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 bedeutender als bei Aeq.  montcmus,  sie  sind  ferner bei dem  Argal  seitlich stark zusammen-  
 gedriickt und bekommen dadurch, ein plattenartiges Ansehen.  Auf der einen Seite sind die  
 gerundeten Leisten bis fast zur Spitze recht stark entwickelt,  auch sehe ich ihre Spitze im  
 stumpfen  Bogen  umrandet.  Endlich  kommen  nun  nach  dem  kam tschatkischen  Aeg.  
 montanus nur wenig Absätze auf der vorderen Hornfläche zu,  dieselben  sind wenig gebuchtet, 
   lassen  auf der Höhe  des Hornes  2— 3  Zoll breite Stellen  zwischen  sich,  die  nur  undeutliche, 
   oft unterbrochene, schwache und schmale  Querfurchen erkennen lassen und verschwinden  
 im vorderen Drittel des Hornes fast ganz.  An  der  seitlichen  Aussenfläche  sind  
 die Furchen der Homabsätze noch weniger deutlich,  an  der inneren entsprechen  sie denen  
 der vorderen Fläche.  Bei Aegoc.  Argali aber folgen die tiefen,  vielfach  und ungeregelt gebuchteten  
 Furchen der Hornabsätze  sehr nahe aufeinander,  sind  an  den  seitlichen Flächen  
 gleich  stark und erstrecken  sich mit abnehmender Deutlichkeit  etwa */,  der Gesammtlänge  
 des Hornes entlang. 
 Endlich nun noch weichen die Hörner beider Thiere in ihrer hinteren Fläche der  Basis  
 sehr  bedeutend  von  einander  ab.  Diese  geht  in  gedrücktem  Bogen  von ansehnlicher 
 Breite  bei Aeg.  montanus  in  die Seitenflächen  über,  während  sie  viel schmäler  und spitzer  
 bei  dem  Argal-Schafe  geformt  ist  und  zur  inneren  Seitenfläche  im  rechten Winkel,  zur  
 äussem aber in schräger,  aufwärts  steigender Bogenlinie  
 sich hebt.  Ausserdem trägt der Argal-Bock viel  
 stärkere  Hörner,  deren  Spitzen  gemeinlich  nicht  so  
 stark  nach  aussen  gebogen  sind  und  auch  nicht  so  
 hoch nach oben hin vortreten. 
 Ich messe  nun  noch  folgende Entfernungen  bei  
 zwei Schädeln des Argal und  an  einem des Aeg.  mon-  
 Aeg. Argali,  tanus Desm.  (nivicola Esch.).  ■^eg' montan,ls- 
 Aeg. Argali  j   A.  f nont.  
 Daunen,  j  Kunstk.  Kamlsch. 
 Schmälste  Stelle,  in welcher  die Hörner  auf dem  Scheitel  zusammentreten... In Millimetern. 17 16 32 Aeusserste  Spitzenentfemung von  einander............................................................. 570 885 543 Das  Horn  der Länge  nach gemessen......................................................................... 1100 1660 960 Entfernung  der Spitze von  dem  Yorderrande  der Basis.................................. 346 437 225 Umfang  des Hornes an  der Basis.................................. ..................... ........................ 425 397 350 
 Grösster  Querdurchschnitt  des  Hornes  an  der Basis  (fällt in  die Mitte).......... 108 sitzt fest 
 Höhendurchmesser........................................................................................................... 153 
 Auch B lasius hat in  seiner «Naturgeschichte  der Säugethiere Deutschlands)»  p.  468  
 und folgende,  das Argal- Schaf mit den nahestehenden Species verglichen und treffliche Abbildungen  
 von  den  Hörnern  des  Aeg.  Argali und  Aeg.  montanus  gegeben.  An  dem  kam tschatkischen  
 Aeg.  montanus,  der  mir  vorliegt,  sind  die  Hömerspitzen  sehr  hoch  nach  
 oben  vortretend,  wogegen  dies  in  der  von  B lasius  gegebenen  Abbildung  gar  nicht  der  
 Fall ist. 
