des April und trägt etwa 4— 5 Monate. Die Begattung soll 4— 6 Wochen vor Weihnachten
stattfinden. Das dichte Haar dieses Zickleins ist durchweg wollartig, weich und wenig
gekräuselt; nur der vordere Kopftheil trägt ein kurzes, straffes Deckhaar und darunter einiges
sehr dünne und kurze Wollhaar. Die Färbung des Kopfes entspricht hier der bei
alten Thieren durchweg, nur ist sie blasser, wird unten schmutzig weiss (der Bart fehlt
noch) und geht -dann unten in das schmutzige Weissgelblich der Brust über, wo das Haar
schon lang und wollartig ist. Oben beginnt ein solches Wollhaar schon zwischen den inneren
Augenwinkeln und ist hier schmutzig bräunlich-grau mit gelblichen Spitzen, weiter
nach hinten werden die letzteren länger und somit das Colorit heller. Die Hörnchen sind
spitz conisch, 24 Mmtr. hoch, schwärzlich grau, der Länge nach schwach gestreift, von
nicht überall deutlichen Ringeln umzogen, an deren Rändern die Hornmasse leicht abschuppt.
Das verhältnissmässig grosse Ohr ist aussenher in der Mitte, dem Grunde zu, bräunlichschwarz,
den Rändern näher gelblich-grau in bräunlich und gelblich gestichelt. Die Innenfläche
wird namentlich der Spitze zu von längeren weisslichen Haaren bestanden. Vom
Nacken an bis zu den Schultern, wo die Haare 50 Mmtr. Länge erreichen, sind sie an ihrem
Grunde grau, dann braun und in den Spitzen gelblich, meistens vor denselben mit
weisslicher, schmaler Ringelbinde versehen. Diese Haare sind zu einzelnen Bündeln dadurch
vereinigt, dass sich um sie ein Filz sehr feiner Wolle legte, der wohl schon als Flaumwolle
hei der Geburt das Thierchen bedeckte, später dann lose werdend, vom durchbrechenden
Jugendhaare ersetzt wurde und während dieses weiter wuchs sich immer mehr verfilzte, und
so nach oben bis zur Mitte der Haarlänge geschoben wurde. Auf dem Rücken findet sich
dieses Haar ebenfalls und wird nach hinten hin in den Spitzen gelber und gekräuselter.
Vorne zwischen den Schultern drängen sieh durch dasselbe schon die viel robusteren, gelbbraunen
Haare hindurch, wie sie ältere Thiere im Sommer tragen. Dergleichen Haare findet
man auch überall ah den Seiten des Lammes, wenn man zwischen dem dichten Jugendwoll-
haare sucht. Seitlich wird am Halse und Körper die Hauptfarbe heller, gelb, dazwischen
schimmert das Grau der tiefer gelegenen Theile durch. Ebenso sind die Füsschen gefärbt,
an denen unten die Vorderseite bräunlich wird. Am Innenrande der Afterklaue macht sich
eine schwarzbraune Haarumrandung deutlich. Der Bauch ist w'eiss. Um den Anus und die
weiblichen Geschlechtstheile stehen keine Haare; die unteren Schwanzhaare sind schmutzig
weisslich gelb, die oberen bräunlich mit weissen Spitzen, alle sind ziemlich gleich lang und
messen bis 80 Mmtr.
4. D er einjährige Bock im H aarw echsel (zum Sommerhaare). Am8. (20.) Juli
1859 wurde ein junger Bock in einer Schlinge gefangen, der ein sonderbares Gemisch vom
Jugendwinterkleide und zweiten Sommerhaar trägt. An diesem Thiere sind nämlich die
vorderen Theile, so der Kopf und die seitlichen unteren Halsparthien schon mit glatten
Sommerhaaren versehen, welche bis auf die etwas hellere, gelbe Gesammt-Tinte von der
alter Thiere im Sommer, nicht abweichen. Aber der Mittellinie des Halses entlang, dann den
ganzen Rücken herunter und auf dem hinteren Theile desselben auch seitwärts, bis über
die Hälfte des Schenkels, steht ein stark verfilzter, hoher, schmutzig weissgelblicher Woll-
pelz, den das Thier im ersten Jahre seines Lebens tragen muss. Derselbe ist ausserordentlich
dicht und sehr fein, verdeckt das junge Sommerhaar des zweiten Jahres auf das Vollständigste
und kann wohl erst, da er in den alpinen Gegenden noch so spät im Sommer
8. (20.) Juli auf der hinteren Körperhälfte gefunden wurde, von dieser durch das neue
"Winterkleid ganz verdrängt und dann geworfen werden; sei dieses neue Winterkleid nun,
wie wir vermuthen, nur ein Nachwuchs und Vollwuchs des Sommerhaares, oder ein wirklich
erneuerter Pelz. Auch an den Füssen sieht man theils schon das junge, glatt anliegende
Sommerhaar, theils noch den dichten, steifen Winterpelz stehen. Die weisse Bauchfläche
trägt das Sommerhaar, zwischen den Vorderfüssen, über einem Theile des Brustbeines,
blieb noch der lange Winterpelz stehen, dessen Deckhaare hier stark abgerieben und gelblich
grau beschmutzt sind.. Der Bart dieses einjährigen Bockes ist noch dünn und kurz,
sein Horn ist nur leicht nach hinten gekrümmt. Am Innenrande sieht man zwei Knoten-
wülsfte über der Basis.
Ich messe daran:
Sehne vom hinteren Basalrande des Somes zur Spitze.. 180 Mmtr.
Länge des Hornes der Vorderseite entlang ; ........265 V ■'
t r ümfang de^Homes am Grunde...................... 151 »
Die Farbe der Hörner ist sowohl bei alten als auch bei jüngeren Thieren schmutzig
lehmgrau, die Spitzen sind schwärzlich und etwas glänzend. *
Der Vergleich von 10 Schädeln giebt mir zu nachstehender Tabelle Veranlassung.
Die Maasse sind in Millimetern ausgedrückt.
Alte Böcke. 3 - 7jährige Böcke.
1B jäohcrkig. .
4-Lmamonmat.l.
Alte Ziegen.
1. Grösste Länge des Schädels, von' der Mitte
des vorderen Randes der Zwischenkiefer bis
zum äussersten Ende des Hinterhaupthöckers 272 270 249 237 221 218 185 150 241 246
2. Länge des Schädels in seiner Grundlage, von
der Mitte des vorderen Randes der Zwischenkiefer
bis zum unteren Rande des Hinterhauptloches
.......................... .................................... 246 236 221 207 191 191,5 155 121 213 218
3. Länge der Schnauze von der Mitte des vorderen
Randes der Iwischenkiefer bis zur vor-
tretendsten Stelle des vordersten Augenhöhlenrandes
. ............................................................ 155 160 140 135 122 124 97 73 140 148
4. Länge der Nasenbeine, den inneren, sich berührenden
Rändern entlang gemessen........... Die Na enstim- 92 88,5 76 67 57 40 85 89
5. Länge dés Stirnbeines, den inneren, sich berührenden
Rändern entlang gemessen............ T :hsen. ? ? 79 78 ? 67 59 80 '80
6. Länge der in der Mitte spurlos verwachsenen
Scheitelbeine, von der Scheitelstirnbeinnath
zum oberen Rande dés Hinterhauptbeines in
der Medianlinie des Schädels gemessen. . . . ? .?■ ? 40 41 42 40 38 40 42