3. Mustela leucotis B echst, in der üebersetzung des Pennant’schen Werkes S. 375.
4. Viverra quadricolor Shaw: General Zoology or System of Natural history, London 1800 Vol. I,
p. II, S. 429.
5. D esm arest: martre ä gorge doree. Mammalogie 185. Anmerkung 4.
6. J. B. F isch er: Synopsis mammalium p. 218 (Vorkommen falsch).
7. Mustela Hardmcki H orsfield, in the zoologicai Journal B. IV S. 239 und B. V. S. 271 — 272
nebst Abbildungen im Suppl. T. 44.
8. Mustela flavigula v. ß (trunco lutescente) A. W agn er, die Säugethiere etc. Suppl.-B. 2te
Abth. p. 224.
9. Giebel: die Säugethiere p. 774.
10. L esson: Compl. des Oeuvres de Buffon T.V. p. 301.
Nach der Abbildung und kurzen Beschreibung zu schliessen, welche G riffith in the animal
Kingdom T. II p. 297 im Jahre 1827 von der Muslela leucotis Temm. giebt, hat dies Thier,
obgleich von G riffith für identisch mit M. flavigula gehalten, nichts mit dieser Art zu thun.
Bei den B ira r-T u n g u sen : Charsd.
Schon P en n an t in seiner History of Quadrupeds beschreibt, ohne den Fundort des
lebenden Exemplares, welches ihm dazu diente, ermitteln zu können, diesen Marder als
weisswangigen, kannte ihn aber bei der Herausgabe seiner Synopsis of Quadrupeds (vom
Jahre 1771) noch nicht. Später, als J. M. B echstein das Werk P ennants verdeutschte,
schlägt er in einer Anmerkung für diese Art den Namen M. leucotis vor, giebt aber nur
wortgetreu die kurze Diagnose P en nants an. Darauf stellt sie Shaw in seiner G-eneral
zoology im Jahre 1800 als Viverra quadricolor auf und bezieht sich in der Beschreibung auf
P ennant. In seinem Elenchus animalium von 1785 führt B oddaert diese Art zuerst als
Muslela flavigula an und versieht sie mit kurzer, treffender Diagnose. Auch die spätem Angaben,
welche 1820D esm arest in seiner Mammalogie p. 183, 4teNote giebt und die von
F isch er in seiner Synopsis mammalium über diese Art gegeben, sind nur auf P ennants
Mittheilungen und seine Beschreibung gegründet und erst H orsfield kommt ausführlicher
in dem Zoological Journal 1829 auf Mustela flavigula,' seine Mustela Hardwicki zurück; indem,
er aus Indien (Nepal) sie erhielt. Die von ihm gegebenen Beschreibungen nebst Zusätzen
und zweien Abbildungen bespreche ich nun, indem ich an das bedeutende Material gehe,
welches mir für dieses Thier zu Gebote steht. In Betreff dieses Materials sei Folgendes
vorangeschickt.
Diese elegante und grosse Marderart, welche nach den darüber bekannten Angaben
bis jetzt nur in N epal, den Vorbergen des H im alaya, sowie in Jaw a und Sum atra gefunden
wurde, gehört einem Theile des Amurlandes gleichfalls an und ist einejener wenigen,
südlichen Formen, deren Vorkommen hier um so mehr befremdet, als sie stationär
und nicht etwa nur zeitweise gewisse Gebiete besucht, auch nicht die arctische Kälte des
langanhaltenden Winters fürchtet.
Im Laufe der Zeit hat sich ein Material von 9 Exemplaren zusammen bringen lassen,
deren ältestes aus O stsib irien , jetzt im Besitze der Kaiserl. Geographischen Gesellschaft
schon vor beinahe 6 Jahren von einem Kaufmanne aus ü stk o i-o stro g nebst einer Haut
des Alpenwolfes an Sr. K aiserlichen Hoheit den Grossfttrsten C onstantin eingesendet
wurde. Es lässt sich nicht mehr mit Sicherheit ermitteln, von woher dieses Exemplar nach
U tsk o i-o stro g kam, allein aller Wahrscheinlichkeit nach stammt es vom Südabhange
des Stanow oi, wohin der Zobel und Eichhörnchen wegen alljährlich Aufkäufer zu den
Eingeborenen entsendet wurden, von denen es, als auffallend in Farbe und Grösse erhandelt
und weiter gebracht wurde.
Das 2te Exemplar liegt in einem schönen Balge vor und wurde von mir selbst im
Bureja-Gebirge am 12. (24.) Octoher 1857 erbeutet.
Ein 3tes erhielt ich durch freundliche Vermittlung des Dr. W eyrich, dem es durch
einen Kaufmann, als vom untern Am ur kommend, zugestellt wurde.
Ein 4tes brachte ein aus jenen Gegenden heimkehrender Beamter in das Laboratorium
der Akademie, wo es gekauft wurde-
Endlich beschaffte Herr M aack drei Felle aus dem Ussuri-Gebiete, ein 8tes Exemplar
sendete man mir, als aus dem Bureja-Gebirge stammend, vom obem Am ur vor Kurzem
ein und ein 9tes, welches der Sammlung der Kaiserlichen Akademie bereits einverleibt ist,
trägt die Signatur N epal und wurde über H am burg bezogen.
Unter den Exemplaren, welche aus den für Russland neu acquerirten Amurländem
herstammen, sind leider nur meine 2 vollständig und liegt mir ausser dem Balge auch noch
das Skelett des einen Thieres vor. Ich gehe zunächst an den Vergleich der Felle und gebe
dann erst die Maasse, die am Skelett genommen wurden.
Die Exemplare aus dem Amurgebiete stehen durch ihr Gesammt-Colorit zwischen
jenen zwei Farbenvarietäten, die den Vorbergen des H im alaya entstammen und in dem
Zool. Journal 1. c. abgebildet sind. Keines derselben erreicht die Blässe des auf Tafel 8
Vol. IV gezeichneten, noch die Dunkle des auf Tafel 44 des Supplements abgebildeten.
.Vielmehr zeichnen sich die meisten meiner Thiere durch das intensive Gelb des Hinterhalses
und Vorderrückens aus; ein Gelb, welches am Unterhalse zum schönsten Guttigelb
wird, das sich in scharfbegrenzter Linie seitwärts gegen die Schwärze der Halsseiten ah-
hebt. Bei keinem der Thiere vom Amur erstreckt sich ferner das Schwarz des Kopfes über
den Hals hinweg bis in die Schulterblattgegend (wie dies die Zeichnung H o rsfield ’s sehr
deutlich darstellt). Vielmehr schiebt sich das Gelb des Oberhalses bei Allen als mehr oder
minder breites Längsbänd bis zum Hinterhaupte und bei einigen, im Winterhaare getödte-
ten Thieren, sogar bis zum Scheitel und undeutlicher zwischen beide Ohren. Dem entsprechend
erstreckt sich das allmählich in’s Braune übergehende Schwarz der hintern Extremitäten
nicht über die vordere Beckengegend hinaus, verschwindet in der Kniebeuge
des Schenkels schon merklich und wird auf der innem Schenkelseite in schräger Linie durch
die hellgelbe Behaarung des Bauches begrenzt. Das Schwarz aber zieht sich an diesem über
den Hoden des Männchens hin.