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 welche  mit  dem  Ende  der  aufrechtstehenden Mähne  ihren Beginn  nimmt,  und  wie  jene,  
 eine  bräunliche,  etwas  in’s  Gelb  und  Graue ziehende  Farbe  hat,  verschmälert  sich  der  
 Mitte des Rückens zu von Fingerbreite bis zu  3  Linien Breite,  nimmt dann recht rasch in  
 ihrem Querdurchmesser zu,  gewinnt im Kreuzbein  3 Finger Breite,  die  sie  über dem Becken  
 behält,  verschmälert  sich  dann  sehr  rasch  und  läuft  dem  Schwanzrücken  entlang  
 als schmale Längsbinde  abwärts.  Ueberall  setzt  sie  sich  scharf von  der  Körperfarbe  ab,  
 nirgend findet sich zwischen dieser und der Rückenbinde eine hellere Einfassung.  Die seitlichen  
 Körpertheile nehmen nur in den Weichen ein helleres Colorit an.  Ein Gleiches findet  
 auf  den Füssen  im  allmählichen  Uebergange  von  oben  nach unten  statt,  aber  ein Finger  
 breiter Rand brauner,  verlängerter Haare umsteht  die  ganze Hufwurzel und  steigt  an der  
 hinteren Fussseite, nach und nach heller werdend,  aufwärts. • 
 Die Winterkleider  der  anderen  Thiere  stimmen  unter  sich vollkommen  überein,  bei  
 ihnen  zieht  die Körperfarbe  mehr  in’s.  Röthliche,  als  in’s  Gelbe,  die  Haarlänge  beläuft  
 sich auf 25  - 28 Mmtr.,  die helleren Färbungen an  der unteren  Körperseite  sind weniger  
 weiss,  mehr  röthlich-grau.  Im üebrigen  ist  auf die  Beschreibungen  P allas  und Andr.  
 W ag ner’s (Sängethiere  etc.  Th. VI.  p.  130  et sp.  und  Suppl.  Abth. IV.  p.  272,  sowie  
 Suppl. Abth.  V.  p.  484  et sp.) hinzuweisen/ 
 Die Verbreitung des Dshiggeteis ist sicherlich nicht auf den  östlichen Theil Central-  
 Asiens beschränkt, sie erweitert sich vielmehr,  wie  wir  mit Gewissheit  behaupten  dürfen,  
 auch auf die w estasiatischen. Steppenländer.  Dass Equus Hemionus auch in der D shun-  
 garei vorkomme,  wurde von P allas (Vergl.  dessen Nordische Beiträge Bd. II. p. 6) schon  
 als ziemlich sicher behauptet;  auch ist der Dshiggetei in der «Enumeratio  animalium ver-  
 tebratorum Sibiriae  occidentalis»,  welche  Herr Akad.  v.  B randt  in  der «Voyage  scienti-  
 fique  dans  l’Altai  oriental-  p ar-P ierre  de  T schihatcheff  1845»  giebt,  aufgenommen.  
 Ausserdem gelang es Herrn N.  v.  Severzeff im Winter  1858  einen  Dshiggetei  aus  dem  
 Gebiete  des S yrdarja  zu  erhalten,  welcher  sich  durch vorwaltenderes Weiss  der Bauchseite, 
   durch reinere,  wejsse Schnauze,  etwas kleinere Hufe,  den mehr gelblicheren Ton der  
 Körperfarbe und eine geringe Differenz in der Ohrenlänge (die Ohren  sind  gerade  bei  diesem  
 Thiere etwas kürzer als bei den Dshiggeteis der Mongolei) von  den Exemplaren,  die  
 aus  der  hohen  Gobi  stammen,  unterscheidet,  aber  ohne Zweifel Eq.  Hemionus  und  nicht  
 Eq.  Asinus (Onager) ist. 
