Schwanzlänge........................................... 24 Mmtr.
Ohrhöhe ohne Haarrand 9 »
Ohrhöhe mit Haarrand 13 »
Zwischen Auge und Nasenspitze . . . . . 7 »
Zwischen Auge und Ohröffnung 7 »
Augenspalte .................................. 2 7,5 »
Yorderfuss mit Nagel............................. 8,5 »
Hinterfuss mit Nagel 17 »
Die längsten Bartborsten 19 »
V Vorstehende Schwanzhaare ............... 4 »
Pelzhöhe auf dem Rücken l l »
Der letzte Backenzahn im Oberkiefer unterscheidet Hypudaeus russatus am prägnante-
sten von den übrigen Wühlmäusen S ibiriens, zumal von der ihm sonst nahestehenden
A n . rutilus und rufocanus. Dieser Zahn zeigt nämlich die Schmelzwände des Innenrandes in
spitz sichelförmiger Gestalt und zwar so, dass, während die Zacken der beiden davorstehenden
Backenzähne mit iherm oberen, etwas convexen Rande zur Mundhöhle nach hinten
gestellt sind, die unteren Ränder der Zacken des letzten Backenzahnes diese Concavität
besitzen und mit ihr zur Schnauzenspitze gestellt sind. Die oberen Ränder aber besitzen an
diesem Zahne die Convexität in der Weise, wie sie'die unteren Ränder der beiden anderen
Backenzähne des Oberkiefers zeigen, (ich sehe nämlich das Gebiss von vorne nach hinten,
von der Schnauze zum Schädel, so dass die als «obere Ränder» erwähnten Schmelzwände
die hinteren, die unteren aber die vorderen sind).
Am mittleren Backenzahne des Oberkiefers hat der Innenrand zwei, der Aussenrand
drei Schmelzschlingen. Von diesen ist nur die vordere vollständig, die anderen sind unvollständig
geschlossen. Der scharfspitzige vordere Backenzahn des Oberkiefers hat innen und
aussen drei spitz vortretende Schmelzschlingen, die deutlich getrennt sind.
Am ersten Backenzahne des Unterkiefers finden sich ausser der vorderen Endschlinge,
an deren innerem Rande sich durch Einbuchtung ein stumpfgerundeter Zahn. bemerken
lässt, am Aussenrande nur drei spitze Schmelzschlingen. Am Innenrande sind deren dagegen
vier. Mit Ausnahme der vordersten und hintersten sind die übrigen durch die bis
zu den gegenüberliegenden Rändern vortretenden Schmelzwände deutlich getrennt. Die
Zahnungen sind alle spitz. Am mittlem Backenzahne des Unterkiefers bleibt die erste untere
Schmelzschlinge am Aussenrande nur sehr klein und ist von der darüber liegenden des
Innenrandes getrennt. Die vier hinter diesen gelegenen Schmelzschlingen bleiben offen.
Der letzte, nur sehr schmale Backenzahn des Unterkiefers ist schlank, die hinterste Ecke
am Aussenrande nicht scharf eckig, sondern gerundet.
Die Gaumenfalten sind undeutlich, der Mitte des Gaumens entlang zieht sich eine
Längsfalte, an welche sich schief nach hinten gerichtet vor den Backenzähnen nur jederseits
drei Falten zeigen und eine vierte, die Mittellängsfalte nicht berührende, steht jederseits an
der Basis der inneren Seite der ersten Schmelzschlinge des ersten Backenzahnes.
59. Arvicola oeconomus P all. Taf. VII. Fig. 5 a — c.
Unter den Wühlmäusen, welche der europäischen Are. analis zunächststehen, aber
der sibirischen Fauna bis dahin als ihr eigenthümliche Formen znzuerkennen sind, hält
es sehr schwer im Zahnbau durchgreifende constante Artencharaktere zu finden, und bleibt
für die Unterscheidung der Arv. oeconomus Pall, und Are. obscurus Eversm. meistens der
Habitus der Thiere, weniger ihr Colorit, aber wie es scheint am besten noch die Schwanzlänge
als sicher leitendes äusseres Kennzeichen. Eine grössere Anzahl von Exemplaren
durchgängig von sehr constanter Grösse und haltbaren Unterscheidungszeichen, ebensowohl
im Zahnbau, wie auch in der äusseren Anlage des Körpers, passt am besten zur Mus
gregalis Pall, und wird weiter unten genau beschrieben werden.
Bei der Arvicola oeconomus Patt, untersuchte ich die Zähne an fünf Exemplaren und
fand den Aussenrand des vorderen Backenzahnes im Unterkiefer nur dreizackig, während
er bei A n. obscurus vier Spitzzacken hat, von welchen die vorderste in gerader, aber schief
in den Gaumen nach innen vortretender Leiste .sich der gerundeten, vordersten Schmelzschlinge
vereinigt. Bei Arv. oeconomus sehe ich das nicht, ja die vordere Schlinge des unteren
Backenzahnes, welche in der Richtung der Zahnreihe (und nicht nach innen) gestellt
bleibt, zeigt an meinen Exemplaren nicht einmal die Convexität am Grunde ihres Aussen-
randes, den wir in v. M iddendorff’s Abbildung (1. c. Taf. XI. f. 6) angedeutet finden.
Durchschnittlich ist diese Schlinge bei A n . oeconomus sehr viel breiter als bei Arv. obscurus.
Auch in der Eridschlinge des hintersten Backenzahnes im Oberkiefer finde ich den in so
eben citirter Abbildung gezeichneten Charakter an meinen Exemplaren bestätigt. Bei Arv.
oeconomus zieht sich dieselbe gerade in der Richtung des Kieferrandes, und also auch der
ganzen Zahnreihe nach hinten, ist aber nicht immer gleich lang. Bei Arv. oeconomus dagegen
legt sich die Endschlinge, wenn auch nicht ganz quer, so doch schief nach innen vor
die Zahnzacken.
Die übrigen Zähne im Ober- und Unterkiefer bieten keine Abänderungen.
Das Kleid der Arv. oeconomus ist zwar dem der A n. obscurus sehr ähnlich, nuancirt
aber mehr in’s hell Bräunlich-gelbe als bei Are. obscurus. Auch ist die untere Seite heller
und mehr weiss. Den langen Schwanz finde ich stets zweifarbig und in der Proportion so,
wie sie Herr v. M iddendorff (1. c. p. 112) im Vergleiche zu A n. obscurus angiebt. Die
Deckhaare finde ich an Thieren, welche Ende Mai in Sajan gegriffen wurden, 12 Mmtr.,
an anderen des Onon-Thales vom September 15— 17 Mmtr.
Folgende Maasse sind am, in Spiritus bewahrten, Thiere genommen:
Totallänge................................................. 130—180 Mmtr.
K örperlänge......................................... 95—140 »
Kopflänge................................................. 27— 40 »
Schwanzlänge mit H aaren.................... 38— 50 »
Ohrlänge am Aussenrande. • ......................... 9 »
Zwischen Ange und Nasenspitze. . . . 10,5 »