
 
        
         
		glieder  zu  einander,  die Anheftung  der Flughäute  an die Sohlen  und  endlich  die  ziemlich  
 straffe und lange Behaarung der Schwanzflughaut, sowie die gekerbte Umrandung derselben. 
 Sieben Gaumenfalten, von denen die beiden vorderen im stumpfen Bogen geschlossen,  
 die vier folgenden breiter,  der .Mittellinie des Gaumens zu abwärts  gekrümmt sind und die  
 letzte nur schwach angedeutet ist, liegen zwischen dem kräftigen Gebisse.' In diesem überragt  
 der schwach nur im Innenrande gekrümmte Eckzahn des Oberkiefers mit seiner derben  
 Spitze  'alle  übrigen Zähne,  er  hat  an seiner  innem Seite  einen  kleinen,  stumpfen Basalhöcker. 
  Der erste obere Yorderzahn, welcher zweihöckerig, überragt den zweiten,  stumpfspitzigen  
 kaum.  Von den unscheinbaren Lückenzähnchen ist der erste höher als der Zweite.  
 Der  erste  einspitzige Backenzahn  überragt  die  drei  hinter  ihm  stehenden,  vielhöckrigen  
 bedeutend.  In Bezug  auf den  Bau des äusseren  Ohres finde ich die von B lasius  (1.  c.  88)  
 gegebenen Charaktere auf das Genaueste zu dem mir vorliegenden Thiere passen. Demnach  
 sehe  ich den Aussenrand  desselben zum Unterschiede von der  Vespertilio ciliatus Blasius nur  
 schwach und allmählich nach Innen ausgebuchtet,  den Innenrand in gleichförmiger, flacher  
 Curve  verlaufen,  das  nach  vorne  angedrückte  Ohr  die Nasenspitze  weit  überragen  und  
 den  ansehnlich  langen  Ohrdeckel  in  gleicher  Weise  zu  feiner,  spitz  gerundeter  Spitze  
 verschmälert.  ; 
 Die  untere' Seite  dieses  Thierchens  ist, weiss-grau,  die  Grundhälfte  der  einzelnen  
 Haare  schwarz-grau,  die  Bücken-  und  Kopffarbe  ist bräunlich-gelb,  mit  einzelnen mehr  
 weissen  Härchen  durchsetzt.  Die  Schwanzflughaut  zeigt  acht  deutliche  Querlinien,  die  
 stärk drüsig punktirt sind.  Nur die Knorpelspitze des Schwanzes ragt aus ihr hervor.  Die  
 seitlich von ihr bis zum Spombein  sich  erstreckenden Ränder der Flughaut sind von untdh  
 her dicht mit weissen, von oben her weniger dicht mit bräunlich-schwarzen, langen Härchen  
 bedeckt:  Die Ausmessung dieses Thierchens ergiebt folgende Werthe (in Millimetern):  i: 
 Flugweite.    .....................................    : ............  162 
 Länge von der Nasen- bis  zur Schwanzspitze.. . . .   71 
 »  des Kopfes.  ...............................  18 
 »  »  Schwanzes...................  35 
 »   »  Ohres am Aussenrande...............................   15 
 »  »  1 »£,  » . Innenrande. . . .............   13 
 »  »  Tragus  am Aussenrande.............................  9 
 »  »  »  »  Innenrande.. . . . . . . . . . . .:V  8,25 
 »  »  Oberarmes.-.. . .  . v . 19 
 »  »  Unterarmes.    __ . . . .   ...  „,3.6  § 
 »  »  Daumens  ohne  Nagel.  ..................  6 
 ».  »  dritten Fingers....................................................  33h-13-h 9 
 »  ■  t>  vierten  »  . . . . . . . . . . . . . . . . .   32-i-8h-7,5 
 »  »  fünften  »-          . i i!. .  32-i-8-i-8 
 ».  »  Schenkels.. . . . .    .........................................  12,5 
 »  »  Schienbeins.................................................  15 
 »  »  Fusses  und  der Zehen ohne Nägel    7 ’ 
 »  der  freivorstehenden Schwanzspitze...............  1,25 
 Das  im  Vorstehenden  näher  besprochene  Thier  wurde  im  Mai  bei  der  T unkinski-  
 schen Festung im mittleren Irkut-Thale (2300' über dem Meere gelegen) erbeutet. 
 Nach Abschluss  dieser  von  mir  mitgebrachten Handflügler  des  östlichen Sibiriens  
 bemerke  ich  nun  noch,  dass  die Abhänge  des  östlichen  Sajan-Gebirges,  namentlich  im  
 mittleren Okalaufe sehr den spätem Reisenden zur Ausbeute an Fledermäusen zu empfehlen  
 sind.  Etwa  12 Werst,  bevor  man den Okinskischen Karaul erreicht,  wurde  von  mir  an  
 der Oka eine kleine Rhinolophus-Species erlegt,  die aber vom groben Schroote, mit welchem  
 sie  geschossen  wurde,  ganz  zertrümmert  und für  die  Aufbewahrung  untauglich war.  Bis  
 jetzt  ist  diese  Gattung  der Fledermäuse  in  Sibirien  noch  nicht  gefunden  worden.  Auch  
 etliche 30 Werst die Oka  abwärts vom Norünchoroiskischen Karaul traf ich eine grosse  
 Fledenüausart am Tage zwischen  den Balkengehölzen  einer hier  errichteten Jurte  an,  die  
 zu keiner, mir bekannten Art gehörte, kurzöhrig war,  an Grösse den Plecotus auritus übertraf, 
   die Bauchhaare weiss, die Rückenhaare rostbraun gefärbt hatte.  In seinem Verstecke  
 unvorsichtig  gestört,  entschlüpfte  mir  dieses Thier.  Nicht  minder  als diese Gegenden finden  
 Sammler der Fledermäuse zu empfehlen wären, sind es auch die bei Zagan-olui gelegenen  
 Höhen,  die  von  vielen Mauerschwalben  bewohnt  und Abends von Fledermäusen an  
 manchen ihrer Steilwände umflogen wurden.  Desgleichen dürften die Steilwände des Chin-  
 gan,  wo  dieses Gebirge  von  der Schilka  durchsetzt wird,  besonders  ergiebig  an Fledermäusen  
 sein.  Im  Bureja-Gebirge  sind  diese  seltener  und  in  den  Prairien  oberhalb  und  
 unterhalb  dieses Gebirges sah ich sie im Sommer  1857 nicht. 
 IV.  GLIRES. 
 39«  P te rom y s   v o la n s   L . 
 Bei  allen  ostsibirischen, heidnischen  Jagdvölkem  Umhi oder  Umke. 
 Zwar  haben P allas  und  S chreb er1)  das fliegende  Eichhörnchen  genau  beschrieben  
 und  ihre  Beschreibungen  dienten  vielen  späteren  anderen  Autoren  zur Benutzung,  allein  
 bei Besprechung des Felles findet man weder bei dem einen noch  bei dem anderen darüber  
 etwas angedeutet,  ob  das zum Muster dienende Thier den Winterpelz oder das Sommerhaar  
 trage.  Ich  will  daher nach  den  mir  von  meinen Beisen vorliegenden Materialien  die Beschreibung  
 des Sommerpelzes und des Jugendkleides von Pteromys volans zunächst geben. 
 1)  P allas:  Novae  spec.  e.  glir.  ordine p.  361  ff.  und  Schreber;  die  Säugethiere  p.  813  ff. 1 7 *