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 der  ganze Rücken und Oberhals  gelh  und  variirt  dies  vom  intensiven,  glänzenden  Gutti,  
 was die meisten Exemplare tragen, bis zum fahlen Weissgelb,  durch welches die grauen Woll-  
 haare scheinen, wodurch dem Thiere, namentlich auf dem hintern Rückentheile,  ein in’s Graue  
 ziehendes Colorit verliehen wird.  Bei einem dieser Thiere, dass ich in Folge seines geringen  
 Wuchses,  seiner wenigen  glänzenden,  auch etwas weichem Deckhaare und der durchgreifend  
 braunen  Färbung  (an  den Stellen,  wo  sonst schwarz ist) wegen,  für  ein junges noch  
 nicht ausgewachsenes halte, sehe ich Folgendes: 
 Das Weiss  der Unterlippe  und Kehle  ist  durch  ein  helles  unreines Gelb, vertreten,  
 was an der Unterlippe intensiver wird.  Ebensowohl seitlich,  über  die Mundwinkel  zu den  
 Ohren  hin,  als  auch  mehr  noch  in  der  Mittellinie  des Kopfes  sind  viele  Deckhaare  lang  
 gelbgrau  gespitzt.  Das Braune  des  Oberkopfes  setzt  sich als Längsbinde jederseits hinter  
 'dem Ohre  zur  halben Halslänge  abwärts fort.  Das  Gelb  des Rückens und der Flanken ist  
 viel matter,  der Bauch vom Brustbein an mehr weisslich-graugelb, als gelb.  Die Behaarung  
 des  Schwanzes  ist  nicht  so  mächtig  und  im  Basaltheile,  besonders  unten,  braun.  Die  
 Schenkel  ebenso  wie der Hinterrttcken sind fahlbraun.  Das Thier wurde Ende  September  
 erlegt.D 
 agegen  lasse  ich  die  Beschreibung  der  von  mir  erlegten  Mustela  flavigula  folgen,  
 gleichfalls ein noch im Herbsthaare befindliches, aber altes Männchen. Im Fleische gemessen:  
 Schnauzenspitze bis Schwanzgrund 61  Ctmtr. 
 Schwanzgrund bis Schwanzspitze mit Behaarung 46  Ctmtr. 
 Mundspalte (innerer Winkel bis Nasenspitze) 48 Mmtr. 
 Kopf von der Schnauze unter die Augen fort zum Ohre und von diesem bis zur Hälfte  
 der  obem Kopfseite  tief  schwarz.  Vom  Hinterhaupte  an  sind  die  Spitzen  der  Haare  oft  
 gelblich und werden dem Halse näher ganz gelb und stark glänzend,  so  dass  die erwähnte  
 schwarze  Zeichnung  sich  hinter  dem  Ohre  nur  als.etwa  zollbreites  Längsband  fortsetzt.  
 Eine  tiefe  Hautfalte  am  Grunde  des  äussem  Ohrrandes.  Innere  Ohrseite  dicht  behaart,  
 bräunlich,  dem Grunde zu dunkler, gegen den Rand hin heller und kürzer.  Die Oberlippe,  
 schon vor dem Mundwinkel zum äussem Ohrrande hin rein weiss.  Bei dem Exemplar vom  
 H im alaya  findet  dies  nicht  statt,  vielmehr  dehnt  sich  das Braunschwarz der  Oberlippe  
 gleich  vom Mundwinkel  an  in  einer Bogenlinie  abwärts  und verläuft  unterhalb  des  Ohres  
 zum Halse,  wo  es  sich  auf der Schulter  in  der Rückenfarbe verliert.  Auch der Rand der  
 Oberlippe unseres Amurthieres zeigt unter den Nasenlöchern einzelne weisse, dicke Haare.  
 Die  Unterkiefergegend  rein weiss,  so  dass  eine  gerade Linie  vom Ende  beider  Unterkieferarme  
 über den Hals gezogen das Weiss vom Hellgelb  des Halses  trennt.  Die Vibrissen  
 der  Unterlippe,  so. wie  die  untersten  der  Oberlippe  weiss,  massig  lang,  die  des  oberen  
 Theiles der Oberlippe lang und schwarz.  Iris im gereizten Zustande  des Thieres,  wie  bei  
 dem Zobel,  dunkel smaragdgrün, leuchtend, sonst fast schwarz. 