 Nachdem  wir  wissen,  dass im  Stanowoi  und  in  den  kam tschatkischen  Gebirgen  
 nicht Aeg. Argali,  sondern Aeg. montanus Desm. (Aeg. nivicola Esch.) lebt, müssen die Angaben  
 von P allas  über  das Vorkommen  des  Argal-Schafes  auch  danach  berichtigt  werden.  In  
 den russischen Besitzungen der Mongolei wurde im Jahre 1772 im A dontscholon-G e-  
 birge  von  P allas  das  Argal-Schaf häufig  noch  angetroffen, «jetzt  fehlt  es  nicht  nur hier,  
 sondern überhaupt  im russisch en D aurien  gänzlich und zwar verhält  es  sich  damit fol-  
 gendermaassen: Eine Beobachtung,  welche  ich  ebensowohl  an Ant.  gutlurosa,  als  auch  an  
 Eg.  hemionus zu machen  Gelegenheit hatte;  überzeugte  mich davon,  dass  diese Thiere und  
 auch  das Argal-Schaf,  seit der Grenzeinnahme  der dauro-m ongolischen Länder,  mehr  
 und  mehr  nach  S.-O.  verdrängt  worden  sind.  Ich  schreibe  dies  den freilich nur wenigen  
 aber beständigen Militair-Ansiedelungen in diesen kahlen Gebirgsgegenden zu,  wodurch die  
 bis  dahin  nur  von  einzelnen  nomadisirenden  Mongolen  durchzogenen  weiten  Gebiete,  
 erstens überhaupt stärker bevölkert wurden,  aber namentlich eine gewisse Regelmässigkeit  
 der Lebensweise  der neuen Population,  doch auf die grossen scheuen Steppenthiere störend  
 einwirkte und sie sich allmählich zurückziehend, auch öfters durch die  Jäger jetzt verfolgt,  
 ihre ehemaligen Standpunkte  verliessen  und gegenwärtig  nur  zeitweise  auf unsere  Gebiete  
 kommen.  So hat sich der Dshiggetei,  den P allas  1772  am T arei-n o r fand (wo  er damals  
 auch warf) bis jetzt zum D alai-nor zurückgezogen, wo  er unweit A bagaitui im Sommer  
 noch einzeln anzutreffen ist; so  auch hat sich Ant. gutlurosa vom rechten Ononufer bei Na-  
 rasün (obere Lauf),  wo P allas sie traf, bis ostwärts vom D sün-Tarei zurückgezogen und  
 so  endlich  auch  wurde  Aeg.  Argali  vom  Adontscholon-Gebirge  verdrängt  und  begab  
 sich,  die Richtung S.-O.  einschlagend, auf die bedeutenden, kahlen Höhen zwischen Soktui  
 und A bagaitui,  wo  bis zum Jahre  1831  diese schönen Thiere gar nicht selten in kleinen  
 Banden angetroffen  wurden.  Nun  aber  wurde D aurien  im Winter  1831 — 32 von einem  
 sehr kalten und schneereichen Winter heimgesucht und wir haben darin,  dass ein so grosses,  
 starkes  Thier,  wie  der Argal-Bock,  in  Folge  dieses Winters  fast  ganz  vernichtet .wurde,  
 einen interessanten Beweis,  wie auch jetzt noch durch Verhältnisse,  an  denen der Mensch  
 ganz  schuldlos  ist,  selbst  grosse  Thierformen,  local  wenigstens,  aussterben  können.  Im  
 Frühlinge  1832  wurden  nämlich  in  den  Gebirgen bei Soktui  nur sechs Argal-Schafe bemerkt  
 und fanden,  erschöpft,  wie sie  nach  einer  solchen Winterung  sein  mussten,  um  so  
 weniger  Mitleid  und  Schonung  bei  den  Mongolen und Kosaken.  Die letzten sechs wurden  
 geschossen  und  so  vollbrachte  der Mensch das,  was  die Natur  begonnen  hatte.  Seit  
 jener Zeit ist kein Argal-Schaf im  russischen D aurien anzutreffen und da dieAegoceros-  
 Arten  alle  Standthiere  sind,  so  lässt  sich  auch  kaum  erwarten,  dass  sie  von  Süden  her,  
 wo sie  bei  den Mongolen  recht  häufig sein sollen, hier  wieder  in’s  russisch e Gebiet  ein-  
 wandem werden. 
 Das Argal-Schaf meidet feuchte, waldbedeckte Gebirge, es fehlt im K entei- und südlichen  
 Apfel-Gebirge.  Dieses letztere,  sowie  das  sich  ihm anschliessende C hingan- und  
 Bureja-Gebirge  und  selbst  noch, der grösste  Theil  des Stanow oi  scheinen  keinen Ver- 
 R a d  d e ,  R eisen  im  Süden  von  O st-Sibirien.  Tbl.  I.  3 1