die Hoden, rein weiss, die Haare bis über die Mitte nach vorne gerichtet, weiter seitwärts
und nach vorne wird es gelblich und vom Haare der Körperseiten setzt es sich ebensowohl
durch eine deutlich erkennbare Nath ab, (welche die entgegengesetzte Stellung der Haare
veranlasst) wie auch durch die bräunliche Färbung, die es hier annimmt.
Die Klauen solcher alten Böcke sind in der Form an Vorder- und Hinterfüssen beinahe
gleich, aber an ersteren fast robuster und in ihrer vorderen Kante steiler abfallend, vorne
an der Spitze auch mehr abgerundet; dagegen sind wieder die Afterklauen der Hinterfüsse
etwas grösser als die der Vorderfttsse. Die Iris des alten Thieres ist gelbbräunlich, die der
Lämmer bläulich-dunkelgrau.
Die Hörner solcher Böcke von Aeg. sibiricm sind nicht immer in einer Fläche sichelförmig
gekrümmt. Ich brachte deren einige mit, an welchen die Basis des Homes ein wenig
nach aussen (im Vergleiche zum mittleren Horntheile) vortritt, und die Spitzen sich stark
nach innen neigen, so dass bei seitlichem Auflegen des Hornes auf eine Ebene, dieses entweder
mit der Spitze, oder mit der Basis sich zuerst stützt. Die scharf zulaufende Spitze
setzt sich nicht selten in ihrem vordersten Gliede, oder in einigen ihrer vordersten Glieder
so schief zum Nacken geneigt ab, dass dadurch die Bogenlinie des Homumrisses. wipkelig
an dieser Stelle erscheint, wie dies auch in der Figur 260, welche B lasius (1. c.) giebt,
richtig angedeutet ist.
Im Querschnitte an der Basis haben die meisten Hörner alter Thiere eine ziemlich
regelmässige oblonge Form, an welcher die hinteren Winkelecken zu stumpf gerundeten
Bogen umänderten. An dem ältesten Horn, welches 20 ganz durchgehende Querleisten auf
der vorderen Hornseite;trägt und im unteren Theile des Horns dazwischen noch viele von
aussen nach innen bis zur Mitte der vorderen Horn-
fläche vortretende Höckerleisten besitzt, sind die.
/ \ hinteren Basalränder bereits zu einem ellipsoiden <
) Bogen verschmolzen und die 'Winkelbildung dadurch
\ / ganz verschwunden. Die seitlichen und hinteren
N- J Querrunzeln sind an diesem Horn sehr stark ausgeprägt.
Die Querknoten sind im unteren Hornsehr
alt. theile nur niedrig, namentlich am Aussenrande stark
abgeschliffen; ihrö Längsfasem sehr deutlich. Die Hommasse ist der Quere und Länge nach
vielfach zerklüftet und zerplatzt.
An den übrigen Hörnern alter Thiere zähle ich 16—18 Querknoten. In den Aussen-
und Innenrändern finde ich die Hörner auch in den Knoten ziemlich gleich hoch; der Spitze
näher, sind die inneren Knotenränder höher, die äusseren schräge abfallend, was wohl nur
eine Folge der Abnutzung ist.
Die Entfernung der Hornspitzen von einander ist an einem Thiere 585 Mmtr.; am
zweiten 478 Mmtr.
Die Entfernung vom hinteren Aussenrande der Hornbasis zur Spitze ist bei dem ersten
450 Mmtr., beim zweiten 435 Mmtr,
Die Länge, des Hornes auf der vorderen Fläche, über die Mitte der Kanten gemessen,
ist bei dem ersten 805,, bei dem zweiten 880 Mmtr.
Der Umfang des Hornes an der Basis ist bei dem ersten 215 Mmtr., bei dem zweiten
230 Mmtr.
Das Winterkleid jüngerer Böcke, von welchen mir zwei Exemplare (nebst einem recht,
alten Weibchen) aus dem östlichen Sajan-Gebirge vorliegen, weicht von dem der alten
Ziegen nicht ab, wohl aber von dem der alten Böcke. Das mehr gelbliche als graue Deckhaar
ist viel weicher als bei alten männlichen Thieren, und erstreckt sich gleichmässig über
den ganzen oberen Körper, an den Seiten wird es etwas heller. Bei den Böcken ist die
Rückenmittellinie deutlich in Braun marquirt, bei dem alten Weibchen verschwindet sie
fast ganz in dieser Jahreszeit. Dem Halsrücken entlang verläuft ein deutlicher Kamm verlängerter
Haare, die mehr bräunlich grau sind und von welchem seitlich die nächststehenden
Haare eine lebhaftere gelbe Farbe annehmen. Die Füsse sind fast rein weiss, nur oben
erstreckt sich auf der vorderen Seite der Vorderfüsse ein schwarzer, an den Rändern hellerer
Längsfleck, (hier sind die Haare weiss gestichelt oder gespitzt, mit hellerer Basis als ihre
mittleren Theile) der, je weiter das Thier im Alter vorgeschritten ist, um so tiefer nach
unten reicht und sich mit dem in der Fussbeuge gestellten, gleichfalls schwarzen Flecken
vereinigt. Dieser letztere zieht sich bei recht alten Ziegen schmal und tief abwärts, endet
aber über und vor den Afterhufen. Am vorderen Aussenrande dieser letzteren stehen einige
schwarzbraune Haare, ebenso um die Hufbasis. Je jünger, die männlichen Böcke, um so
heller und kleiner ist der schwarze Fleck der Vorderfussbeuge, um so kleiner auch der
darüberstehende. Bei einem Böcklein, welches im zweiten Jahre seines Lebens steht, ist der
erstere dieser Flecken kaum in Grau angedeutet. Die sehr feine und dichte Wolle dieses
Winterkleides junger und mittelalter Thiere, sowie die der alten Ziegen, ist weisslich-grau,
auf dem Rücken etwas dunkler. Bis zu welchem;Alter die Böcke vorgeschritten sein müssen,
um ein so schönes,, sich dann in gleicherweise alljährlich erneuerndes Winterkleid zu
tragen, wie es zwei meiner Thiere besitzen, kann ich aus den mir vorliegenden Exemplaren
nicht folgern. Ein dreijähriger Bock hat davon noch keine Spur. In dieser Tracht des Winterhaares
sind die Häute von Aeg. sibiricm geschätzt als Pelzmaterial, besitzen aber eine
bedeutende Schwere, die ebensowohl der Dicke der Haut, als auch dem dichten Haare zuzuschreiben
ist.
. 2. Das Som m erhaar alter Ziegen und 3 — 4 jäh rig er Böcke.
a. D ierälten Ziegen. Oberlippenrand und der vordere: Theil der Unterlippe weiss.
Das Uebrige des Kopfes bis zu den Hörnern in der Färbung des Rehes zur Winterzeit, die
einzelnen straffen Haare mehr gelblich als grau, mit dünneren, schwarzen Spitzen, welche
oft auch ganz fehlen. Die Ohren sind wie bei dem Bocke im Winter gefärbt, aber ihr Haar
natürlich jetzt im Sommer dünner vertheilt. Hinter den Augen zum Halse und ebenso hinter