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 von da über A ltansk und B ukukun  der Scheitelhöhe  des Apfel-Gebirges zu,  sowie  auch  
 auf demWestabhange desselben, im Oberlaufe des Tschikoi und Chilok,  dann dem Hauptgebirge  
 entlang zu den Quellen der N ertscha hin,  eine jahrweise sehr reiche Ausbeute  an  
 Grauwerk,  welchem  man  in  Folge  seiner  Güte  im  Handel  das  Prädikat  «sakamenaja»,  
 d.  h. jenseits des Gehirges herstammend,  beilegt. 
 Noch besser und  gleichmässiger  dunkelblaugrau  werden  die  Eichhörnchen  im Quellgebirge  
 des G asim ur,  am unteren Argunj  und  der S'chilka,  im Chingan-Gebirge,  auf  
 dessen  östlichen  Abhängen,  namentlich  den A lbasinchen,  und  im  Bureja-Gebirge.  In  
 diesem  letzteren,  wo  ich  sie  im  Herbste  1857  mit  meinem  Tungusen  Iw an1 planmässig.  
 jagte und wir in Zeit von einem Monate beinahe 900 Stück erbeuteten,  waren diese durchweg  
 von so  gleichmässiger Färbung,  dass  wir  nur  sechs  mit  röthlichen  Füssen  und  einer  
 rothbraunen,  schmalen Einfassung den Flanken entlang unter allen anderen finderi’konnteh.  
 Gleiches  bestätigte  sich  im Spätherbste  1858,  als die Kosaken  des Dorfes  R addefka  im  
 Ganzen zwischen  4000—5000 Eichhörnchen  (seit dem 10.(22.) Oet. bis 4.—5.(l6.-ifl7.!)  
 Novbr.  erbeuteten,, die  ich  auf Farbenvarietäten  untersuchte.  Es fanden sich  unter allen,  
 drei  rothschwänzige,  zwei  halbweissschwänzige  und  acht  der  anderen  braungerandeten  
 Thierchen. 
 Gehen wir jetzt zur specielleren Besprechung  der Kleider  nach  den Jahreszeiten,  so  
 wie zu  der einiger Varietäten und individuellen Abnormitäten über. 
 1.  Das schwarze Sommerhaar der B aikal- und m ittelam urschen Eichhörnchen. 
 Die innere Seite  der Haut  ist bei allen  Eichhörnchen,  so  lange  sie  den Sommerpelz  
 tragen,  schwarz,  im Winterpelz  woiss.  Bei dem Wechseln der Kleider, welches vom Kopfe  
 und  Halse,  der Mittellinie  des Kückens  entlang,  nnd  von  da  seitwärts  um  sich  greifend,  
 stattfindet, ziehen sich, je nach der vorgeschrittenen Entwickelung des Winterpelzes; weisse  
 Streifen und Flecken über die schwarze Innenfläche  der Haut.  Es  ist  dies  für  die  Praxis,  
 bei Beurtheilung  der Güte  der Felle,  welche  gekauft  werden  sollen,  ein  so  wesentliches  
 Moment,  welches  durch  vieljährige  Erfahrung  seine  Bestätigung  gefunden  hat,  dass  man  
 nur darauf sieht,  ob die Innenseite der Haut weiss sei, wenn man  wissen will,  ob  das Thier  
 (die Haarseite ist immer nach Innen gekehrt) im ausgewachsenen Winterhaare sich befindet.  
 Ueber den Werth seiner Farbe entscheiden  die Käufer,  indem  sie  die  hinteren Füsse  und  
 die über ‘der Schwanzwurzel zum Vorschein kommenden Haare aburtheilen,  sind diese normal, 
   so  kann man sicher sein,  dass der ganze übrige Pelz es auch ist. 
 Zwei  oberhalb  der'Halbinsel  S w jätoi-noss  erlegte junge Männchen vom 12.  (243  
 August 1855  sind folgendermaassen beschaffen.  Das kurze straffe Deckhaar des Kopfes und  
 Nackens hat vor seiner glänzend schwarzen Spitze eine schmale, mattbräunliche, bisweilen  
 fast weissliche Ringelbinde;  welche im Nacken  und  hinter  den Ohren etwas  an Breite  zunimmt. 
