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 dem langen Winterpelze eine  Gruppe der frischen Sommerhaare  hervorbricht.  Im Ganzen  
 haben alle Thiere einen über den Oberkörper und die Flanken hin in der Farbe sehr gleich-  
 mässig verbreiteten Pelz. Die Oberlippen sind blass weisslich-gelb,  die vordere Nasenfläche  
 (bräunlich im Sommer) im Winter gelblich-grau,  der Nasenrücken reiner gelblich,  die Rinne  
 in der Mitte  der Oberlippe nicht sehr breit, kahl und glatt.  Scheitel  bis zum Nacken,  sowie  
 die Seitentheile des Kopfes fahl gelblich-weiss, viel in dunkelbraun und schwarz gestichelt;  
 das an den Spitzen braunschwarze Wollhaar schimmert hier vielfach durch.  Die einzelnen  
 Deckhaare  zeigen  vor  der  braunschwarzen  Spitze  eine  gelblich  weisse Ringelbinde,  ihre  
 untere Hälfte ist schwarz. Das Wollhaar nimmt von oben  nach unten hin  die Färbung aus  
 braunschwarz in dunkel schwarzgrau an.  Der Augenring,  in  dunkel  isabellgelb,  ist  nicht  
 sehr scharf abgesetzt.  Das hinterste,  stark verlängerte Wangenhaar  ist häufiger weisslich-  
 gelb  als schwarz gespitzt und erreicht die seitlichen Nackengegenden. Mehr nach vorne auf  
 der Wange gewinnen die schwarzgespitzten Deckhahre die  Oberhand.  Die Schnurrborsten  
 sind theils schwarz, theils weiss, nicht selten in beiden Farben, je zur Hälfte,  gezeichnet;'  
 die längsten erreichen die Ohrbasis nicht. Diese ist vorne fahl gelblich weiss, hinten sammt  
 dem ganzen Nacken blass zimmetgelb, matter als rostroth.  Die hintere Ohrfläche wird  für  
 diese Art sehr charakteristisch, indem die Zimmetfarbe die grössere, dem Aussenrande zuzuzählende  
 Hälfte bis zur schwarzbräunlichen Spitze einnimmt.  Hier sind die ausserordentlich  
 weichen Haare sehr dicht  und  lang.  Am Aussenrande  beginnt  die  schwarze Randeinfassung  
 etwa  in  der Hälfte  der Ohrhöhe,  verbreitert  sich  nach  oben  zur  schwarzbraunen  
 Ohrspitze, geht aber nur wenig an  den Innenrand des Ohres hinab;  dieser trägt sammt der  
 ihm znzuzählenden,  schmäleren Hälfte der äusseren Ohrfläche ein etwas strafferes,  gelblichgrau  
 und schwarz gesticheltes,  dichtes Kleid.  Der Innenrand ist von reinem Weiss schmal  
 eingefasst ; diese weissen Haare stehen stellenweise schon auf der inneren Ohrfläche.  Diese  
 letztere  ist  innen  kahl,  in  ihrer  dem  Aussenrande  zuzuzählenden  Hälfte  erst  beginnt  die  
 Behaarung von innen nach aussen in  zunehmender Dichtigkeit.  Diese Haare  werden  dem  
 Rande und der Spitze näher gelblich, an der Spitze sogar fast ebenso dunkel, wie im Nacken.  
 In  der oberen Hälfte der inneren Ohrfläche am Aussenrande beginnt eine in  schwarz stark  
 gestichelte,  bis  zur  Ohrbasis  nicht  ganz  herabreichende  Zeichnung,  die  einen  länglichen  
 .Flecken bildet. 
 Obenher erstreckt sich das Zimmetbraun des Nackens bis fast zwischen die  Schulterblätter, 
   dann erst beginnt das sehr gleichmässig bis zum Ende des Körpers vertheilte Kleid.  
 Dieses ist fahl graugelblich,  stark in schwarz  undulirt;  den Flanken entlang schwindet das  
 Schwarz mehr,  zumal  in der  vorderen Rumpfhälfte.  Bei  näherer Besichtigung  der Haare  
 findet man die untere Hälfte derselben rein schwarz,  das umstehende Wollhaar dunkelgrau,  
 sowie seine Spitzen ranchbraun.  Auf das Schwarz der Deckhaare  folgt  eine  breite,  gelbe,  
 etwas in fahl bräunlich ziehende Ringelbinde,  die an allen  Rückenhaaren  ziemlich  gleiche  
 Mächtigkeit (von  6 —  7 Mmtr.) hat,  und vor der eine  bald  kürzere,  bald  längere  braunschwarze, 
   wenig glänzende Spitze steht. "Einzelne längere,- ganz schwarze Haare finden sich  
 selten  hie  und  da,  sowie  auch  andere  in  gelbweiss  gespitzte.  Am Körperende  schwindet  
 das Schwarz  fast ganz,  das Wollhaar wird  hell  grau-röthlich,  das Deckhaar  reiner  weisslich 
 gelb.  In  gleicher Farbe  ist die  obere  Schwanzseite  gezeichnet,  an  welcher  indessen  
 das in der Mitte schwärzliche Wollhaar eine bedeutende Dunkld- veranlasst, und  hier  auch  
 wieder  lange  schwarze  Deckhaare  nicht  selten  sind,  untenher  ist  der Schwanz  schmutzig  
 grauweiss:. -Seiner Länge  nach  übertrifft  er  den  des Schneehasen,  erreicht  aber  den  des  
 Tolai nicht,  worüber die unten angeführten Maasse-das Nähere sagen. 
