dreijähr. Bock. alter Bock. «
Länge der Hufe des Hinterfusses am unteren Bande .gemessen.. 43 —
Hintere Höhe derselben am V o rderfusse.. ................................... 17 —
H intere Höhe derselben am H interfusse.. 27 —
Vordere Kante derselben am Vorderfuss’e ....................... 39 ' —
Vordere Kante derselben am Hinterfusse...................................... - . . . ___41______________ __
Grösste Länge der Afterklauen am Vorderfusse................................. 32 ' —
Grösste Länge der Afterklauen am H interfusse............................. 32 32
Wie uns die Untersuchung des äusseren Baues dieses seltenen Thieres dahin leitete,
in ihm Charaktere ebensowohl der Ziegen, wie auch der Antilopen zu finden, ja sogar im
Allgemeinen im Habitus und in den Proportionen der einzelnen Gliedmaassen ein entschiedenes
Hinneigen zürn Ziegentypus erkannt wurde; wie wir endlich in der Bildung der Hörner
namentlich noch an das Genus Capella erinnert wurden, und auf dem Hinterhaupte am
Grunde der Hörner bei Ant. crispa auch die beiden Drüsengruben vorhanden sind, wie
sie der Gemse eigen; ebenso ergiebt ein näheres Eingehen in den Bau des Schädels dasselbe
Resultat, und aus allen darüber gemachten Vergleichen dürfte sich als Schlussfolgerung
ergeben, dass Antilope crispa ein ziegenartiges, der Gemse wohl zunächst stehendes
Thier sei. ,
Die allgemeine Schädelform ist nicht so schmal und lang als bei den ächten Antilopen,
sie nähert sich durch die Breite zwischen den oberen Augenbögen, durch die etwas gewölbten
Nasenbeine, durch die gleichmässig ansteigende Wölbung der Stirnbeine, überhaupt
durch die der Länge nach geringere Entwickelung der vorderen Gesichtsknochen entschieden
mehr zu derjenigen der Aegoceros-(Capra-)Arten, als zum Antilopentyp. Durch das geringe,
aufwärts gerichtete Vortreten der Zwischenkiefer, welche kaum etwas über die
Hälfte der Höhe des Vorderrandes vom Oberkiefer ansteigen und bei weitem die Nasenbeine
nicht erreichen, sehen wir sie wieder von dem wahren Ziegentyp abweichen und sich
der Gemse unmittelbar zur Seite stellen. Nicht minder geschieht dies durch die Vorderzähne,
von denen die beiden mittleren zwar nicht die verbreiterte, meisseiförmige, der
Aussenseite zu weit vorgezogene Schneide besitzen, wie sie den Zähnen der ächten Antilopen
eigen ist, indessen viel feiner und allmählicher zugeschliffen sind, als die der Ziegen,
und mit denen der Gemse am besten übereinstimmen. Die Backenzähne betreffend, sehe
ich in Form, Höckerung und seitlicher Kielung keine besondere Abweichungen vom Gebisse
der Capella und Ant. gullurosa, nur bei dem wenig vorgeschrittenen Alter meiner Ant. crispa
ist der letzte Höcker des letzten Backenzahnes im Unterkiefer erst kaum hervorgebrochen
uud der dritte Backenzahn (von vorne gezählt) steht isolirt, indem er sich nicht mit seinen
seitlichen, oberen Ecken an den zweiten und vierten legt, sondern eine freie.Lücke von
zwei bis drei Millimetern Breite ihn von diesen trennt.
Folgende Tabelle giebt eine Anzahl Maasse,. die an dem Schädel des dreijährigen
Bockes der Ant. crispa aus dem Bureja-Gebirge genommen wurde:
Mmtr.
