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 21.  September  (3.  October)-  trugen  im  Bureja-Gebirge  die  Eichhörnchen  zwar  ziemlich  
 allgemein  das fertige Winterkleid, allein die Länge des Haares war noch nicht ganz erreicht,  
 ebenso waren die Ohrpinsel zu ihrer bedeutenden Länge noch nicht ganz ausgewachsen. 
 In  dem  darauf folgenden  Jahre  (1858)-,  das sich  durch trockenen,  lang anhaltenden  
 Herbst  für  das  Bureja-Gebirge  auszeichnete,  waren  am  27.  Sept.  (9.  Oct.)  die  meisten  
 Eichhörnchen  noch im kaum begonnenen Winterkleide  und  die Ohrpinsel fehlten fast allen  
 gänzlich.  Demgemäss blieb  die innere Seite ihrer Haut noch schwarz,  oder war an einzelnen  
 Stellen scheckig. 
 Auch  die  beiden Eichhörnchen,  welche den Flanken  entlang,  sowie an den vorderen  
 Seiten  der Füsse,  den Seitentheilen  des Halses  und  um  die Oberlippe  rothbraun  sind  und  
 im  Bureja-Gebirge  Ende  September  erlegt  wurden,  befinden  sich  im  Uebergangskleide.  
 Ihr  noch  kurzes Kückenhaar  zeigt  auf  dem  hinteren Körpertheile  viele weisse breite Ringelbinden  
 vor  den  schwarzen Spitzen.  Der vordere Kückentheil und Hals tragen noch das  
 straffe Sommerhaar.  Das  intensive Rostroth  der Flanken  steht  im Sommerpelze und zieht  
 sich  über  die  Kniebeuge  bis  zu  den Zehen,  wo  es  in  dem Metacarpus  sehr  schmal  wird.  
 Die hintere Fussseite ist schwarzbraun.  Die Innenseite der Vorderfüsse ist im oberen Theile  
 weiss,  die vordere derselben braunroth.  Am Halse wird die seitliche rothe Einfassung sehr  
 viel schmäler und blasser,  sie umrandet aber in noch matterer,  etwas in’s Graue spielenden  
 Dinte die Oberlippe und Mundwinkel.  Die Ohrpinsel haben erst ihre halbe Länge erreicht,  
 sind  aber  sehr  dicht  und  buschig.  Der Schwanz  befindet  sich  im  vollen Winterhaare und  
 zwar  sind  an  einem  der  Thiere  die  Ringelzeichnungen  in  der  Basalhälfte  durchweg  verschwunden  
 und  diese einfarbig, grauschwarz.  Es zeichnen sieh diese und die meisten Eichhörnchen  
 des Bureja-Gebirges durch die Grösse ihres Wuchses und die Länge des Schwanzes  
 aus,  die  letztere  beträgt, mit Einschluss der Endhaare  beinahe  30  Ctmtr.  und erreicht  
 der Schwanz zurückgeschlagen die Augen des Thieres.  Das Braun der Flanken variirt von  
 fuchsroth bis kastanienbraun. 
 2.  Das  graublaue  oder  etwas in’s Bräunliche spielende vollkommene Winterhaar der  
 Eichhörnchen aus dem SO.  Sibiriens anbelangend bemerke ich: 
 Die  schwarzen Ohrbüschelhaare  gewinnen  durchschnittlich  ebenso  wie  die  Schwanzhaare  
 im Bureja-Gebirge an Länge, ich messe 
 B ureja-G ebirge.  A pfel-G ebirge. 
 Ohrbüschel:  .  r  ,  .  . . .   .  61 — 64 Mmtr.  50— 55 Mmtr. 
 Schwanzhaare am Ende:  90  »  75— 80  » 
 Im Rückenpelze  kann  ich  keine Unterschiede zwischen  den Thieren  des B ureja-G ebirges. 
  und  denen  vom  untern Argunj und  den  Quellen  der  Ingo da  finden und  verweise 
 auf  die  ausführlichen  Beschreibungen  wie  sie  von  Herrn  v.  M iddendorff und  Herrn  L.  
 v.  Schrenck ’)  für  die  Thiere  gegeben  worden  sind.  Bei  einzelnen  dieser  Eichhörnchen 
 1) M iddendorff Sibir.  Reise  1. c. p. 80 ff.  und L. v. S chrenck  Reisen  und  Forsch  etc.  1.  c. p.  119  ff. 
