
Beim
Macombe.
Macombe hier bleiben, wie meine Väter es gewesen sind. In
diesen Zeiten habe ich einen weissen Freund nötig, um dies
alles mit den Portugiesen in F reundscha ft zu regeln." —
Ich antwortete Macombe:
„Dies will ich thun, u n d ich glaube, dass meine B rüder
Deine Worte gern hören werden. Wir wollen hier arbeiten und
das Land aufschliessen, u n d Du u n d Deine Familie sollt nichts
fü r Eure Stellung zu fü rch ten haben. Wir wollen alle einträchtig
mit Dir Zusammengehen."
Macombe liess sich dann noch weiter üb er Einzelheiten
aus. U n te r Anderem sagte er, dass er mir ein grosses Haus bei
Misongwe bauen lassen wolle.
Gegen 9 U h r entfernte sich endlich der Besuch, wie er
gekommen war, mit Musik u n d tanzenden Mädchen an der
Spitze. Süsse Ruhe u n d tiefer Friede legten sich alsdann über
unser mondbeschienenes Lager. Nach kurzer Zeit aber begann
d rü b en in Misongwe die wilde Orgie eines allgemeinen Tanzes,
welcher bis Mitternacht dauerte. Als Macombe gegangen war
u n d wir bei Tisch sassen, kamen meine drei Trägerältesten und
s a g te n : „Herr, wir haben gesehen, dass D u ein grösser Mann
bist. Gieb u n s je tzt ein dementsprechendes Geschenk." Mit
einigen kräftigen Worten, welche n ich t gerade Segenswünsche
waren, scheuchte ich. sie von dannen.
Am nächsten Morgen stattete mir Macombe schon um
7 U h r einen. Besuch ab, u n d jetzt b a t ich ihn in freundlicher
Weise, meine Abreise doch möglichst zu beschleunigen. Er versprach
mir dies u n d ordnete zu n ä ch st an, dass mir Mehl (ufu)
in Masse zum Verkauf geschickt würde. Ich liess an 10 Sack
von diesem in den nächsten Tagen aufkaufen.
In Misongwe erhielt ich wiederholte Berichte von den
H erren Blöcker u n d von Napolski. Blöcker teilte mir die erfreuliche
Nachricht mit, dass das Waschen d e r Injabanda-Reefs
gute Resultate gehabt, u n d dass er unabweisbare Thatsachen
g e funden habe, dass wir in dem von mir entdeckten grossen
Reef alte Minen b es ä ssen : Oberflächen-Arbeiten, einen alten
Schacht, einen Steinbruch u n d alte in den Fels gehauene Wege,
die sicherlich n ich t von den Schwarzen gem acht seien. Dies war
natürlich eine seh r angenehme Nachricht.
Am Nachmittag des 20. Juli machte ich Macombe eine
Spieldose zum Geschenk, welche mir von unserer Station nachgeschickt
war. Sie machte dem H äuptling augenscheinlich
Eine Makalanga-Schönheit vom Lande.
grosse Freude. Das U n angenehme der Brüderschaft mit Macombe
war der erneuerte Z u d ra n g d e r Indunas, welche jetzt
auch mir geg en ü b er ein kriechendes Wesen annahmen. Auch
seine Frauen besuchten mich jetzt, u n d eine seiner jüngeren
Schwestern wollte d u rch au s von mir geheiratet sein. Sie klam