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 reichen Mogolen  hohe Preise  für  diese Felle  bezahlen.  Sommerfelle  alter Thiere,  besonders  
 die  Seiten  und  Bauchflächen  derselben,  werden  rasirt  und  als Sohlen  ohne  weitere  
 Zubereitung verbraucht.  Die  Bärenfelle  vom  öbern  Amur  kommen  in  den  Nertsc-hins-  
 kischen Pelzhandel und preisen aus erster Hand von 6 — 8’/2Rub. Silb.  Die ziemlich werthlosen  
 Felle aus  dem östlichen Sajan, in ihren  alpinen Farbenabänderungen, gelangen über.  
 Tunka nebst Rothwildhäuten  nach Irkutsk.  Die Baikal-Bären  werden  dorthin  gleichfalls  
 zu Markt gebracht und preisen aus  zweiter Hand schon  12  Rub.  Silb.  und darüber. 
 Bärenfett lassen die O rotschonen und B irar-T ungu sen ihre Säuglinge saugen und  
 preisen die Nahrhaftigkeit desselben.  Nach einer Sage der letztem ist der Dachs der Vater  
 des Bären. 
 9 .  U rsu s tib e ta iiu s  F r.  C uv.')? 
 Ursustorquatm'Wagn.: Die Sängethiere etc. vonSchreber, fortgesetzt von Andr. W agner, Supplm. 
 Abth.  2.  p.  14+  Und folgd. 
 Bei  (Un B irar-T u ngu sen: W iögene,  (das W sehr weich gesprochen). 
 Obgleich nur im Besitze eines Fellstückes, welches ich aus dem BurejacGebirge mitbrachte  
 und  eines  zweiten  ganzen Felles,  das  Herr Maack  mir  mitzutheilen  die Freund-  
 •¿chkeit  hatte  und welches  dem  Ussuri-Gebiete  angehört;  nehme  ich diese: Art  doch  in  
 meine Beiträge  zur  Fauna  des  südöstlichsten  Sibiriens  mit  auf,  da  zu  Folge  der  darüber  
 gemachten Erkundigungen einerseits es mir unzweifelhaft scheint,  dass die in Rede stehende  
 Art eine eigene, von den Jagdvölkem des mittlem Amurs sehr genau gekannte  und allgemein  
 unterschiedene  ist;  wie  andererseits  das  häufige  Vorkommen  von  Ursus  tibetanus  in  
 Japan durch Temminck bestätigt,  sich auch auf Indien und China  erstreckt,  wonach es  
 sehr  wahrscheinlich  wird,  dass  diese  Art  auch  die: südlichsten Ausläufer  des  Apfel-  und  
 Stanowoi-Gebirges bewohnt;  wie das so viele andere, bis dahin in diesen Breiten des asiatischen  
 Festlandes nicht vermutheten Thiere,  gleichfalls thun.  Diese Arten;  die theils schon  
 durch  die  Herren  L. v.  Schrenck  und R. Maack  entdeckt,  wurden  von  mir  neuerdings  
 vervollständigt  und  mitgebracht;  so  dass  sich  immer  mehr  und  mehr  die  Lücken  füllen,  
 welche  bis  dahin  die  Faunen  des  H im aläyä  ebensowohl,  wie  die  Jap an s  von  der  südlichst  
 sibirischen  trennten.  Die  weiteren  Untersuchungen  der  Amurfauna  mögen  dann  
 darüber entscheiden,  ob das Fragezeichen,  welches  ich  einstweilen  der Species nachstelle,  
 zu streichen ist,  oder nicht;  es  musste um so mehr die Vorsicht es zu  setzen  befolgt  werden, 
   a ls  Temminck bei  Absöhluss  dieser  Art2)  noch leise  Zweifel  über  die Identität  der  
 indischen und jap an isch en  Thiere laut werden lässt. 
 1)  D iet'äes  Sciences  naturelles  T.  XXXVII  p.  56  und F isc h er,  Synopsis  mammalium  p.  145. 