   Das Wollhaar ist hier, wie über den ganzen Oberkörper,  dunkel grau-schwarz mit  
 etwas bräunlichen Spitzen.  Die Ohren ganz  ohne Pinsel.  Ihre Aussenfläche rein  schwarz, 
 am Rande braungelb gespitzt,  ebenso  die kurze Behaarung der Innenseite.  Die Wangen in  
 Folge  der  hier  vorwaltenden  weissen,  schmalen  Ringelbinden  der  einzelnen,  schwarzen  
 Härchen,  mehr grauschwärz als braunschwarz;  die Borstenhaare der Ränder an  Ober-  und  
 Unterlippe glänzend weiss,  verlängert.  Die Schnurrborsten  schwarz.  Die Unterkieferäste  
 und ihr Winkel  dunkel schwarzgrau, weniger straff im Haare. Das Weiss der unteren Seite  
 des  Leibes  tritt  in  mehr  oder  weniger  abgerundeter  Umgrenzung  bis  nicht  ganz  zu  den  
 Unterkieferästen.  Die  Bauchseite  bis  zum  Hoden  blendend  weiss.  Flanken,  Vorderfüsse  
 und Schenkel einfarbig schwarz, mit glänzendem Deckhaare.  Durch die gleichfalls  schwarzen, 
   aber nur spärlich vorhandenen Deckhaare des Rückens,  schimmert  das  bräunlich-ge-  
 spitzte Wollhaar hindurch.  Bei Betrachtung der einzelnen Deckhaare findet man an vielen  
 eine fahl schwarze,  etwas in’s Bräunliche ziehende breite Ringelbinde unter der etwas langem, 
   schwarzen,  glänzenden  Spitze,  welche  sich  oft  bis  über  die  Hälfte  der  Länge  des  
 Haares  abwärts  erstreckt.  Der Schwanz recht buschig.. Auf der oberen Seite desselben am  
 Grunde und auf der unteren Seite den Wirbeln entlang,  macht sich die doppelte graugelbe  
 Ringelung  der  einzelnen  Haare  sehr  kenntlich,  dieselbe  wird  an  der  unteren  Seite  des  
 Schwanzgrundes braun. Das einzelne Deckhaar des Schwanzes trägt diese doppelte Ringelbinde  
 in seiner unteren Hälfte und sind die Breiten der schwarzen, entsprechenden. Ringelbinden  
 denen  der weissen  ziemlich  gleich.  Die Endhälften  aller  Haare  und  an  der Spitze  
 des Schwanzes sogar % derselben sind glänzend pechschwarz.  Desgleichen auch die*vorderen  
 Seiten  der Extremitäten,  die  seitliche  und hintere Behaarung derselben zieht in’s Braune.  
 Sohlen und Zehenschwielen nackt,  umrandet vom sehr kurzen,  steifen, braunen Haare. 
 Von diesen beiden jüngem Thieren unterscheidet sich das mit ihnen gleichzeitig erlegte  
 ältere Männchen  nur  durch  deutlichere  Stichelung  der  Schnauzen-  und  Stirnhaare,  sowie  
 dadurch,  dass  das Weiss  des  Bauches  sich in schmalem Streifen  bis  zum Vorderrande der  
 Unterlippe  erstreckt.. Die  längsten Deckhaare  des Rückens messe ich zu  22— 23 Mmtr.,  
 die  des Schwanzes zu  75 Mmtr. 
 Die Uebergangskleider zum Winterpelze anbelangend ist zu erwähnen,  dass den Flanken  
 entlang  am  spätesten  das  neue  Kleid kommt  und  sich  bei  einigen  Fellen,  die  bereits  
 im Rücken-  und Bauchhaare  ganz  fertig  sind,  ein fingerbreiter Streifen von dunklem Sommerhaar  
 zwischen dem Weiss des Bauches  und dem Grau der Rückenseite der Länge nach  
 hinzieht und ein solcher auch die Aussenfläche der Schenkel noch deckt.  Die Zeit übrigens  
 in welcher das  Haaren  und Ausf&rben  zum Winterpelze  stattfindet und  vollendet  wird, ist  
 für die tiefer und  südlicher gelegenen m ittelam urschen Gebiete kaum etwas später anzugeben, 
   als für die  Gebirgsländer denen der Jen isei, die Lena und der Amur entspringen.  
 In diesen Gegenden  beginnt  man die  Grauwerkjagden allgemein mit dem  1.  (13.)  October.  
 Im Bureja-Gebirge fand ich schon in der letzten Hälfte des August die Wangenhaare einzelner  
 Eichhörnchen,  wie sie das Winterhaar zeigt,  stark verlängert und grau mit schwarzen  
 Spitzen.  Ueberhaupt  sind es die Kopfseiten  und der Scheitel  von  denen  aus der Kleiderwechsel  
 stattfindet. Trotz desselben lassen sich um diese Zeit allgemeine, oft grossartige