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 liaares bemerken kann.  Der schneeweisse Spiegel des Afters setzt sich, nachdem  er an der  
 hinteren Aussenseite des Schenkels in etwa drei Finger breiter Binde aufwärts stieg,  dann  
 unter rechtem Winkel  vom Gelb  des  Schenkels ab,  und  tritt  bis etwa ’/3  der Beckenlänge  
 vor.  Die Haare des kurzen Schwänzchens  und  auch  noch  die  um  die  Schwanzwurzel  sind  
 rostgelb und aufrecht gestellt.  An der unteren Schwanzseite erweitert sich von der Spitze  
 zum  Schwanzgrunde  seitlich  die  Haut  sehr  stark  und  umrandet  so  auch  noch  den  After.  
 Auf der Vorderseite der Vorderfüsse  steigt  von  über  der Kniebeuge beginnend,  und  nach  
 unten hin dunkler und etwas breiter werdend ein bräunlich-grauer Längsstreifen bis zu den  
 Klauen,  die unteren Halsparthien  nehmen  eine  sehr  helle Rehfarbe an,  von  zwischen  den  
 Vorderfussen  beginnt  das weisse Haar,  welches,  wie  im  Sommerkleide  sich  auch  an  der  
 Kehle  und  den Unterkiefern  entlang  verbreitet  findet.  Nur  wenig  weichen  die  kleineren  
 alten Weibchen,  sowie auch die jüngeren Thiere,  in  ihrem weichen Winterkleide  von  dem  
 alten Männchen ab,  nur insofern bemerkt man eine geringe Abänderung im Colorit dieser,  
 als  bei  ihnen ein  stärkerer Anflug  in’s Graue auf dem Oberkörper  verbreitet  ist,  und  die  
 weissen  Hinterfüsse  kaum  noch  auf  ihrer  vorderen  Seite  gelblich  überflogen  sind.  Die  
 schlanken Hörner der Kropf-Antilope steigen in sanftem Bogen  recht gleichmässig  an und  
 laufen in glatter Spitze aus, deren Concavität  sich  an  die  convexe Vorderseite  legt  (leierförmig). 
   Nur auf der letztem sind die zahlreichen,  erhabenen Hornhöcker  zu Ringeln  geschlossen, 
   die  bisweilen  durch  Nebenverzweigung, mit  einander  communiciren.  Auf  der  
 Aussenseite des Hornes sind diese erhöhten Ringel meistens  etwas flacher und verschwinden  
 der Spitze zu in einzeln stehende Flachhöcker und Wülste.  Ich zähle  ihrer  15 ^ 1 9 .  Die  
 Farlje  des  Hornes  ist  schmutzig  gelhgrau,  es  ist  nicht  durchscheinend und  in dem Quer-  
 durcbschnitte eiförmig.  Die spitzere Umrandung gehört der inneren Seite des Hornes an. 
 Die fünf Schädel meiner Thiere geben mir noch  zu folgenden Bemerkungen Veranlassung: 
   Das junge, im October erlegte Weibchen, wahrscheinlich erst im Alter von fünf Monaten  
 (obgleich verhältnissmässig in  der  Grösse  weiter vorgeschritten, als die Rehe  in gleichem  
 Alter), besitzt erst in beiden Kiefern je vier Backenzähne,  der fünfte liegt in der noch  
 verdeckten  Alveola,  von  dem  sechsten  ist  noch  keine  Spur  sichtbar.  Die  Formen  dieser  
 ersten Zähne betrachtend, finde ich den ersten Backenzahn im Oberkiefer länger (d.  h.  von  
 vom nach hinten),  aber auch im  Querdurchmesser schmaler  (d.  h.  dünner)  als es bei alten  
 Thieren  der  Fall  ist.  Der  zweite  und  dritte Backenzahn,  die  bei  alten  Thieren  in  ihrem  
 Aussenrande einhöckrig sind und zwei Eckkanten hinten und vorne an der Aussenseite besitzen, 
  werden im Milchzahn-Gebisse  nicht vertreten.  Es folgen in ihm hinter dem ersten  
 Backenzahne  im Oberkiefer  noch  drei  andere,  von  denen jeder am Aussenrande zweihöckrig  
 ist.  Drei Leisten,  die von  oben nach unten  steigen,  von denen  zwei  als Eckleisten  der  
 vordem  und  hintern Kante  erscheinen  uncl  die  ziemlich  in der Mitte zwischen  diesen  gelegene  
 dritte  Leiste,  sind  auf der  Aussenseite  dieser Backenzähne.  - Die  mittlere,  etwas  
 stärker prononcirte, beginnt von der tiefsten Stelle des Sattels zwischen  den beiden Höckern. 
