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 einzelne Acker gelegen und  das Getreide,  welches  diese liefern,  im Halme  gestapelt wird.  
 Hier  sammelt  er  für  den Winter  ein  bedeutendes  Quantum  desselben  in  seine  Vorrathskammer, 
   indem er nur die Aehren speichert und ihrer,  z.  B.  im Irkut-Thale,  bis  8  Pfund  
 sammeln  soll,  die  5 — 6  Pfund  reines  Korn  geben.  Im  Bureja-Gebirge  waren  es  die  
 Eicheln und Früchte von Tilia mandshurica,  welche ihm als Lieblingsspeise  dienten und von  
 denen  er sich bisweilen soviel sammelt,  dass noch im Frühlinge  der nachbleibende Vorrath  
 von Ebern  und  Bären  aufgegraben  und  verzehrt  wird.  An  der  untern  Schilka  und  dem  
 A rgunj  reinigt er für seinen Winterbedarf sehr sorgfältig die Cedernüsse  und  bringt ihrer  
 von  2 — 3  Pfund  zusammen;  auch  hier  macht  sich  der  Bär  im  Frühlinge  gerne  an  das  
 Ausgraben  der  Burunduck-Baue.  Schädlich  auch  wird  Tamias  in  manchen  Gegenden  für  
 die Getreidefelder im Sommer,  indem er gerne das noch unreife Korn frisst. 
 Aus dem Gebiete der dauro-m ongolischen  Hochsteppen ist  er,  wie  das Eichhörnchen, 
   vollkommen ausgeschlossen,  aber in den prairienartigen Ebenen oberhalb  und unterhalb  
 des Bureja-Gebirges, welche  von  flachen Bodenerhöhungen  durchsetzt  sind  und  auf  
 diesen die Schwarzbirke und Eiche tragen,  wurde Tamias  sehr oft angetroffen,  hingegen die  
 Eichhörnchen nur sehr selten.  Ebenso  war  Tamias überall ein gemeiner Inselbewohner am  
 Amur,  wo  er die Rüstern besonders  zum Aufenthalte  wählte.  Während  des Winters  verlässt  
 das Backenhörnchen seinen unterirdischen Bau nicht,  aber es schläft in ihm auch  keineswegs  
 beständig.  Der  Gang  zu  ihm  bleibt  offen,  mündet  gewöhnlich  an. den Wurzeln  
 stärkerer Bäume und führt, in gabelförmiger Theilung,  gesondert  zum Neste  und  zur Vorrathskammer. 
   Die Lagerstelle wird tiefer gemacht als  der Boden gefriert,  und  die B irar-  
 Tungusen  meinten,  dass  im  Bureja-Gebirge  die  Dicke  des  Amureises  (5/( Arschin)  von  
 jener des gefrorenen Erdreichs nicht übertroffen würde (tiefer Schnee!).  Bei demThauen  des  
 Schnees beschäftigt sich der Burundnck angelegentlich damit ,  den Eingang zu seinem Baue  
 rein und trocken zu halten,  geht aber nicht gerne  dann an die Luft.  Das Backenhömchen  
 legt sich  im Centraltheile  des  östlichen S ibiriens,  wo  die Fröste  zeitig  einsetzen,  spätestens  
 mit dem  1. (13.) October,- In südlicheren Breiten (so auch im Bureja-Gebirge <17'/,?),  
 wo  der langanhaltende Herbst bis zum Ende des October währt,  erst dann.  Im Jahre 1858,  
 welches durch einen trockenen Herbst ausgezeichnet war,  sah  ich  die  letzten Backenhörnchen  
 noch am  2.  (14.) Nov (7  Uhr früh — 14° R.,  NW.  leicht, klar, Eisgang stark,  2 Uhr  
 Nachmittags —  10° R.)!  Im  Jahre  1857,  mit  einem  sehr  feuchten  Herbste,  blieb  das  
 Backenhömchen bis zum  12.  (24.) Oct.  durchweg noch  lebhaft,  obschon  in der Nacht vom 
 12.  (24,) zum  13. (25.) October 2'/2' hoher Schnee fiel,  der später wieder fortthauete,  und  
 eine Kälte von  8° R.  einsetzte.  Am  13.  (25.) October wurde  Tamias nirgend bemerkt,  am 
 14.  (26.) indessen  einzeln um Mittagszeit angetroffen und gehört.  Erst mit dem  26.0ctbr.  
 (7.  Nov.), als  über Nacht  13° Kälte (R.)  statthatten, blieb Tamias in seinen Bauen.  Mehrere  
 Wochen, bevor  sich  die Backenhörnchen legen,  zeichnen  sie sich durch  ausserordentliche  
 Lebhaftigkeit aus.  Auch die Eichhörnchen  sind  um  dieselbe  Zeit,  die  mit  dem  15.  (27.) 
