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 7. Die schwarze Hrustzeicliiiuug'. 
 Wie  bei  No.  1,  nur  abgetragen  
 und  etwas  verblieben. 
 Gelblich  weiss. 
 Fehlt.  
 (Defectes  Fell.) 
 Zieht  sich  weiter  nach  
 vorne, dort rauchgrau, nur  
 die Unterkieferränder und  
 ihr Winkel  bleiben  weiss. 
 S. Flanken. 
 Lebhaft isabell  mit röthli-  
 chen Haarspitzen. 
 Hell  isabell mit  bräunlich1  
 gelben Haarspitzen. 
 Noch  dunkler,  der  europäischen  
 Form ganz gleichkommend. 
 Wie  bei  No. 5,  6  und  7,  
 ¡aber noch einzelne schwarze  
 Haarspitzeii. 
 9. Bauch. 
 Etwas  dunkler  wie  beillsabell mit bräunlicherMit-Ilsabell, nur die dunkle Mit-IDie  weisSe  und  schwarze  
 No.  1.  jtellinie.  |tellinie  in’s  Bräunliche.  |Stichelung  allgemein. 
 Bei  allen  Exemplaren  ist  nur  die  Spitze  des  Schwanzes  schwarz  und  vor  ihr  die  
 nächstgelegenen Haarspitzen  brand-braun,  die Zehenschwielen  aller  sind  deutlich und die  
 der Sohlen bis auf den oben erwähnten Fall ebenfalls. 
 Aus  den Bemerkungen,  die wir  in der letzten unserer Rubriken über das Thier No. 8  
 notirten,  ersieht  man,  dass  eine  sehr  bedeutende Annäherung  zum  europäischen Iltis ihm  
 seinen  Haaren  nach  nicht  ahgesprochen  werden  kann.  Die  Verminderung  der  langen,  
 schwarzen Deckhaare, wie sie der Mustela putr. sibirica eigen und das an ihre Stelle tretende  
 Ochergelb, sowie besonders der Umstand,  dass nur die Schwanzspitze in der Regel .schwarz  
 ist,  wären  als  die  auszeichnenden Varietätenmerkmale  für  diese Form  festzuhalten.  Aber  
 für keines derselben lässt sich eine bestimmte  Grenze ziehen,  wie die vorstehenden Mittheilungen  
 es  darthun. 
 Es bleibt uns nun noch übrig die Sommerfelle zu besprechen. 
 Ein  altes Weibchen  vom  12.  (24.)  hfrai  1856  aus  den  daurischen  Hochsteppen  
 stammend,  an welchem  das  straffere,  sehr glänzende Körperhaar  die  zierlichen Leibesformen  
 glatt anliegend bekleidet,  stellt sich,  was allgemeine Farbe anbelangt zu den Winterkleidern  
 No.  5,  6  und 7.  Die  Schnauzenquerbinde  von  matt  schwarz - bräunlicher  Farbe  
 ist  deutlich,  sie  umschliesst  den  äussern Augenwinkel  in  einem'ein  Paar  Linien  breiten  
 Bogen  und  der  schiefgestellte  helle Fleck  der obem Augenbögen  fehlt nicht;  Nanh vorne  
 hin um dieVibrissen tritt" die rundfleckige Zeichnung auf weisser Oberlippe deutlich hervor.  
 Die Vibrissen sind schwarz,  der  obere  Ohrengrund ist  es  gleichfalls,  die  innere  Ohrfläche  
 bis  ’/   ihrer Spitze bräunlich grau, das Uebrige weiss,  Die Gegend  der Stimnasenbeinnäthe  
 wird weisslich graubraun und zieht sich diese Farbe reiner  hinter  dem Auge zum Ohr und  
 den Kopfseiten hin jederseits als weisses Band.  Dann folgt die einfach bräunlich gestichelte  
 Nacken- und obere Halsseite, auf welcher einzelne Weisshaare sich eingemischt finden, endlich  
 der  hellere  Vorderrücken  und  dann  der  langhaarige  Hinterrücken  mit  viel  schwarzem  
 Deckhaare. ..Dieses  letztere  ist %  von  der  Spitze wenigstens  und  bisweilen ganz echwarz.  