 Endlich noch sind auch jene Thiere,  welche  der  selige E versm ann  aus  den A ralo-  
 caspischen Steppen  erhielt und als Eq.  Onager Pall,  in dem Bulletin de  la soct.  Imp.  des  
 natural,  de Moscou,  1840,  Nr.  1.  p.  56)  bespricht,  nicht Wildesel,  sondern Dshiggeteis,  
 wie es das in  K asan bewahrte Exemplar, welches ich gesehen,  darthat, und schon damals  
 wies E versm ann darauf hin,  wie  diese Thiere der Beschreibung des Eq.  Hemionus so  gut  
 entsprächen,  dass  er nach den «specifischen Unterschieden» zwischen diesem und dem Onager  
 am Ende seiner Mittheilungen fragt. Diese sind nun,  falls man  den  wirklichen Onager 
 mit dem Dshiggetei vergleichen wird,  wohl vorhanden,  aber, soweit wir aus den ru ssisch asiatischen  
 Gebieten über diese Arten wissen, lässt sich jetzt nur behaupten,  dass Alles,  
 was davon zu uns gelangte, zum Eq.  Hemionus  gehörte.  Es  können deshalb  auch  die  von  
 Andr. W agner (Supl.  Abth.  IV.  p.  273)  gegebenen, auf die  E versm annsche  Beschreibung  
 bezüglichen Notizen nicht  für den Onager  passen,  und  gelten diese nur dpm  Eq. Hemionus. 
   Was-endlich  noch  die  in  P aris  nnd  London  befindlichen  Exemplare  anbelangt,  
 welche  früher  schon  F r.  C uvier,  Js.  G eoffroy,  Sykes und neuerdings auch  Gray  als  
 Eq.  Hemionus bezeichnete,  wogegen Andr. W agner auf das Entschiedenste  protestirt,  so  
 scheint  ein  solcher Protest  doch  nicht  begründet  zu  sein.  Es  schliesst  sich  der  Meinung  
 jener französischen und englischen Zoologen unter anderen  auch Herr v. B randt an, welcher  
 diese Thiere  dort  sah.  Ebenso  wird  man  den Namen Kulan,  als die tatarisch e  Bezeichnung, 
   dem Dshiggetei  der Mongolen  entsprechend  erklären  müssen,  und  das,  was  
 P allas von dem Kulan berichtet, insofern  es  sich  nicht  direct  auf die beiden aus Persien  
 stammenden  Thiere  bezieht  (welche Eq.  Asinus,  Onager  sind),  Alles als dem  Eq.  Hemionus  
 zukommend, ,zu betrachten haben.  Die Entschiedenheit,  mit welcher  P a llas  dem Onager  
 den Namen der Eingeborenen Kulan beilegt und für Eq. Hemionus die m ongolische Benennung  
 Dshiggetei reservirt,  sowie  die scharfe Abgrenzung der geographischen Verbreitung  
 westwärts  in  der  grossen  T artarei,  wie  sie  P allas  durchführt,  dies  beides  scheint  die  
 Ursache  zu  sein,  welche  auch  spätere Therologen  veranlasste,  indem  sie  P allas Worten  
 vollkommen trauten,  das Verbreitungsgebiet des Eq. Asinus (Onager) viel zu sehr zu  erweitern, 
  jenes des Eq. Hemionus viel zu sehr einzuengen. 
 Sollten wir,  die uns vorliegenden Thatsachen über das Vorkommen von Eq.  Hemionus  
 auf russischem  Gebiete benutzend,  dieser Art ihre westlichste Verbreitungsgrenze ziehen,  
 so müssen wir ihr  die A ralo-caspischen Steppen,  ebenso wie  die Ostufer des A ralsee’s  
 anweisen,  und Alles, was vom dortigen Kulan gesagt wurde (es sind dies nur Erkundigungen,  
 welche P allas bei asiatischen Hirtenvölkern,  aus der Sklaverei dieser Völker entflohener  
 R ussen  und T artaren   und  bu charischer Kaufmannskaravanen  machte —- vergl.  Nord.  
 Beitr.  Th. II. p.  25) auf Eq.  Hemionus beziehen,  den Wildesel  hingegen  als eine besonders  
 in Persien lebende andere Art anerkennen. 
 Ueber die Lebensweise  des  Dshiggeteis  habe  ich im XXIII. Bande der «Beiträge zur  
 Kenntniss des Russischen Reiches» p. 431— 433  bereits ausführlich gesprochen und ebenso  
 dort  das Nöthige  über  die Jagden, welche  man  auf ihn  macht,  und  die Verwendung  der  
 Thiere gesagt.