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 zu unterscheiden. 
 * 4 .  A rv ic o la   m a c r o tls   n .  sp.  Taf.  VI. Fig.  2  a— h. 
 Arv.  auriculis longiludine capitis dimidia,  rolundalis, lalis,  vellere dctisissimo,  dorso  cinereo-  
 flavescenle, pilis longioribus nigris intermixtis;  venire albo,  Cauda cglindrica,  brevis apice oblma,  
 corporis partem quartam subaequans,  alba, pilis ita vestita, ut annuli non appareanl.  Mystaces albi,  
 capite longiores. 
 In einer Höhe über 7000' im  östlichen Sajan-Gebirge,  über der Baumgrenze, wurde  
 nebst Lagomys alpinns,  diese Wühlmaus bei den Graphitwerkeü  des Herrn A lib ert  in zwei  
 Exemplaren  im  Juli  1859  gefangen,  anderweitig  von  mir  aber  in  O stsibirien  nirgend  
 gefunden.  Die in Spiritus aufbewahrten Exemplare  wären  ihrem  äusseren Baue  nach  fol-  
 gendermaassen zu beschreiben. 
 Kopf gedrungen, gross,  Schnauze stumpf und  breit,  auf der Oberlippe  umgrenzt  die  
 weisse,  kurze  und  steife  Behaarung  die  kleinen  Nasenlöcher.  Einzelne  der  zahlreichen,  
 weissen Vibrissen überragen selbst noch das Schulterblatt,  die  meisten  sind  nicht  kürzer,  
 als  die Entfernung zwischen Ohrrand und Schnauzenspitze.  Das kleine Auge liegt der Ohrbasis  
 etwas  näher  als  der  Schnauzenspitze.  Das  beinahe  kreisrunde  Ohr  ist  fast  ebenso  
 breit als hoch, von halber Kopflänge,  aussen ganz,  innen  nur  über  der Mitte  (dem Rande  
 parallel) mit feinen, weissgräulichen, langen Haaren besetzt;  die  auf der Aussenseite  sechs  
 bis sieben Mmtr.  lang sind.  Nur die Spitzen  dieser Haare  sind weiss,  weshalb ein  dichter,  
 weisslicher Wimperrand von durchschnittlich 2 Mmtr.  Höhe  den Ohrenrand  einfasst.  Der  
 halbmondförmige  Deckel  zum  Schliessen  des Gehörganges  ist  sehr  gross  und  passt  angedrückt  
 genau in die  Concavität der inneren Ohrbasis.  Obenher ist diese Art mausgrau, ihr  
 Pelz sehr hoch und dicht, bis  13 Mmtr. hoch, weich, Von einzelnen längeren ganz schwarzen  
 Haaren durchsetzt. Die mausgrauen Ringelbinden  der meisten Haare des Rückens sind  
 nur schmal und stehen an der Spitze  des Haares,  bei einzelnen  findet  sich  vor ihnen noch  
 eine kurze, schwarze Spitze.  Der Schwanzgrund liegt im hqrüberragenden Pelze des Hinter-  
 theiles ganz versteckt,  so  dass  dieser über  '/3  der Schwanzlänge  verdeckt.  Ohne die Endhaare  
 misst der Schwanz beinahe '/4 der Körperlänge.  Seine straffen Haare sind oben mehr,  
 unten  weniger  von  einzelnen  schwarzen  Härchen  durchsetzt.  Die  Behaarung  ist  so  dicht  
 und stark,  dass man keine Spur der Schuppenringe  erkennen kann;  in der vorderen Hälfte  
 des Schwanzes  wird  sie  stärker  und  endet  in  6 Mmtr.  langem Borstenpinsel  die  stumpfe  
 Spitze des Schwanzes.  Die Seitentheile  des Körpers sind,  wie  der langhaarige Bauch, (10  
 Mmtr.)  rein  weiss,  welche  Farbe  sich  ebensowohl  den Flanken,  als  auch  den  Halsseiten  
 entlang deutlich absetzt,  den Mundwinkel und die Oberlippe vorne bis zur Nase umrandet.  
