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 Die Beschaffung so wilder Thiere, wie es die Jakbüffel sind,  und die  Bereitung ihrer Häute  
 hielt mich bis zum  23.  Juli in B ukukun  auf, wo mich die nahe gelegenen lichten  Birkenwälder  
 eine namhafte  Ausbeute schöner Argynnis, Melitaeen und Hipparchien machen liessen.  
 Auch in A ltansk  wurde ich erst mit dem 1.  August reisefertig,  weil theils regeniges  "Wetter  
 das Trocknen der Büffelhäute sehr  erschwerte, theils auch die Umgegenden so Manches  
 zu thun gaben. 
 Bei meiner Rückreise  über K irin sk i Karaul  blieb  ich  bis  zum  6.  hier.  Das  eingetretene  
 Herbstwetter (in  diesen Höhen) und diemähere Besichtigung der umliegenden Thft-  
 ler waren zu diesem Verweilen die Ursache.  Am 7. August erreichte ichAkschin.sk, am 8.  
 D urulungui und nachdem ich am 9. noch die Lamentempel am linken  Ononufer gesehen,  
 gelangte  ich  am  Abende  dieses  Tages  noch  zum  T arei-n or  in  der  Grenzwacht  K ulus-  
 sutai an.  Hier nun wurden  die  Beschäftigungen in gleicher "Weise,  wie  sie  im  Frühlinge  
 betrieben  worden  waren,  wieder  aufgenommen  und  bis  zum  20  Sept.  eine  grosse Anzahl  
 des durchziehenden  Geflügels erbeutet. ■ 
 Es wäre nun',  hätte  ich  hiermit  meine  diesjährigen Arbeiten  beschliessen  wollen,  an  
 der.Zeit  gewesen,  noch  auf  den  Sommerwegen  die  Rückreise  nach  Irk u tsk   anzutreten.  
 Indessen musste der Herbstfischerei im 0 non doch  einige Zeit  und den im Frühwinter aus  
 der Mongolei in unsere Gebiete gemeiniglich  einwandernden Antilopen  noch  eine  bedeutendere  
 geschenkt werden,  um in den Besitz dieser und der seltenen Fischarten des oberen  
 Amurlaufes zu kommen.  Ich beschloss  daher meine Reise bis in den December hin zu verlängern  
 und erst im Januar  1857 in Irk u tsk  einzutreffen. 
 Demgemäss  reiste  ich  am  20.  September  zur  alten  T schindantskischen Festung,  
 in  welcher  einige  Kosaken  den  Fischfang im  Onon  um  diese  Zeit  betreiben.  Von  hier  
 kehrte  ich  am  9.  October  nach K u lu ssu tai  mit  meiner Beute zurück  und  machte  dann  
 noch  eine Jagdparthie in die Kieferwaldung, welche sich von Siassutsche nach K ubuchai  
 und  westlicher  hin  erstreckt.  Am  14.  October  von  dieser Jagd  heimgekehrt ,  begab  ich  
 mich dann am  16.  October in die  Grenzwacht Soktui und veranstaltete grosse Jagden auf  
 Dshiggetei-Pferde und Antilopen,  welche mich bis in  die  erste Woche  des Novembers beschäftigten. 
   Sodann verliess ich mit den erbeuteten Thieren diese Gegend und begab mich  
 zurück in mein Hauptquartier nach K ulussutai,  wo  sie  nebst  manchen^anderen,  jetzt-im  
 Winter leicht zu beschaffenden Seltenheiten präparirt wurden. 