 Zwischen je zwei dieser drei Leisten,  von der Höekerhöhe an, befinden  sich flachere, breitere, 
  szu den Leisten parallel verlaufende Erhabenheiten, die im Gebisse alter Thiere flacher  
 und  oft  undeutlich  sind.  Die ■ Schmelzeinfaltungen  auf  der  Kaufläche  der  Backenzähne  
 sind bei dem jungen Thiere etwas schmaler und an. beiden Enden  etwas  spitzer zulaufend,  
 besonders  aber  zeigen  sich  darin  Unterschiede  am  ersten  Backenzahne  des  Oberkiefers,  
 wo  bei  dem  Gebiss  alter  Thiere  diese  Einstülpungen  breit  und kurz,  bei dem  junger Individuen  
 lang und schmal werden. 
 Im'Milchzahngebiss  des  Unterkiefers  fällt  der  dritte Backenzahn  durch  seine  Länge  
 auf und ist am Innen-, und Aussenrande dreihöckerig, was bei dem Gebisse alter Thiere nur  
 am hintersten Zahne zu sehen ist.  Der dritte Backenzahn des Unterkiefers bei alten  Thieren  
 findet im Milchzahngebiss keinen Vertreter, der zweite ist an der Innenseite,  dem Vorder 
   und Hinterrande entlang mit  zwei Parallel-Leisten versehen,  die  am  entsprechenden  
 Zahne alter Thiere deutlicher hervortreten und zwischen  sich  eine  etwas  schief -nach  vorn  
 und unten hin gestellte dritte Leiste einschliessen.  Sowohl bei  alten,  wie bei jungen Thieren  
 bleiben die Höcker des Innenrandes am  ersten und zweiten Backenzahne des Unterkiefers  
 niedriger  als  die  des Aussenrandes.  In den Schmelzeinstülpungen sehe ich  keine  Abweichungen. 
   Die Vorderzähne,  deren beide mittlere eine breite, scharfe Schneide-besitzen,  
 die  dem  Aussenrande  der  Zähne  zu  weit  vorgezogen ist,  lassen  mich- bei  dem Vergleiche  
 mit denen alter Thiere keine Unterschiede wahmehmen. 
 Im Vergleiche  zum  Gebisse  eines  recht  alten  Thieres  der  Ant. subgutturosa  finde  ich  
 die Zähne der bedeutend grössern Ant. gutturosa sehr viel schmäler.  Die Vorderflächen  der  
 Zähne des Oberkiefers treten an der Aussenseite der Zahnreihe bei der Kropf-Antilope bei  
 Weitem weniger vor,  die inneren Seitenflächen der Zähne  sind hei ihr an den Ecken flach  
 gerundet,  namentlich  am  zweiten  und  dritten,  bei  Ant.  subgutturosa  deutlich  winkelig,  so  
 dass die Querschnitte bei ihr eine oblonge oder rhomboidale Figur zeigen u.  s.  w. 
 In  der  allgemeinen  Schädelform  sind  sich  Ant.  gutturosa  und  Ant. subgutturosa  recht  
 ähnlich.  Bei den alten Männchen aber finde ich den Rücken  der Nasenbeine bei der Kropf-  
 Antilope  in  einer  Ebene  liegen  und  die  weit  vortretenden  Spitzen  nur  schwach  abwärts  
 zum Gaumen gekrümmt.  Bei Ant.  subgutturosa sind sie dagegen ein wenig in ihrem hintern  
 Drittel eingesenkt  und  enden  nach  vorn  in  stumpfbogiger  (concaver) Begrenzung;  jedoch  
 findet  das  Leztere  nur  bei  den  Männchen  statt  und laufen  die  inneren  Vorderränder  der  
 Nasenbeine  bei  dem  Weibchen  auch  nach  vorne  in  eine  stumpfe Spitze  zu.  Der  schmale  
 Zwischenkiefer erreicht mit seinem obern Rande bei Ant. gullurosa in beiden Geschlechtern  
 den Seitenrand der Nasenbeine, bei Ant. subgutturosa sehe ich das nur an einem Schädel des  
 Weibchens.  Die Zwischenkiefer und auch die seitlichen Oberkiefer erweitern sich in stärker  
 nach  Aussen  vortretendem  Bogen  im  mittleren  Schnauzentheile  bei  der  Kropf-Antilope,  
 als  bei  dem  persischen Dshäran.  Bei den Weibchen findet diess in viel geringerem Grade  
 statt, wodurch  ihre  Schnauzen schmäler und gleichmässiger  zugespitzt erscheinen.  In  den  
 oberen Augenhöhlenrändem gewinnt der Schädel  der weiblichen  Ant. gutturosa verhältniss- 
 K edde,  Reisen  im  Süden von Olt-Sibirien.  Tbl.  1.