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 Säugethiere (die Raubthiere)  für Felis rubiginosa Is.  Geoffr.  gegebene Beschreibung bestätigt  
 die nahe Verwandtschaft unseres vom Am ur stammenden Thieres mit dem des sü d asiatischen  
 Festlandes. Ich finde  nämlich den langhaarigen Winterpelz  dieses Thieres  folgenderweise  
 gefärbt: 
 Die  Grundfarbe  der  ganzeu  oberen  Seite  ist  gelb-röthlichgrau,  den  Flanken  zu  und  
 am hinteren Bauchtheile reiner gelb;  am Unterhalse, der Brust  und  dem vorderen Bauch-  
 theile wird sie auf einem schmalen Mittelstreifen rein weiss.  Auf dem Kopfe tritt das Roth-  
 gelb  des Nasenrückens  bis  um die Nase  selbst  und  ist  fein  weislich  gelb  gestichelt,  zieht  
 sich dann undeutlich in Gelb und Gelblich-braun geflammt und gefleckt bis  auf den Scheitel.  
 Seitwärts aber, über jedem Auge und zu dessen Innenwinkel vortretend, bleibt ein undeutlicher  
 weisser Fleck,  den über dem hinteren Theile  des  oberen Augenliedes  eine  rostrothe  
 Binde begrenzt, welche sich zu  den Ohren über den Scheitel fortsetzt. Auch die dazwischen  
 liegenden,  undeutlich begrenzten Flecken des Scheitels, setzen sich zwischen  beiden  Ohren  
 dann zu zwei Parallelstreifen  von dunkel  braunrother  Farbe  fort,  und  so  finden  wir  denn  
 im Vereine mit den seitlichen Längsstreifen,  die vier für Felis undata  und Felis minuta charakteristischen, 
  rothbraunen Längsbinden,  die über den ganzen Oberhals bis vor die Schultern  
 sich hin erstrecken.  Hier schwinden sie und werden durch dichtgestellte hellrostrothe  
 Flecken,  die über den ganzen Oberkörper vertheilt sind,  ersetzt. 
 Die kleinen Ohren dieser Art sind innen  lichtgelb behaart,  aussen  haben  sie  nur  die  
 obere  Kante  des  Vorderrandes  schwarz,  der  hintere  Rand  ist  gelblich  weiss,  die  Basis  
 dunkler, mit seitlich geringem schwärzlichen Abzeichen.  Die Kopf- und Halsseiten,  so  auch  
 die  hinter  dem  Ohre  befindliche  Behaarung,  sind  viel  heller  als  die  Rückenfarbe.  Vom  
 äusseren Augenwinkel zieht sich über die Wange zum Halse  und  über  denselben  fort  zum  
 äusseren Augenwinkel des anderen Auges ein rostrothes Band,  welches  am Halse  sehr viel  
 breiter wird  und  in  der Abbildung,  welche  G eoffroy et Cuvier 1.  c.  geben,  deutlich gezeichnet  
 ist.  Diese Abbildung darf auch im  Uebrigen als sehr gelungen citirt werden.  Ein  
 zweites,  sich nicht ringförmig schliessendes Band,  beginnt jederseits  unter  dem Auge  und  
 läuft dem oberen parallel über den Unterkiefer. Die Unterlippe ist weiss,  dieSchnurrborsten,  
 deren längste kaum den inneren Ohrrand berührt,  sind am  Grunde schwarz, sonst weiss. 
 Wir kommen nun  zu  der  charakteristischen Zeichnung  der  unteren Halsseite.  Während  
 nämlich  über  die  Oberseite  des  Halses  die  vier  rostbraunen Längsstreifen  in  recht  
 scharfer Begrenzung  verlaufen,  und  zwischen  sich  die  hellen,  gelblichgrauen  Streifen  der  
 Körpergrundfarbe lassen, so  sehen wir auf der unteren hellgelben, in der Mitte fast weissen  
 Halsseite die Querbänder in lebhaftestem Rostroth  sich verbreiten.  Von  vor  den Vorderfüssen  
 beginnend zähle ich vier  solcher Hauptbinden,  von  denen  die  vorderste  zwar  nicht  
 ganz geschlossen ist,  aber sich in der Nähe der Halsmitte nach vorne und hinten hin bedeutend  
 verbreitert.  Die  Umrisse  dieser  meist  fingerbreiten  Binden  sind  nicht  so  scharf,  es  
 treten  die  zweite  und  dritte  durch  hervorgeschobene  Flecken  einander  auf der Mitte  des 
 Halses sehr nahe.  Die vor den Vorderfüssen stehende ist dunkler und zieht an einigen Stellen  
 stark in’s Schwarze.  Flanken und Bauch sind von hinter den Vorderfüssen  an gefleckt.  