 Gleichfalls weiss sind  auch die Füsse.  Das Wollhaar ist überall licht schiefergrau.  Auf der  
 kurzen,  ganz nackten Sohle der Vorderfüsse sind die  Schwielen ungemein gross,  die beiden 
 hinteren stehen  neben  dem  rudimentären,  ungenagelten Daumen und  berühren sich  vorne  
 mit ihren Innenrändern beinahe,  die  beiden  davorstehenden  stehen  am Grunde  der beiden  
 äusseren Zehen,  die  fünfte,  unpaarige,  zwischen  der  zweiten  und  dritten Zehe.  Auf  der  
 unteren Seite der Zehen,sind die  quergestellten Falten  so  stark,  dass  die  dazwischen  liegenden  
 Erhöhungen  polsterartig  werden.  Die  Nägel  sind  weiss,  von  obenher  durch  die  
 weissen Härchen der Zehen fast verdeckt.  Auf der gleichfalls nackten Sohle der Hinterfüsse  
 sechs Schwielen,  davon die hinterste am Aussenrande sehr schwach,  die mittlere am Aussenrande  
 am stärksten,  die vordersten beiden, nahegestellten, stehen zwischen dem Polster des  
 Nagelgliedes der beiden äusseren Zehen. 
 Die Maasse dieser Wühlmaus entnehme ich dem eben beschriebenen Thiere: 
 Totallänge..............................................  92  Mmtr. 
 Körperlänge.....................    67  »> 
 Kopflänge.......................................................26  » 
 Schwanzlänge.................................................15  » 
 Grösste  Ohrhöhe..................................     12  » 
 ■Grösste Breite  des  Ohres  ...............10  '» 
 Zwischen Auge  und Nasenspitze  11  » 
 Zwischen Auge  und  Ohrbasis        10,5  » 
 Längste  Yibrissen..............;   35  » 
 Deckhaar  auf dem Rücken.........................12  » 
 Endhaare  des  Schwanzes........................   5  » 
 Solde  des  Vorderfasses mit  dem Nagel  7  » 
 Sohle  des Hinterfusses von der Ferse  an  16,5  » 
 Die Vorderzähne  sind  im Ober- und Unterkiefer  weiss,  die  unteren  mit  nach  aussen  
 schräge  sich  absenkender  Schneide,  die  von  der Mitte  zum  inneren Rande  stark  vortritt.  
 Durch die stumpf dreieckige,  vorderste Schmelzschlinge des ersten unteren Backenzahnes,  
 welche seitlich mehr oder weniger  stark  zu je einer  stumpfen Zacke  ausgezogen  ist,  fällt  
 diese Art auch  in  ihrem Gebisse  auf.  Der  vordere Aussenrand  dieser Schmelzschlinge  ist  
 länger als der innere und tritt schief in den Gaumen.  Vom Aussenrande her treten nur die  
 Schlingen  der  beiden  hintersten  Zacken  (immer  am  ersten  unteren  Backenzahne)  zu  den  
 darunterstehenden des Innenrandes, so  dass nur hier die  entsprechenden Zahnprismen  iso-  
 lirt werden.  Die  vor  der vorderen  Endschlinge  stehenden  zwei  sind  von  dieser  nicht getrennt. 
   Der zweite  und  dritte  Backenzahn  im  Unterkiefer  sind jederseits  dreizackig,  bei  
 dem mittleren des einen Thieres bleiben die Schlingen ungeschlossen, bei dem anderen tritt  
 die Schmelzschlinge des hinteren Zackens  am Aussenrande  zur Mitte  des  zweiten Zackens  
 des Innenrandes. Die letzte Schlinge am hintersten Backenzahne  ist oben ein wenig eingekrümmt  
 und die ihr entsprechende des Innenrandes grösser. 
 Im Oberkiefer variiren die Backenzähne an beiden Individuen auch darin, dass sie bei  
 dem einen die Schmelzschlingen gut getrennt, bei dem anderen dieses nicht erkennen lassen.-  
 Ausserdem hat der schmale hinterste Backenzahn bei dem einen vier,-bei dem  anderen drei