 Sept.  beginnt, ganz besonders lustig und beide Thierchen lassen  dann  ausser der  gewöhnlichen  
 Stimme  auch  noch  einen  ganz  besonderen,  eigenthümlichen Ruf  hören.  Bei  dem  
 Burunduck  ähnelt  dieser  etwas  dem  klagenden  Rufe  der  kleinen Kauzeule (S.  scops),  nur  
 klingt er voller und wird, von gleich grossen Pausen  unterbrochen,  lange  hinter einander  
 gerufen.  Die Eichhörnchen aber lassen, namentlich bei’m raschen Laufen  die Baumstämme  
 aufwärts, einen kollernden Ruf hören.  Um  diese Zeit sind beide Thiere gerade in stärkster  
 Haarung  begriffen  und  die  Backenhörnchen  tragen  dann  sehr  emsig zum Neste.  Mit der  
 Schneeschmelze beginnen diese Thierchen ihr Leben auf der Oberfläche des Bodens. 
 40.  S p e rm o p lü lu s  E v e r sm a n n i  B randt. 
 Bei  den Bewohnern ru ssisch e r Abkunft in O stsib irien  allgemein:  Jmraschka,  im  südöstlichen  
 Theile  des  Apfel-Gebirges  (K irinsk,  A ltansk  und  B ukukun):  Dshumburan. 
 Bei  den  S’ojoten  und  B u rjaten  im  östlichen  Sajan:  Sumurjd. 
 Bei  den  m ongolischen  Völkern  an  der  dauro-m ongolischen  Grenze:  Kulugdr,  d.  h.  Kurzohr, 
   welche  Benennung  auch  einzelne  Bussen  angenommen, haben,  namentlich  im  N ert-  
 schin skisch en  Kreise. 
 Bei  den M andshu  am  obem Amur  (Dseja):  Dshumarchd  oder  Dshumargdn. 
 Bei  den  C hinesen  daselbst:  Chaudshd. 
 Bei  den  Birar-Tung-UBen:  Kadagdn, 
 Der Eversmannsche Ziesel liegt, in vielen Exemplaren und Häuten vertreten,  in  einem  
 sehr vollständigen,  für  den Vergleich  auf äusseren Bau  hin  aus Sibirien  n.och  bis  dahin  
 nie so  umfassend gebrachten Material,  mir vor. Ausser 20 vollständigen Bälgen, von denen  
 9  im  Sommerkleide,  11  im Winterhaare  sich  befinden,  brachte  ich  mehr  als  100 Häute  
 mit,  deren  viele aus  dem oberen Lena-Gebiete,  die meisten vom östlichen Apfel-Gebirge  
 (tran sbaikalisch e  Grenze)  und  einige  wenige vom  obern Amur  stammen.  Unter  ihnen  
 befinden  sich  solche,  die  das Uebergangshaar zum Sommerkleide  tragen;  andere,  die  den  
 ersten Jugendwinterpelz besitzen, noch andere,  die einzelnes Winterhaär im  Sommerpelze  
 schon zeigen und endlich eine grosse Anzahl reiner Winter- und Sommerpelze. Wir werden  
 also gut thun,  diese verschiedenen Kleider genauer  nach  einander  zu  besprechen  und  beginnen  
 mit dem Sommerpelze. 
 1.  Der  Sommerpelz.  Derselbe  ist  wenig  abändernd  und  von  Herrn  Akademiker  
 v.  B randt  im Bulletin  de la classe  physico - mathématique  de  l’Académie  des sciences  de  
 St. Pétersbourg T. II.  S. 373  genau beschrieben.  Auch das erste Jugendhaar ändert davon  
 wenig ab.  -Constant schmutzig weiss finde  ich  stets die Unterlippe.  Nur  ein  altes,  grosswüchsiges  
 Männchen,  das, wie alle anderen Thiere im Sommerhaare, am  28. Juli (9. Aug.)  
 1856  bei  A ltansk  (östlicher  Abhang  des  südlichsten  Apfel-Gebirges)  gefangen  wurde,  
 zeichnet sich durch Blässe aus und erinnert auch im Sommerhaare an dieV arietätßBrandt’s.  
 Indessen erreicht bei  diesem Thiere immerhin die untere Körperfarbe noch nicht die graugelbliche  
 Dinte  der Wintertracht.  Es  treten  nur  die  rostgelben  Dinten  im  Allgemeinen  
 zurück und werden durch lichtgelbe ersetzt.  Die obere Kopf-  und Nackenseite, sowie der