 Die  umgrenzende,  hellere Behaarung  zieht starb in’s Brandbraune und bekommt das Körperende  
 in seinem Pelze beinahe die Fuchsröthe.  Das Wollhaar  auch hier wie am übrigen  
 Körper  weiss-gelblich,  am  Grunde  etwas  heller;als  der Spitze  zu.  Die Schwanzhaare  bis  
 zur  schwarzen  Spitze  sehr  hell.  Die untere Körperseite bietet nichts von  den Winterkleidern  
 Abweichendes dar. 
 Zwei jüngere  Thiere  aus  den Umgegenden  von T uransk  im östlichen Sajan,  deren  
 Haare noch  durchweg die Weiche des Jugendkleides  zeigen, stehen der eben beschriebenen  
 Iltisform nahe.  Indessen wird an ihnen alles Schwarz der obem Körperseite durch ein schönes  
 Kastanienbraun ersetzt und die. gelben Körpertheile sind an diesen beiden Thieren vom  
 lebhaftesten  hellen  Brandbraun. Die schwarze Stichelung  der  Deckhaare fehlt  vollkommen  
 und das Wollhaar ändert in der Farbe, je nach der Helle oder Dunkle des Deckhaares, von  
 heliisabell  bis dunkel ochergelb.  Die Schnauzen-Augenbinde  ist vorhanden,  verläuft  aber  
 nach hinten hin undeutlich in die bräunliche Stirnbehaarung. Während bei einem Exemplare  
 der schiefe obere Augenfleck sehr deutlich ist, fehlt er bei dem ändern.  Auch  das Schwarz  
 des Brust-Kehlfleck’s  ist bräunlich,  bei dem einen der Thiere am Halse init Weiss stellenweise  
 reichlich  durchsetzt,  bei  dem  ändern  nicht.  Die  untere Körperseite  entspricht  def  
 Färbung  des  Unterkörpers, nur ist  das  Gelb  und  Rothbraun  etwas  bleicher.  Endlich  ist  
 noch  zü  bemerken,  däss  das  Sommerkleid  eines  alten  Rtis  aus  dem  Sajan  durchweg  mit  
 den  dunklem Kleidern  der  im Winter  gefangenen Thiere  aus  den dauro-m ongolischen  
 Hochsteppen in der Farbe gleichkommt. 
 Die von L ichtenstein  zuerst  erwähnte1)  von F isch e r und L esson2)  später  aufgenommene  
 Varietät des Iltis, deren Uebergangsformen zur normal Mittel-Europäischen Form  
 wir im Vorstehenden genugsam erörtert,  gehört demnach ohne Zweifel in die Grenzen  der  
 Varietätenbildung  von  Mustela putorius.  Im  Süden  des  europäischen  Russlands, "schon  in  
 B essarabien,  dem  chersonschen  und  tau risch en   Gouvernement  und  noch  mehr  im  
 Kaukasus  bleibt  der  Htis  kleiner  und  heller,  wie  dies  eine  Suite  von  Exemplaren  des  
 academischen Museums darthut. 
 Da nach G iebel3) auch die japanische Must,  itatsi Temmek*) zum Iltis gezogen wird,  
 wir  es  aber  nicht  wagen- nach  der  sehr  dunklen Abbildung  und  dem Texte unserem Vergleiche  
 die  Bedeutung wissenschaftlicher Entscheidung  beizulegen,  um  so  mehr,  weil  bei  
 der  grosSen  Neigung  zu  Farbenvarietäten,  wie  sie  Mustela putorius  eigen,  man  entweder  
 sehr detaillirte Beschreibungen ,  oder  besser  die  fraglichen Thiere selbst vor Augen haben  
 muss;  so  wollen  wir  nur  bemerken,  dass  das Dunkelwerden europäischer Thierformen im  
 äussersten  Osten  A siens  ebenso  allgemein  zu  sein  Scheint,  als  das  Hellwerden  derselben  
 Speciesim hoch gelegenen Centraltheile Südsibiriens. Für die letztere dieser Behauptungen  
 würden'  die  Hausthiere,  so  besonders  auch  das  Pferd  schlagende  Beweise  liefern. 
 1)  Reise  von  O renburg  nach, B u ch ara von E versm ann, Anhang P*  124. 
 2)  F ischer,  Synops mamm.  p.  219.  —  Lesson.  Complément  des  oeuvres  de  Buffon  T. Y.  p. 299. 
 3)  Giebel,  die  Säugethiere  p.  779.  Anmerkung. 
 4)  Fauna japonica Dec. H. t. 7.  1.  Text S.  34.