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 wenigstens  wohl  alle  Hunde-Arten  (C.  lagopus  ausgenommen)  S ibiriens  und  würde  den  
 ausserordentlichen Werth  des  Balges  bestimmen,  wenn nicht  das Deckhaar  struppig,  bis  
 auf  die  Länge  fast  dem  des  Dachses  ähnlich  und  in  Folge  seiner  vielfach'  abänderaden  
 Zeichnung die Gleichförmigkeit der Farbe des'Pelzes störte. 
 Nach den  von  mir  gemachten Erfahrungen  über  den  C.  viverrims  Temm. und C. procyonoides  
 Gray.,  die, wie wir nun wissen,  ein  und  dasselbe Thier  in abweichenden Farbenvariationen  
 sind, ist es die erste dieser beiden Formen,  die im  mittlern Amurlande  besonders  
 gemein wird; viel seltener sind die matteren,  durch das Verschwinden der hellen Seitenflecken  
 wesentlich  abweichenden Thiere,  welchen der Name  C. procyonoides Gray, zukommt, 
 2,  Die Sommer-  und Uebergangskleider  des  C. procyonoides.  Selbst  im  Hochsommer  
 schwindet  dem  C. procyonoides  der  Pelz  nur  um Weniges,  das Wollhaar  ist  indessen  doch  
 merklich  dünner  und  ebenso  auch  der  Schwanz  weniger  bebuscht.  Auch  in  der Sommertracht  
 liegt mir von dieser Art  eine  grössere Suite  von  älteren  Thieren  vor,  die,  was  das  
 Colorit anbelangt,  ebenso wie die Winterkleider die Nüancen von grangelblich bis gelb'röth-  
 lich im Grundtone des Thieres durchlaufen und sich hiernach,  wie nach den hellen Fleckenzeichnungen  
 vor und hinter dem Vorderfusse bald mehr dem Canis viverrinus, bald dem Canis  
 procyonoides nähern.  Es  scheint  indessen  constant  zu  sein,  dass  bei jüngeren Thieren  das  
 Gelb  stets vorhanden,  denn  darauf deuten  die  gleich zu besprechenden Jugendkleider hin.  
 Nicht weniger auffallend als das intensivere und allgemeiner verbreitete Schwarz der oberen  
 Seite des Körpers,  ist  denn auch  an den Schwänzen der Sommerthiere  die  schwärze Spitze  
 länger, ja bei einigen Individuen,  die wiederum  zu den jüngeren gehören,  zieht  sich  dieses  
 Schwarz in  so  gleichmässiger Vertheilung  über  die Oberseite  des  Schwanzes,  dass  es  sich  
 dem des Unterrückens unmittelbar anschliesst und nur wenig vom gelben Grundtone durch-  
 schimmert wird.  Die  absondemde  Drüse  auf dem Schwanzrücken  liegt  etwa bei dem Beginne  
 des  zweiten Drittheils  desselben  (von  oben  her),  aber  der Wirbel,  den  sie  in  der  
 Stellung des Haares veranlasst, ist geringer als bei dem Fuchs und Wolf.  In Bezug auf die  
 Zeichnung und Farbe des Körpers, finde ich  ebenso, wie Herr L. v.  Schrenck (1. c. p.  61)  
 es  an den Sommerfellen  seiner  Thiere  erörtert,  bald  das  helle  Gelblichgrauweiss  der  verlängerten  
 Wangenhaare die  ganze Stirn  und  den  Schnauzenrücken  deckend,  bald  dadurch,  
 dass  sich  das Braunschwarz des Scheitels mehr nach vorne schiebt und in die Breite  dehnt,  
 beide,  d.  h.  Zeichnung  und Farbe,  bedeutend  modificirt.  So  sind  an  zweien  Thieren  die  
 verlängerten Wangenhaare schon fast ganz isolirt von der über den Augen hellen Behaarung  
 der  Stirn,  indem  däs  Schwarz  vom  Scheitel' sich  seitwärts  breitet  und  die  zu  den Ohren  
 gehende helle Längsbinde in ihrer Breite sehr beeinträchtigt.  Es wäre also  an diesen Thieren  
 nur von einem  merklich  helleren Schnauzenrücken zu sprechen,  und  sie  kämen  hierin  
 wiederum  einigen  meiner Exemplare  im Winterkleide  sehr  nahe.  Dagegen  dehnt  sich  bei  
 einem ändern,  ohne Zweifel noch jungen Thiere,  das weissgelbliche Schnauzenrücken-  und  
 Vorderstirnhaar  so  bedeutend  zu  den  Ohren  und  zum  Scheitel  hinaus,  dass  dadurch .dem 
 gesammten Gesichte  bis auf die  dunklen,  breiten Augenringe,  welche  zur Kehle  sich  abwärts  
 verbreiten,  die braunen und schwarzen Dinten fehlen. 
