens du
Pays de Séna jusques à Tété qui est la seconde Habitation
des Portugais. Il y a aussi soixante lieues de Pays dans ce
district: les Jesuites en o n t une située dans le Pays de la
Chemba, et une autre dans. le Marangué. Il y p eu t avoir dans
Tété 15 ou 20 Familles Portugaises, un e Eglise Paroissale de
2) A. F. R. (Aleph, Phi, Resch) sind die Konsonanten des
Wortes Ophir, welche dessen Wurzel bilden. Vokale wurden zur
Zeit der Abfassung des Alten Testamentes bekanntlich noch nicht
gebraucht.
Fura.