 2) Vgl. Fauna japonica p. 1'.  p.  29  u.  301 
 .Bei der mikroscopisehen Vergleichung-der Haare eines dem Museum der Kaiserlichen  
 Akademie der Wissenschaften gehörenden tibetanischen Bären mit denen unseres Exempla-  
 res,  stelltesich nur eine unbedeutende Stärke  des  erstem  als Unterschied  zu dem letztem  
 heraus.  Dies  ist  bei  dem Amurthiere  etwas  voller  und länger (das Thier war im October  
 erlegt,bging  also  der Winterung  entgegen)  und  von  tief schwarzer,  ganz  gleichmässiger  
 Färbung.  Länge des Haares,  seine Weichheit und Fülle,  die  grössere Dichtigkeit des.Woll-  
 haares,  zeichnet  alle  Thiere  an  der  Polargrenze  ihres  Vorkommens  aus  und  als  solche  
 müssen wir ohne Zweifel die südlichsten Ausläufer.des Burej a-Gebirges zum linken Amurufer  
 bezeichnen und also  den 47 —  48° n. Breite hier als Grenze für  Ursus tibetanus setzen.  
 Denn am obem Amur  war  den M onjagern nirgend ein Thier unter dem Namen den dieser  
 Bär  bei  den  B irar-T ungu sen  hat,  bekannt  und  ohnedies  lehrt  die  Beobachtung  an  
 allen  jenen  südlichen  Thier-  und Pflanzenformen  des  mittlem  Am ur,  die  nun  als  neue,  
 interessante Glieder'die Fauna Sibiriens  sehr  bedeutend  vervollständigen,  dass  sie  meistens  
 nur dem Thale des Amurs angehören und nordwärts sehr bald nicht mehr zu finden sind. 
 Auffallend  ist  an  dem  mitgebrachten Felle  eine gan$ eigentümliche;  an  Ursus antos  
 mir nie vorgekommene Kräuselung des Haares,  das über den ganzen Rücken hinweg in einzelnen  
 Wirbeln  steht  und  nicht  die  gleichmässige Lage des Haares vom gewöhnlichen Bären  
 hat.  •  ",  ' 
 Das  von H. Maack  mitgebrachte  Fell  zeichnet  sich  hiedurch  weniger  aus,  aber  an  
 ihm ist,  da der .ganze Kopf vorhanden,  deutlich  die weisse Unterlippe erkennbar.  Es zieht  
 sich nämlich  in spitz  dreieckiger Form zwischen den Unterkieferästen einerein weisse Zeichnung, 
   die seitlich,:.den Mundwinkeln zu und um dieselben herum, licht graugelb wird  und  
 durch  die  dort  weniger dichten und anders  gestellten Haare  an Deutlichkeit  verliert.  Anlangend  
 jener bezeichnenden weissen Zeichnung,  die in scharf abgesetzter Contur sich seitlich  
 der Vorderfüsse vor das Schulterblatt legt, ist zu bemerken,  dass  an dem eben besprochenen  
 Felle  deutliche Spuren  des  nach hinten gerichteten Stielendes  sich  finden,: die  bis  
 hinter  die  Vorderfüsse .reichen.  Im  üebrigen  zeigt  auch  dieses  Fell  eine  gleichmässige,  
 sehr intensive Schwärze  und Dichtigkeit  seines Haares, welches in der Ohrengegend,  über  
 den Scheitel hinweg buschig die  straffe, kurze Bekleidung des Kopfes begrenzt.  Diese letztere  
 spielt,  der Nase näher und seitlich der Oberlippe, in ein dunkles, Sepienbraun.  Die Ge-  
 sammtlänge des Thieres beträgt  104 — 105  Ctm. 
 Zu  diesen Notizen  füge  ich  die  Erkundigungen  über  Ursus  tibetanus,  wie ich  sie  bei 
 den B irar-T ungusen gemacht. 
 Der  rridgem  lebt  ausschliesslich  auf  Bäumen  und bettet  sich im Winter nicht in die  
 Erde,  sondern'schläft  in  sitzender  Stellung  in  hohlen  Bäumen.  E r  macht,  indem  er  die  
 Zweige nam entlich  der Eichen zusammen neigt und umeinander windet,  sich kleine Lauben,  
 ohne sie aber beständig zu bewohnen.  Solchen, meistens auf den untern Hauptästen postir-  
 ten  Bauten  bin  ich  mehrere  Male  auf  der  Chotschio-Höhe  und  im  Ditschun-Thale  
 begegnet.  Die Eingebornen  aber meinen,  es  seien dies nur zeitweise Spielereien der Wit>-