 Hieraus und aus den besprochenen Winterfellen,  sowie denn auch nach den speciellen,  
 durch Herrn  L.  v. Schrenck  gegebenen Details  über, das  Kleid, des  C. procyonoides,  wird  
 man  ihn  zu jenen  Arten  des  Hundegeschlechts  zählen  müssen,  die  in  ihrem  Kleide  sehr  
 variabel sind,  oft die gewöhnlichen Grenzen, in die ihr Colorit meistens  gebannt  ist,  überschreiten  
 und nach Alter,und Individualität variiren,  deshalb  auch Veranlassung  zu  ungegründeter  
 artlicher Splitterung gaben;  wie wir denn  dieses in noch auffallenderer Weise am  
 Fuchse  und  besonders  in  den  Gebieten,  die  er  mit  dem  G. procyonoides  gemeinschaftlich  
 bewohnt,gleichfalls, bemerken. 
 Der  Sommerpelz des  C. procyonoides .scheint  übrigens,  soweit  ich  dies  an  mehreren  
 lebenden Exemplaren,  die ich im Bureja-Gebirge  hielt,  beobachtete,  für  den Winterpelz  
 theilweise  stehen  zu  bleiben  und  sich  nur  durch Zwischen-  und  Zuwachsen  zu  ergänzen,  
 denn ich fand im  Octoben meine Thiere nicht haarend und durch geringeres  oder  stärkeres  
 Abreiben der schwarzen Deckhaarspitzen würde ja dann auch die durchschnittlich grössere  
 Helle  des Winterkleides erklärt.  Ich glaube hienach,  dass nur eine Haarung  im Frühlinge,  
 und  zwar  gegen  Ende,April,  und  im Mai  erfolgt,  das  dann  erscheinende Sommerhaar  bis  
 zum October dünn bleibt und in dieser Zeit der Zuwachs  namentlich  des Wollhaares  stattfindet. 
 3.  Öas erste Jugendkleid. 
 Es liegen mir vier Thiere in diesem, in bald mehr, bald weniger vorgeschrittenen Stadien  
 vor.  Bei einem,,Ende Juni  im  Bureja-Gebirge  erhaltenen  Felle,  welches  ein  nicht  
 erwachsenes,Thier lieferte,  finde  ich  im Allgemeinen  eine  rostbraune Körperfarbe, in welcher  
 die seitlichen Halsflecken und die hinter den Vorderfüssen gelegenen,  als licht rostroth  
 sich  immerhin so  deutlich abgrenzen,  dass  sie auch  diesem jungen,  durchweg  sehr  abweichenden  
 Thiere,  4 S  Charakter bleiben. 
 Spezieller betrachtet zeigt dieser junge  C. procyonoides Folgendes: 
 Die Behaarung der Stirn ist rein schwarz,  erst auf dem Scheitel beginnt das Rostroth,  
 die Schwärze,der Stirn zieht sich keilförmig  nach  vorne zwischen  die Augen,  über welche  
 sich vom Schnauzenrücken her zum Ohr dieibreite Längsbinde verbreitet, die bräunlichgelb  
 und  mehr weiss, gestichelt ist;  die Haare  der Wangen  sind  noch  kurz  und verstecken  das  
 Ohr weniger,  als bei alten Thieren.  Der  vordere Theil der Schnauze ist bräunlichschwarz,  
 seitlich von ihm unter dem Auge zur Kehle  und  zum  Ohre  zieht sich die schwarze Längsbinde, 
   die namentlich nach hinten hin ¡vielfach, .weiss  gestichelt ist.  Das  schmutzige Weiss  
 der Oberlippenränder geht nicht um den Nasenrücken,  der braungrau ist,  sondern legt sich  
 seitwärts an die Nase,  die Vibrissen  sind kurz  und  schwarz.  Hie Ohren  an  ihrer Aussen-  
 seite  gelblich  grau,  dünn  behaart;  ihre  Innenseite,gelblich  weiss,  im  Innenwinkel  steht  
 ein dichter Busch verlängerter, fast rein weisser . Haare, wie solcher bei  den  alten Thieren  
 auch  im Winter  mehr  gelblich  vorhanden.  Hinter  den  Ohren  beginnt  das  Rostroth  des