 Die  Grundfarbe ist ein  helles Lehmgelb,  die Mitte  des Vorderhauches  ist  weiss,  die länglichen  
 Flecke hier schwarzbraun,  die seitlichen  rostbraun.  Die Extremitäten  anbelangend,  
 finde ich die Vorderseite derselben gelb mit  röthlicher Fleckung,  die  Hinterseite  aschgrau  
 mit  reichlicher  gelber  Stichelung.  Der  Schwanz,  dessen  Länge  ich  zn  33,5  Cmtr.  messe  
 (auf die Längenmaase der übrigen Theile des Balges  ist  kein Werth  zu  legen,  da  derselbe  
 zu sehr gereckt ist), ist obenher mehr grau als gelb,  und unten mehr  gelb  als  grau.  Eine  
 durchweg deutliche  Ringelung  ist  nicht  ausgebildet,  indem  auf der  Grundhälfte  sich  nur  
 schwarzbraune,  schmale,  bindenartige  Querflecken  bemerken  lassen,  die  seitwärts  verschwinden. 
   In der untern Schwanzhälfte sind  solche  Querbinden  zu  festgeschlossenen Ringeln  
 gebildet.  Die äussersten Haare sind rauchschwarz, werden aber durch herumstehende  
 längere,  gelbbraun gespitzte,  bei seitwärts gewonnener Ansicht nicht bemerkt.  Das Deckhaar  
 des  Oberkörpers ist recht straff und stark,  es  misst  auf dem Rücken 47 — 50 Mmtr.  
 im Winterkleide des Thieres.  Meistentheils ist es in \  seiner Länge,  vom Grunde  aus  gerechnet, 
  schwarz,  dann mit breiter gelblicher,  oder in  den Flecken  röthlicher Ringelhinde,  
 und endlich mit meist brauner  oder  schwarzer Spitze  versehen.  Das Wollhaar  des  ganzen  
 Thieres- ist über %, vom Grunde her gerechnet, schiefergrau,  in der Spitze fahlrostroth oder  
 gelb,  am Bauche durchweg heller, auf dem Rücken dunkler. 
 Von  dem  soeben  beschriebenen Thiere  liegt  uns  ein,  zwar  nicht  ganz  vollständiges,  
 Skelett vor,  welches Herr  Dr.  H olterm ann  die  Gefälligkeit hatte  mit  einzusenden.  Wir  
 können daher nicht unterlassen,  einige vergleichende Blicke  darauf zu  werfen,  indem  wir  
 F.  Catus ferus,  F.  domestica, so wie auch einen Schädel von F.  Manul  ihm  zur Seite  stellen ;  
 Materialien, welche das akademische Museum liefert.  Dem Gebisse und den Scheitel-  und  
 Hinterhauptleisten  nach  ist  unser  Thier  ein  schon  bejahrtes,  dessen  rechtem  Oberkiefer  
 bereits  der  erste  Lückenzahn  fehlt.  In  den  allgemeinen  Umrissen  des  Schädels  finde  ich  
 die  grösste  Uebereinstimmung  mit  einem Schädel  der  wilden Katze  aus  dem  K aukasus,  
 wogegen F. Manul sich  sogleich  durch  höhere Wölbung  der  Stirnbeine,  schrofferen  Abfall  
 der  Nasenbeine,  eine  verhältnissmässig  viel  kürzere  Schnauze  und  im  Allgemeinen  durch  
 die  gedrungene Schädelform unterscheidet. 
 Das  Gebiss der vier zu vergleichenden Arten bietet  in  der Form der einzelnen Zähne  
 so  gut wie gar keine Unterschiede.  Die Vorderzähne  bei F.  Calus ferus und F. undata sind  
 sich ganz  gleich,  die seitlichen im Oberkiefer bei der letzteren ein wenig stärker.  Bei dem  
 Manul finde ich die trennenden Zwischenlücken breiter,  so  dass sich nicht einmal die Kronenränder  
 der mittleren Vorderzähne berühren  und jeder Zahn  des Oberkiefers  isolirt  dasteht. 
  Auch die Eckzähne weichen nur insofern von einander ab,  als  die seitlichen ParalleL  
 furchen im Gebisse des Manul (eines jüngeren Thieres) noch gut erhalten sind, während sie  
 bei  den  drei  anderen  Schädeln  kaum  vor  der  Spitze  der  Eckzähne  sichtbar  blieben.  Der  
 obere,  erste  Lückenzahn  fehlt  dem  Manulschädel ganz,  ohne  dass  eine  Spur  der  Alveole