 Nachdem ich mich so  in den Besitz  einer sehr zahlreichen, werthvollen Sammlung der  
 Hochsteppenfauna gesetzt hatte,  lag mir  daran, auch  die Thiere  des Apfel-Gebirges,1 soweit  
 sie im Winter vorhanden,  zu besorgen,  und ich zog es vor,  diesmal  die Ingo da aufwärts  
 reisend,  vom  letzten  an  ihr  gelegenen  Dorfe,  welches  K lutschefsk  heisst,  in  die  
 Waldungen dieses Gebirges vorzudringen.  Um  so  mehr  that  ich  dies,  als  Geschäfte  (die  
 Erhebung neuer Reisegelder) mir  geboten;  in  die Gouvernementsstadt T ransbaikaliens,  
 T schita,  zu  reisen.  Hier  auf das Freundlichste  durch  Herrn  Generalen  von  K orsakoff 
 in  meinem Vorhaben  unterstützt,  verliess  ich  Mitte  November  diesen  Ort  und  reiste  im  
 Thale der Ingoda aufwärts.  Die Dörfer  T atau refsk ,  U latoisk ,  D oroninsk,  N ikola-  
 jefsk sah ich auf dem Wege nach K lutschefsk,  woselbst ich vier Jäger  (Bauern) annahm  
 und mit  ihnen  auf  längere  Zeit  in  die  winterliche  Natur  des  Apfel-Gebirges  zog.  Am  
 17.  November traten wir zu Pferde  diese Reise an und kamen,  das hier nicht hochrückige  
 Apfel-Gebirge übersteigend,  in einige  derjenigen Thäler,  deren Quellen dem Chilok (also  
 dem Selenga-Systeme angehörend) zufallen.  Die Aquisition  einiger Moschusthiere,  mehrerer  
 Exemplare des  Tetrao urogalloides Midd., sowie  mancher weniger  gesuchten kleineren  
 Säugethiere  und Vögel,  machten  im Vereine  mit  dem  Bekanntwerden  mancher  Oertlich-  
 keiten und der Winternatur hiesiger Gebirge diese Reise recht ergiebig und erst am  1. December  
 Abends kehrten  wir nach K lutschefsk zurück. 
 Am nächsten Tage setzte  ich  dann  die Weiterreise  nach  T schita  fort  und  gelangte  
 von hier  auf der  gewöhnlichen Strasse  durch  die T u ra-  und Ilja-Thäler  zum Onoh  und  
 am  8.  September nach K ulussutajefsk.  Hier nun wurde Alles zweckmässig gepackt  und  
 da  in den Hochsteppen  nur  wenig  Schnee  vorhanden  und  dieser  noch  ungleich  verweht  
 war,  so  mussten  die Sachen  per Axe  nach  T schita  gebracht  werden.  Um  den  nächsten  
 dorthinführenden Weg zu benutzen,  und  dabei auch die  schlechten, unbequemen Wege  im  
 Ilja-Thale zu'meiden,  beschlossich, von S’assu tsche aus direct damit durch  die A gins-  
 kische Steppe  zu  fahren,  dann  das  Dorf A rgalei  zu  erreichen  und  von  hier  durch  die  
 waldbedeckten Ufergebirge des rechten Ingodaufers fahrend,  den Postweg beiA rschinsk  
 zu  gewinnen. 
 Diese Reise  vollführte  ich  vom  16.  bis  zum  22.  December  glücklich.  Einige  Tage  
 Aufenthalt  waren in T schita nöthig, weil, wie man  wusste,  der B aikalsee noch nicht zugefroren  
 war  und  die Reise  um  das Südwestende des See’s mit solchem Gepäcke,  wie  ich  
 es mitführte,  nicht gut ausführbar gewesen wäre. 
 Auch  vertraute  ich  den  weiteren  Transport  der Collectionen jetzt  meinem  Kosaken  
 und  den  Fuhrleuten,  da  von  hier  die  grosse  Poststrasse  biü  Irk u tsk   ohne  besondere  
 Schwierigkeiten  zurückzulegen  war,  und  verliess am  31.  December  mit  Hetrn  Usolzoff,  
 der in T schita von seiner Reise zum  obern Amur eintraf,  diese Stadt.  Wir mnssten aber  
 am Ufer des Baikalsee’s noch drei Tage warten und konnten  erst am 7. Januar 1857 über  
 den. See kommen. 
 So traf ich  denn am  8.  Januar Abends in Irk u tsk  wieder ein. 
 Unterdessen  hatten  die  Herren L. v. Schrenck,  Maximowicz  und  Maack  nähere  
 Kunde vom Amurlande  nach Irk u tsk   gebracht,  die  beiden  erstgenannten  dieser Reisenden  
 hatten den ganzen Lauf dieses Stromes im Sommer 1856  gesehen und sich,  wenn auch  
 nur auf forcirter Reise, doch mit der Natur seiner Uferländer soweit bekannt gemacht,  um  
 für die Zukunft die in naturhistorischer Hinsicht besonders  empfehlenswerten Localitäten  
 angehen zu können.  Ich hatte das Glück in Irk u tsk  Hrn. Maximowicz noch  anzutreffen,  
 und benutzte jede Gelegenheit,  soviel  im  Allgemeinen  vom Amurlande  zu  erfahren,  dass