1. Grösste Lätige des Schädels, von der Mitte des vorderen Randes der Zwischenkiefer bis zum aus- ♦
sersten Ende 'des Hinterhaupthöckers .................................. 225
2. Länge des Schädels in seiner Grundlage, von der Mitte des vorderen Randes der Zwischenkiefer
bis zum unteren Rande des Hinterhauptloches . 202
3. Länge der Schnauze von der Mitte des vorderen Randes der Zwischenkiefer bis zur vortretendsten
Stelle des vordersten Augenhöhlenrandes . . . , ! ................... 127
4. Länge der Nasenbeine, den inneren, sich berührenden Rändern entlang gemessen.............................. 82
5. Länge des Stirnbeines, der Mittelnath entlang gemessen ............................................................ —
6. Länge der in der Mitte spurlos verwachsenen Scheitelbeine, von der Scheitelstirnbeinnath zum
oberen Rande des Hinterhauptbeines in der Medianlinie des Schädels gemessen . . . . . . . . . . . . . —
7. Länge des Jöchbogens vom Ansatzpunkte im unteren vorderen Augenhöhlenwinkel bis zum hinteren
Ansatzpunkte über der Gehöröffnung... ............................................... • •76.
8. Länge des Unterkiefers, von dem vorderen Ende einer Alveola der beiden mittleren Schneidezähne
bis zur hinteren am weitesten vortretenden unteren Ecke des Unterkiefers.............................. 177
9. Länge des Zusammenstosses beider Unterkieferhälften • 26
10. Länge des Unterkiefergelenkkopfes. .............................................. ..........................*............................. 17
11. Grösste Breite des Schädels in den hinteren Augenbögen........................................................................ 104
12. Breite des Schädels in der Scheitelstirnbeinnath, gleich hinter dem Winkel, den der sich anlegende
hintere Augenbogenrand mit der vorderen, oberen Ecke des Stirnbeines macht —
13. Breite des Schädels in den Scheitelbeinhöckern (liegen nach vorne und unten etwas über dem Kronenfortsatze
des Unterkiefers) ............................................................... 68
14. Breite des Schädels über den Gehöröffnungen unmittelbar über der Knochenlamelle, welche vom
Jochbogen zum Hinterhaupte geht und die Gehöröffnung überdacht......................................................... 66
15. Grösste Breite des Hinterhauptloches, an der inneren Umrandung der Gelenkköpfe gemessen... 22
16. Höhe des Hinterhauptloches................................................................................................................................. 20
17. Geringster Abstand der Augenhöhlen an ihrer oberen Umrandung von einander.................................. 73
18. Breite der Schnauze unter den Spitzen der Nasenbeine...................................................... 28
19. Breite beider Nasenbeine zusammen, an der Spitze der vortretenden, seitlichen Stirnbeinschneppen
gemessen......................................................................................................................................• •• •'.................. 67
20. Abstand der hintersten Spitzen der Kronenfortsätze des Unterkiefers von einander........................... 75
21. Grösste Höhe des Schädels mit dem Unterkiefer zusammen, vom Kieferwinkef zum Scheitel vor
der Scheitelstirnbeinnath..................................................... f .:. ,•
22. Höhe des aufsteigenden Astes des Unterkiefers, vom Kieferwinkel zur obersten Spitze des Kronenfortsatzes
................................................................................................................. . ........................... 100
N u r der grossen Seltenheit der Antilope crispa im B u re ja -G e b irg e und jle r bei den
B irarTTungusen ganz anderen Bezeichnung für dieselbe, (als die giljakische und gol-
desche) welche Herrn L. v. Schrenck nicht bekannt wurde, ist es zuzuschreiben, dass er
dieselbe im Bureja-Gebirge nicht erkundete. Sie lebt hier nur an einigen Orten und zwar
immer sehr vereinzelt, nämlich gleich am nordwestlichen Beginne des Gebirges, da, wo es
zum rechten Amurufer in der sogenannten Dabtal-Höhe unmittelbar vortritt, dann auf
den Höhen, die zum Lagar-Flüsschen links sich absenken, woselbst das von mir mitgebrachte
Thier erlegt wurde, und endlich im oberen D itschun-Thale, wo wir einige Male
im Spätherbste 1857 die stumpfeckigen Spuren der Hufe im Sande an der Mündung des