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 die Gebirgsbäche. Das Fleisch ist sehr zähe und grobfaserig,  auch  nicht besonders fett und  
 sehr dunkel,  das der Bastarde  aber vorzüglich.  Die  wenige Milch,  welche die Kühe geben,  
 ist fett und wohlschmeckend.  Die Preise  der Jakbüffel schwanken von  3— 8  Rubel  Silber,  
 die  der Bastarde  sind  etwas  höher.  Das  Hausrind  hat  überall  bei  den  Mongolen  einen  
 höheren Werth als der Jak. 
 §5. Moschus  nioschiferus  L. 
 Bei  den  S’ojoten  und B u rjäten  des  östlichen  Sajan:  Kuduri  oder  Rudert. 
 Bei  den  T ungusen am  oberen B aikal:  Moktsche. 
 Bei  allen Am ur-Tungusen:  Miktschdn. 
 Bei  allen ru ssisch en   Jägern  O stsib iriens:  Kabarga. 
 Vom Moschusthiere  brachte  ich  zwei  ganze  Exemplare  im  Fleische  gefroren,  zwei  
 andere  in  vollständigen  und  noch  zwei  andere  in  etwas  unvollständigen  Häuten  mit.  Zu  
 den ausführlichen Beschreibungen,  welche P a lla s 1)  auch  in Bezug  auf den  äusseren  Bau  
 des Moschusthieres,  sowie  v.  B randt  und R atzeb u rg 2)  gegeben,  lässt  sich  kaum  etwas  
 Ergänzendes hinzusetzen.  Bei  den  älteren Thieren  verschwinden  die  helleren Flecken zuletzt  
 am Schenkel und auf den Weichen.  Nicht  selten  sieht  man  an solchen  einige  hand-  
 grosse,  hell gelbe Flecken an  einzelnen Stellen  des Oberkörpers.  Das  brüchige Deckhaar  
 desselben ist bisweilen auch durchweg gelb gespitzt und zwar namentlich den Körperseiten  
 entlang,  wo  diese Spitzen viel weiter zur Basis des Haares treten. Auch finden  sich,  zumal  
 auf dem  Halse und  dem  vorderen Theile  des Rückens  hellere  Längslinien,  die  gegen  ihre  
 Enden hin von dunklerem Haare unterbrochen werden und so mit einer Fleckenreihe enden.  
 Das Köpfchen ist seitwärts mehr grau als braun, weil vor der feinen, kurzen dunkelbraunen  
 Spitze  der Haare  eine  schmale,  weisse Ringelbinde steht, wodurch,  nahe  betrachtet,  zwar  
 nur  eine  sehr  regelmässige Stichelung  des  braunen Grundes  in Weiss Statt  hat,  die  sich  
 jedoch hier,  wie auch am Bauche und auf den hinteren Fussseiten,  wenn man das Thier in  
 grösserer  Entfernung  vor  sich  sieht,  als  graubraune  Gesammtfarbe  deutlich  macht.  Ein  
 weisses Moschusthier wurde an den  Quellen der Ingoda,  unweit  vom Dorfe N ikolski  im  
 November  1856  gefangen.  Es geschieht dies  aber so selten,  dass man  in  30  Jahren,  wie  
 man sich hier erinnert, nur drei solcher Thiere erhalten hat;  auch sollen es meist alte Männchen  
 sein, welche Weiss werden.  Im östlichen Sajan hatte man  nie von  weissen Moschus-  
 , thieren gehört. 
 Auf dieses Wenige würden sich diejenigen Notizen beschränken,  die ich über die Felle  
 meiner Moschusthiere mache, im Uebrigen sehe ich  das,  was die ausgezeichneten Beschreibungen  
 der oben angeführten Autoren  erwähnen. 
 1)  Spec.  Zool.  fas.  Xm. p.  29  ff. 
 2)  Mediz;  Zoolog.  1.  Th.,  S.  43—44. 