 Wie schon bemerkt, so  sind die vorderen Seitentheile viel heller als der Rücken, hier  
 fehlen die  schwarzen Spitzen der Deckhaare entweder ganz,  oder sind doch  nur  sehr kurz.  
 Die helle Ringelbinde  nimmt  bisweilen mehr als-die Hälfte  der Totallänge  der  Haare ein;  
 das Rostroth des Wollhaares wird bedeutender.  Noch mehr findet das alles auf der unteren  
 Halsseite statt.  Hier  hat das Wollhaar  eine 'blaugraue Farbe  an  seiner Basis,  eine  matt-  
 röthlich gelbe in seiher vorderen Hälfte,  das robuste Deckhaar trägt  selten  nur eine kurze  
 schwarze Spitze, ist meistens bis zum Grunde; einfarbig gelb, in’s Röthliche.  Zwischen den  
 Kieferästen setzt sich bei-einzelnen Exemplaren (den älteren !) das Weiss recht scharf gegen  
 das Gelb  der Kehle ab  und  in diesem Falle  dehnt es  sich bis über die Unterlippe aus,  bei  
 anderen (den jüngeren!) bleibt auch hier ein matter,-gelblicher Anflug stehen.  Die Vorder-  
 füsse  sind  vorne  und hinten  einfarbig  hellgelb  (licht  zimmetfarben);  die Spitzen  bisweilen  
 auf der  vorderen  Seite  bräunlich,  aber  doch  nur  in  so  geringem  Grade,  dass  dies;keine  
 deutliche Stichelung veranlasst.  Dieses  Colorit zieht sich bis zu den Enden der Zehen,  die  
 Behaarung verdeckt die Nägel fast ganz;  diese-Ietzteren sind,¡ sowie das  struppige Sohlenhaar, 
   schmutzig weiss.  Gleiches  sehe  ich auch an den Hinterfüssen der vor mir liegenden  
 Thiere.  Die innere .Schenkelsäte ist rein weiss/ setzt sich scharf gegen  das  Gelb des vorderen  
 Schenkelrandes ab.  Die äussere Schenkelseite  wird  von  oben nach  unten  zu  heller,  
 bis  sie fahl gelbröthlich geworden, und dièse Farbe sich über den ganzen unteren Fusstheil  
 fortsetzt;  auf der Basis der Zehen wird sie etwas* heller;  Sohlen  und Haar der Läufe sind  
 etwas mehr’in’s Fuchsrothe gefärbt, die Nägel auch hier verdeckt und schmutzig weiss. 
 Die Bauchfläche von zwischen den Vorderfüssen  an bis zum Schwänze  ist rein weiss. 
 Bevor  ich  nun  hier  die Maasse  unseres Hasen  und  daneben  zum Vergleiche die des*  
 Lepus  brachyurus 'Temm.  gebe,  sei  im  Allgemeinen  gesagt;  dass  Lupus  mandshuricus  nicht  
 ganz  die  Grösse des Lcp.  variabilis erreicht.  Sein Kopf ist ziemlich plump,  im Schädel aber  
 bedeutend kleiner als,bei dem Schneehasen,  seine  Ohren breit,  aber nicht lang;  sie erreichen, 
   näch  vorne  gedrückt,  nicht  ganz  die Schnauzenspitze.  Das Auge  ist  massig' gross,  
 mit-gelblicher Iris.  Sein auf dem ganzen Oberkörper und an  den Seiten recht gleichmässiges  
 Kleid ist im Deckbaar nicht weich,  sondern vielmehr straff und hart. Seine Gesammtgestalt  
 ist eine  gedrungene;  Der Schwanz  länger  als  bei Lepus variabilis  und  kürzer als  bei  dem  
 TmH. Seine Füsse sind verhältnissmässig kurz,  sein Lauf gerade ,* die Sätze nicht sehr weit.  
 Das  Gewicht des von mir erlegten Weibchens betrug  6 Pfund russisch. 
 - R e d d e ,  Reisen  im  Süden  von  O st-Sibirien.  T b l.  i.