behäarung. Der Zobel setzt aucb gemeinlich den rechten Vorderfuss bei dem Laufen zuerst
vor, während Must, sibirica dies nicht thut, sondern mit dem linken Vorderfusse voraus ist,
Es ist diese "Weise zu laufen beiden Thieren so eigenthümlich, dass oft nur darauf hin im
Bureja-Gebirge geachtet wird, ehe man sich entschliesst die, ihrer Grösse nach zweifelhafte
Spur, zu fassen, oder es nicht zu thun. Die Zobel schweifen vor Sonnenaufgang am
liebsten und eifrigsten um die Thalhöhen. Die Spur wird am besten bis 10 Uhr Vormittags
gefasst. Mittags sind die Ränder von der Sonnenwärme meistens schon umschmolzen und
eingesenkt. Tagealte Spuren fasst selten ein Hund. Hinsichtlich der Lieblingsspeise des
Zobels würde ich Folgendes bemerken. Cedemüsse (P. Cembra) sind ihm sehr erwünscht,
die Magen der meisten, von uns im Bureja-Gebirge erlegten, waren damit straff gefüllt.
In den höher gelegenen Gegenden des Sajan will man beobachtet haben, dass ihm der
Honig der wilden Bienen besonders lieb sei, es nehmen deshalb auch die Jäger während
der Zeit des Heumachens sorgsam den Honig mit, den sie auf den "Wiesen finden und benutzen
ihn als Köder im Winter. Ebenhier wendet man auch Schaffleisch dazu an, was anderweitig
nicht stattfindet. Dagegen legt man ihm in T ransbaikalien und am Amur entweder
einen Fischköder oder ein Sttckchen vom Haselhuhn hin.
Die Zohel des östlichen Sajan werden aus erster Hand bei den Tüshinskischen U-r-
jänchen zu 4— 5 Rbl. Silber meistens gegen Tauschwaaren gekauft; bei den K aragassen
und S’öjoten sind sie theurer, bei den U rjänchen am K ossogol werden sie am liebsten
gegen klingendes Silber verhandelt und mit 5—7 Rbl. Silber bezahlt. Die mit den Preisen
besser bekannten Bewohner der B aikal gebirge schlagen sie je nach ihrer Güte von l8— 15 Rbl.
Silber los. In B argusinsk werden sie noch theurer und besser, sib erreichen den Werth
von bis 25Rbl. Silber das Stück aus erster Hand. Ebenso preisen die in die A ginskische
Steppe zum B u rjäten täisch ä vom Apfelgebirge kommenden und zum Vortheile der
Aginskischen Gemeinde marktmässig versteigerten Zobel sehr hoch. In deü schon lange
existirenden Kosakenansiedelungen am untern Argunj und der Schilka halten die Bewohner
auf gute Preise für die ober-amurschen Zobel und die, welche vom Apfelgebirge komm
e^ i i — 18 Rbl. Silber werden je nach der Güte für das Stück bezahlt.
Die M andshu, D auren und Solonen verkauften sie meistens bis (1858) für 2'^,
3— 4 Rubel Silbermünze (klingende), die B irar-T ungu sen verhandeln sie diesen meistens
gegen. Hirsebrantewein, den die D auren in den Schwimmblasen grösser Amurstöre ihnen
im Januar bringen.
Das Fleisch des Zobels loben die Amurvölker, die des östlichen Sajan essen es, nicht
allgemein.
Die S ’pjoten glauben, nachdem die Zobel selten in ihrem Jagdreviere geworden sind,
derD anain1) am K ossogol habe alle Zobel an einen seiner bekannten Mongolenfreunde
1) D anain, das Oberhaupt der K ossogol-U rjänchen.
im Spiele verloren. Die Schenkel und Oberarmknochen nebst Wirbeln werden von allen
Tungusenstämmen an die Wiegen der Säuglinge auf Schnüren befestigt etc.
9. Mustela putorius L. Taf. I, Fig. 6.
Bei den B u rjaten westlich vom B aikal und im Selengathale: K unuri, welche Benennung auch
i, „ziemlich allgemein von den Bussen angenommen wurde, sonst von dienen letztem mit dem
) Jtam en T schern oirgrud, d. i. gchw ar.zhrust benannt.
Bei d e n m o n g o l i s c h e n Völkerstämmen östlich vom Apfelgebirge: BuMng-Ruishun, d.h. Pick-
hals oder Karün, d. h. der Braune. ~ ,
Bei einem gelehrten Lam en am Onon wurde der Name: Kirinna (das a am Ende kaum hörbar)
als die eigentlich mongolische Bezeichnung dieser Art erkundet.
Vom Iltis liegt mir eine Suite von 12 Exemplaren von meiner Reise vor, davon smd
8 Thiere vollständige Bälge, 4 mehr oder weniger defecte Felle. Alle gehören der schon
von P allas') erwähnten" sibirisch en hellen Farbenvarietät an, die für den Süden und
Südosten des europäischen Russlands bei zugleich merklicher Grössenabnahme als Must.
Eversmannü Lichtst, zur typischen östlichen Form wird und deren allmählichen Uebergang
zum mitteleuropäischen Iltis wir nach den uns vorliegenden Thieren darthun können. Zunächst
zur speciellern Besprechung der o stsib irisch en Exemplare dieser Art. Drei Winterfelle,
von denen das hellste am 3.(15.).Novbr. 1855 bei Irk u tsk , zwei etwas dunklere ■
Anfangs December 1856 in den daurischen Hochsteppen am T arei-n or gefangen wurden;
erreichen in ihrer allgemeinen Körperfarbe das Extrem der Bleiche und vorwaltenden
Weisse, wie sie Mitteleuropa gänzlich zu fehlen scheint.
Das Wollhaar des ganzen Oberkörpers ist bei dem irkutskischen Thiere rem weiss.
Vor den Augen über die Schnauze hin ist von der braunen Querbinde, in deren beiden Enden
die Augen liegen, nur noch eine sehr geringe Andeutung geblieben, was in fast gleicher
Weise nur hei einem Exemplare aus O dessa’s Umgegend, welches im akademischen Museum
aufgestellt ist, stattfindet. Diese Schnauzenbinde ist übrigens für die äussem Kennzeichen
des Htis einer der constantesten Charactere, dem ich nur noch die schwarze Unterhalszeichnung,
die sich zwischen den Vorderfüssen hinzieht, an Beständigkeit für diese
Species zur Seite stellen mögte, indem die Farben der übrigen Körpertheile vom fast reinen
Weiss durch Gelbbraun und selbst. Fuchsroth zum Braunschwarz und selbst Schwarz in
Uebergangsnüancen variiren. Die Ohren und selbst ihre innere Behaamng sind gleichfalls
an unserem Iltis weiss. Erst im Nacken und dann den Hals abwärts zu den Schultern wird
eine bräunliche Stichelung des gelblich weissen Deckhaares dadurch bewirkt, dass die
Spitzen der meisten Deckhaare diese Farbe annahmen. Der Vorderrücken erscheint in
Folge des Mangels solcher dunklen Haarspitzen wieder einfach schmutzig weiss, aber mit
dem Beginne des sehr verlängerten Deckhaares des Unterrückens (wie dies bekanntlich bei
1) Zoogr. P. I, p. 89 Nota.