 Gehen wir jetzt zu  den Mittheilungen üher das Vorkommen des Moschusthieres in unserem  
 Reisegebiete über. -Es ist der Bewohner steriler, vielfach zertrümmerter Gebirgsparthieen,  
 wo  es  sich  vornehmlich  gerne  die* stumpfen  Kegelspitzen  der  Höhen  wählt.  Nicht  leicht  
 schweift es  indessen  über  die Baumgrenze hinaus  und  wurde  im Apfel-Gebirge  und  östlichen  
 Sajan nicht höher als bis  7000' über dem Meere  angetroffen.  Ebenso  tritt  es  nur  
 als Seltenheit in die subalpine Vegetationsregion X ransbaikaliens und bewohnt demnach  
 die Gebirgsgürtel zwischen 3000—7000' Höhe. Noch seltener, (was,  wie wir sehen werden,  
 auch  vom  vegetativen  Charakter  der  niedriger, gelegenen  Gebirge  abhängt)  kommt  es  im  
 Bureja-Gebirge  in  der  Uferregion  vor,  wo  die  Thalmündungen  700 —  800'  über  dem  
 Meere gelegen sind.  Von  der Hochsteppenfauna  des  südlichen  D aurien’s  ist  es  gänzlich  
 ausgeschlossen.  Häufig  war  das  Moschusthier  in  allen  Gebirgsgliederungen  des  östlichen  
 Sajan, wo  es den S’ojoten nach dem  stattgefundenen Auswandern der Rennthiere wichtiger  
 als  Fleischthier  seit  dem Winter  1858 —  1859  geworden  ist.  Hier  beläuft  sich  die  
 durchschnittliche jährliche Ausbeute der guten Jäger bis auf 30—40 Stück. In den Baikal-  
 Gebirgen  ist  es  ebenfalls  recht häufig und  wurden  im  südwestlichen  Theile  derselben  bis  
 zum Jahre  1852  in  den  Umgegenden  vonK ultuk  ailwinterlich  bis  50.und  60  männliche  
 Individuen gefangen.  Seit diesem Jahre sind aber auch die Moschusthiere,  wie alles Roth-  
 wild,  hier viel seltener geworden.  Am NO.-Ende des grossen See’s  wird es  von den T ungusen  
 während des  ganzen Jahres gejagt,  und beläuft  sich die durchschnittliche Ausbeute  
 auf je  einen  Jäger auf 10 — 12 Moschusthiere.  Ebenso  kommt  es  überall  auf  den Höhen  
 des  Apfel-Gebirges vor, so  im Quellgebirge der Ingoda, wo bis zum Jahre 1855  die  
 betriebsameren Jäger der Moschusthiere es im Winter bis auf 20 Beutel brachten.  Später  
 wurde auch hier dieses,  wie das Rothwild,  viel seltener,  so  dass im Winter  1856  1857 
 kaum fünf Beutel auf den Mann kamen.  Im  C hingan wurde die beste allwinterliche Ausbeute  
 mir  zu  20 Thieren  auf je  einen Jäger angegeben.  Mit den östlichen Verflachungen  
 dieses Gebirges wird es  den Ebenen des mittleren Amurlaufes näher,  seltener  und meidet  
 diese letzteren vollständig. Es bleibt dann dem Rücken des ganzen A pfel- und Stanowoi-  
 Gebirges als gemeiner Bewohner,  wird  aber  im Bureja-Gebirge von den B irar-T ungu -  
 sen nur als grosse Seltenheit in der Uferregion erlegt. Erst auf den Thalhöhen der grossen,  
 links  zum Amur  mündenden  Zuflüsse  trafen  wir,  z.  B.  im  oberen  Ditschun-Thale,  die  
 Spuren.  Hier  sind  es  die  L agar-  und  Murgil-Höhen,  wo  die Coniferen dominiren,  um  
 welche sich das Vorkommen des Moschusthieres concentrirt, und dort findet man auch die  
 ihm  nachstehendeMustela flavigula. Im mittleren Theile des oberen Ditschun-Thales wurde  
 es  schon  so  selten,  dass im Verlaufe  von  sechs  Wochen  von  vier  Jägern  dort  nur  eine  
 Spur gefasst wurde.  Auf rechtem Amurufer  fehlt es im Bureja-Gebirge  nicht  und  muss  
 im  m andshurischen  Küstengebirge  nicht  selten  sein,  da  die  Mandshu  Vorräthe  von  
 mehreren Hundert Beuteln dort aufgekauft hatten, und ich diese bei ihnen sah, als sie dieselben  
 zum  bessern Austrocknen an die Luft gelegt hatten. 
 In  den  alpinen Regionen  der  obersten Parthien der  Baumgrenze  lebt  es  am  liebsten