Lepus mandshuricus. Lepus
Tolai. Lepus variabilis.
Ussuri. Altai. Europa
22. Hintere Breite beider Nasenbeine zusammen, da, wo
sie mit der äusseren, kleinen Schneppe des Stirnbeines
und dem Zipfel der Zwischenkiefer zusammenstossen
. . v .......................................................... .. 17,5 16,5 16 16,5 24 20 ai 19
23. Abstand der Kronenfortsätze des Unterkiefers von
einander, zwischen den oberen, hinteren Winkeln
derselben............................................................................... 31 32 35,5 35,5
24. Grösste Höhe des Schädels mit dem Unterkiefer zusammen,
von der winkelig vorspringenden Ecke des
Unterkiefers zur Mitte des Stirnbeines, etwas hinter
dem hinteren Winkel des Proc. supraorbitalis........... 52 53 55 49,5 62 67 61
25. Höhe der Schnauze von der Stirnbeinschneppe zum
harten Gaumen. . . - ........................... ..; . . . . . . . . . ; . 20 19 18,5 19 26 27 27
26. Höhe des Hinterhauptes, vom unteren Rande des Hinterhauptloches
zu der mehr oder weniger in die Scheitelbeine
vertretenden Schneppe des Hinterhauptbeines
27. Höhe des aufsteigenden Astes vom Unterkiefer, schräge
26 22,5 24 25,5 27 29 29
von der vorspringenden Ecke des unteren Randes zur
vorderen des Gelenkkopfes gemessen............................. 43 43 43 37 48 48 43
28. Höhe des horizontalen Astes des Unterkiefers, unmittelbar
vor dem ersten unteren Backenzahne............... 13 12 12 11 I 3 t *12,5 12
29. Höhe des horizontalen Astes des Unterkiefers, unmittelbar
hinter dem letzten, unteren Backenzahne zur
. vorspringenden Ecke des unteren Randes gemessen. 21 21 21 16 23 22 19
Das Rumpfskelett giebt mir zu folgenden Notizen Veranlassung. In der Wirbelsäule
zähle ich 42 Wirbel, davon sind 7 Halswirbel, 12 der folgenden Rückenwirbel tragen die
Rippen, von denen die drei letzten nicht mehr mit dem Brustbeine verbunden sind. Die
übrigen sieben Rückenwirbel zeichnen sich durch Stärke ihrer Körper aus, die drei vorderen
von ihnen tragen die unteren Fortsätze ausserordentlich gross, verhältnissmässig bedeutend
grösser als bei Lep. timidm und Lep. variabilis. Im Kreuzbeine verwachsen vier
Wirbel, von denen nur der vorderste breit und hochdomig ist. Schwanzwirbel zähle ich
nur 12, bei Lep. variabilis sind ihrer 15, bei Lep. limidus 16 — 20, bei Lep. Tolai 15 ¡(siehe
P all.: nov. spec. e glir, ordine p. 38). Der Atlas trägt die Seitenflügel verhältnissmässig
stärker noch als bei Lep. variabilis. Der Kamm des Epistropheus legt sich mit seiner vorderen
Spitze bis fast zur Hälfte des Atlasbogens. Von den übrigen Halswirbeln haben nur der
sechste und siebente einen kleinen stumpfen Dornfortsatz, die Bögen des vierten und fünften
sind ganz flach (bei Lep. variabilis finde ich die Dornen der Halswirbel durchweg pro-
noncirt, so dass sie auf dem vierten und fünften Wirbel immer noch dentliche Spitzhöcker
bilden und bei dem siebenten dieser Fortsatz schon die halbe Höhe des dahinterstehenden
Dornfortsatzes des ersten Rückenwirbels erreicht). In den übrigen Verhältnissen der Wirbelsäule
finde ich nur Abweichungen in den relativen Grössen. Sehr auffallend sind die längeren,
dünnen drei unteren Fortsätze der drei vorderen rippenlosen Rückenwirbel, wie solche am
gemeinen Hasen Europas ungleich kürzer auch vorhanden sind. Von den Rippen erweitert
sich besonders die dritte und vierte, weniger schon die fünfte in ihrem unteren Theile, sie
werden hier dünn; flach und durchscheinend. Das siebenwirbelige Brustbein hat ein schmales,
untenher scharf gekantetes Manubrium. Die dünne Gräte des Schulterblattes setzt
sich von ihrem, nach hinten hin weit vorstehenden, Fortsatze unter einem rechten Winkel
von 90° ab, bei Lep. variabilis ist dieser etwas kleiner als ein rechter; bei Lep. timidm fast
ein rechter.
Folgende Tabelle giebt über die Maasse des Rumpfskeletts nähere Auskunft:
Mmtr.
1. Länge des Schulterblattes am hinteren Rande von oben nach unten gemessen... . . .......... 60
2. Breite desselben von vorne nach hinten, den hinteren Rand als Horizontale genommen................. 32
3. Länge des Oberarmbeines am äusseren Rande vom oberen, äusseren Höcker an gemessen . . . . . 73
4. Länge der Ulna vom oberen Knorren an........................................................ 90
5. Länge des Radius am inneren Rande................................................................................................. . .... 78
6. Länge des mittleren Metacarpalknochens l) ¿ > . , , t — . . . . . . . . . ......... .................. 29
7. Länge des Beckens vom oberen vorderen Rande des Hüftbeines bis zum unteren, hinteren des
Sitzbeines. ..................................................................................— I . . . . . . . . . . . . . 75
8. Grösste Breite des Hüftbeins von oben nach unten................... ........................................................ 17
9. Abstand der vorderen unteren Hüftbeinspitzen beider Seiten von einander...................................... 40
10. Abstand der Gelenkpfannen von einander in der Mitte ihres Oberrandes... . ............ — ..... . > . 3 2
11. Abstand der Sitzbeinhöcker von einander, an ihrem hinteren äusseren Rande.. . . . . . . . . . . . . . 30
12. Länge des Schenkelbeines vom äusseren Höcker an der Aussenseite gemessen........................... 100
13. Länge der Tibia und der mit ihr verwachsenen Fibula am inneren Rande.............................. 117
1'4. Länge des Fersenbeines am Aussenrande.. .......................... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ?. . . . . . - ,25
15. Länge des dritten Mittelfussknochens............ .............................. — 48
Lepus mandshuricus ist bis jetzt westlich vom Bureja-Gebirge nicht gefunden worden,
obschon es wahrscheinlich ist, dass er auch noch oberhalb des Bureja-Flusses im
Amurlande vorkommt. Sicherlich aber fehlt er im Chingan und in T ransbaikalien,
sowie in allen innerhalb der sibirischen Grenze gelegenen, westlicheren Landschaften. Im
Bureja-Gebirge war er nicht häufig, ebenso wie hier auch der Schneehase merklich seltener
wurde. Er lebte hier auffallender "Weise nicht, wie es die Hasen gemeinlich thun, in
einem offen gelegenen Lager, sondern hatte dieses in hohlen Stämmen, welche umgefallen und
an einem ihrer Enden geschlossen waren. Zu diesem Lager führte eine wohlbetretene Fährte,
die über dem Stamme fort zur Oeflhung sich zog. Auch dieser Hase hörte Tags sehr gut
und verliess seinen Versteck in grösser Eile, wenn man noch weit von demselben entfernt
war. Er liebt die dichten Unterhölzer, welche die Thalmündungen überall bestehen und
läuft wie der Tolai gerade. Sein Fleisch ist recht schmackhaft.
1) Die ZeKen und Fusswurzelknochen sind leider gänzlich auseinander gefallen, daher keine sicheren
Maasse zu geben.