 Hals und Rumpf hellgelb (heller  und  lebhafter als bei Muslela Sibirien),  das Deckhaax 
 durchweg  stark  glänzend.  An  der Bauchseite  etwas  heller  und  reiner,  besonders  aber in  
 den  seitlichen  Halsgegenden  und  an  der  Kehle  stark  Guttigelb.  Ein Hinüberziehen  in’s  
 Hell-lohgelbe,  wie  es  nach A. W agner (siehe  das citirte Werk)  an  den Exemplaren Südasiens  
 vorkommt,  zeigt  keines  der  Individuen  vom Amur.  Die  Haarfarbe  des  Rückens  
 geht  etwas  oberhalb  der Beckengegend  allmählich  in schwarz über;  so,  dass Körperende,  
 Schwanz  und Hinterfüsse  bis  zum Schenkel  wieder rein  schwarz  erscheinen.  Die  langen,  
 (40 — 70 Mmtr.) Schwanzhaare in ihrer vordem Hälfte glänzend schwarz, in ihrem Basaltheile  
 matt braunschwarz.  Von  gleicher Farbe  auch  der  untere  Theil  der  Vorderfttsse.  
 Die  Innenseite  der  Hinterfüsse  mehr  bräunlich,  als  schwarz.  Das  Gelb  der  Bauchseite  
 zieht sich bis zum Hodensack, der schwarz behaart ist.  Das Wollhaar ist in der Verthei-  
 lung seiner Nuancen vom lichten,  schmutzigen Gelbweiss durch rein hellgelb zu rauchgrau  
 und lichtbraun, genau an die Färbung und die Zeichnungen des Körpers,  die das Deckhaar  
 beding, geknüpft.  So bleibt es in den, hinter den Ohren sich hinziehenden,  schwarzen Streifen, 
   die.für  die Amursche  Farbenvarietät  zur  charaktergebenden Zeichnung werden,  so  
 weit dunkel rauchbraun,  als diese Streifen sich erstrecken und wird an der untem Begrenzungslinie  
 derselben  ebenso  scharf wie  das Deckhaar durch rein gelbes Wollhaar geschieden. 
   Zwischen den Sohlenschwielen und denen der Zehen kurze, struppige,  schwarzbraune  
 Behaarung;  Nägel  weiss,  die  der Vorderfttsse  stärker  gekrümmt.  Das ganze  Thier  hat  
 einen prägnanten, nicht unangenehmen Geruch, der sich schwer definiren lässt. 
 Was das fertige Winterhaar dieser Art anbelangt, in welcher Tracht mir  drei Exemplare  
 vorliegen,  so  lassen sich  an  ihm keine  erheblichen,  allgemeinen Abänderungen der  
 Färbung  erkennen,  und  halte  ich  es  nur  für  individuelle Eigenthümlichkeit,  wenn  eines  
 dieser  Thiere,  welches  aus  dem  Ussuri-G ebiete  stammt,  sich  durch  die  Blässe  seines  
 Körperhaares  am  meisten  an  die Abbildung des Zool. Journal Vol. IV Taf.  8 anschliesst.  
 Bei  diesem  wird  die  Bauchseite  rein  weiss  und  ein  sehr  fahles  Braungrau  zeichnet  die  
 Schenkel  und  das  Körperende.  Doch, auch  bei  diesem Thiere  bleibt  das  schwarze  Halsseitenband  
 scharf gezeichnet. 
 Auch das Hellerwerden der Füsse scheint im Winterhaar allgemein bei dieser Art zu  
 sein und ausserdem bieten die Vorderfttsse der Amurschen Farbenvarietät von M. flavigula  
 eine  Abnormität,  wie  sie  auch  am Zobel  und Mustela sibirica  bisweilen  gefunden wird,  es  
 werden  nämlich  einzelne  Zehen,  oder  die  ganze  Kote  rein weiss.  An  den  Hinterfüssen  
 ist dieses viel seltener.  Zwei der mir vorliegenden Felle tragen dieses Abzeichen, welches  
 sich bei jenem, im AHgemeinen sehr hellen, Thiere,  das wir so  eben besprochen, auf linker  
 Vorderpfote mehr verbreitet hat,  als  auf der  rechten, wo nur die zwei mittlern Zehen an  
 ihren Spitzen weiss  wurden.  Die Behaarung  der untem Zehenseiten ist hievon nicht ausgeschlossen. 
 Da  die  oben  besproche Zeichnung des Oberhalses bei allen Amurschen Exemplaren  
 sehr  deutlich  ausgesprochen  und  sich dadurch diese Form  der Mustela flavigula wesentlich  
 von den beiden südasiatischen unterscheidet,  so würde ich sie als  Varietas borealis  bezeich