 schiebt sich  das Weiss der Bauchseite über die Brust und den Hals zwischen die Kieferfete  
 und erreicht in  schmaler Binde den Unterlippenrand.  Bei einzelnen, die nur sehr selten im  
 Bureja-Gebirge  angetroffen  wurden,  dringt  es  in  ungeregeltem  Umrisse  in  die  grauen  
 Flanken vor,  die Spitzen der Pfoten und bisweilen auch die Spitze  des Schwanzes oder gar  
 die Hälfte desselben,  werden gleichfalls rein weiss, wie mir ein solches altes Weibchen aus  
 dem Bureja-Gebirge Vorliegt,  dessen Nägel  und  innerste Sohlenhaare  ebenfalls weiss'ge-  
 worden.  Die Behaarung  der Sohle  und  unteren  Zehenseiten,  von .bräunlichgrauer  Farbe,  
 ist  so  dicht  und mächtig,  dass  man  nur  bei  fleissigem Nachsuchen  die  kahlen  Schwielen 
 auffindet.  '  "  '  V 
 Im Laufe  des Winters  fleckt  nun  einerseits das Kleid der Eichhörnchen  ziemlich bedeutend  
 aus,  andererseits  werden  die  schwarzen  Spitzen  der Deckhaare  stark  abgerieben  
 und so  kommt es,  dass die im März  geschossenen Thiere  nicht allein stark bräunlich sind,  
 indem die Spitzen des Wollhaars im Pelze durchschimmern,  sondern,  dass die weissen Eingelbinden  
 der  einzelnen Deckhaare  jetzt  ihre  Spitzen  bilden,  und  sich  so  sehr  viel  mehr  
 bemerkbar  machen.  Auch  ist  das  dichte Sohlenhaar  bis  dahin  schon  so  weit  abgelaufen,  
 dass die  Schwielen  in  ganzer Deutlichkeit  zu Tage  liegen.  Zwei Männchen vom  30. März  
 f ll.  April)  tragen das DeCkhaar  schon  sehr  lose,  haben die Ohrenpinsel schon sehr dünn,  
 aber  hoch  am  19.  April  wurde-ein Männchen  erlegt,  welches  am Körper  das Winterhaar  
 noch trägt, während der Kopf, wie im geringem Grade auch bei denen vom März, mit dem  
 Sommerhaar  schon  durchweg  bekleidet  ist.  Im  März  fand  ich  die Hoden  der Männchen  
 schon sehr angeschwollen und um diese Zeit wie bei Tamias einen Drüsenring um den After. 
 Es liegen mir nun noch mehrere Eichhörnchen vom obem Am ur, wo  sie in den ebenem  
 Uferstrecken erbeutet wurden, vor,  deren Winterpelz durchweg mehr roth  als grau ist  
 und  die  als  sogenannte Kiefern-Eichhörnchen  (cocHOBas  öfuKa)  von  den  Jägern  mir  verkauft  
 wurden.  Ihr Wuchs  ist  klein,  ihr Haar  zwar  lang,  aber im  besten  Falle  das  helle  
 Grau  desselben  leicht  zimmetfarben  überflogen,  im schlimmsten dem Eücken entlang rost-  
 roth mit weisser Stichelung. 
 Je nach dem vorwaltenden Eoth  sind die Ohrenpinsel und Schwänze  dieser Thierchen  
 bald roth, bald schwarz und im letztem FaUe  steht unter der schwarzen, langen Spitze der  
 Schwanzdeckhaare  eine  breite,  braungelbe Eingelbinde.  Bei  solchen Färbenabänderungen  
 sind die Weichen  und  inneren Schenkelseiten am reinsten  ausgef&rbt von hellgrauer (asch-  
 grauer)  Farbe  und  die  einzelnen  Deckhaare  sind  bald  weiss,  bald  schwarz  gespitzt.  Das  
 Weiss des Bauches zieht sich auch bei diesen Thieren gewöhnlich nur bis zu den Unterkieferästen, 
  tritt selten aber auch bis zur Unterlippe in schmal zulaufender Keilform vor. 
 Von  den  ganz  individuellen Abnormitäten,  welche  immer nur als.grosse Seltenheiten  
 in den sib irisch en  Wäldern angetroffen werden, habe ich nur zwei aus meiner Collection  
 zu besprechen. 
 Eines dieser Thiere,  aus dem Apfel-Gebirge stammend, ist in seiner Gesammtkörper-  
 farbe bereits weiss,  aber Kopf und Schwanz,  sowie ein Mittelstreifen des Kückens,  zeigen