
 
        
         
		1.  Grösste  Schädellänge  vom  Vorderrande  der  Nasenbeine  an  gemessen......................... 
 2.  Länge  der Nasenbeine bis  zur vortretendsten  Stelle  der Schneppe  in’s Stirnbein1) .. 
 3.  Länge  des  Stirnbeines in  der Medianlinie  des  Schädels  gemessen..          ............ 
 4.  Länge  des Scheitelbeines........................................................................................................... 
 5.  Grösste  Breite  des  Schädels in  den  Jochbögen.  .............................................................. 
 6.  Breite  des  Schädels  in  den  Scheitelbeinhöckern.......................................... ................ .. 
 7.  Schmälste  Stelle  beider  Stirnbeine  zusammen.  ............... 
 8.  Länge  des  Unterkiefers bis zum Ende  des  Gelenkfortsatzes............................................ 
 9.  Grösste Höhe des Schädels mit den Unterkiefern zusammen (liegt in der vorderen Hälfte) 
 C. furuncnlus  ist in seiner Lebensweise viel stiller und furchtsamer als C. songarm  und  
 hat mehr Mäuseartiges als Hamsterartiges. 
 C. song.  C. furunc. 
 Millimeter. 
 21,5 25 
 8 9 
 7 8,5 
 4 5,5 
 12,5 13,5 
 11 11 
 3 4 
 12,5 13,5 
 11 12 
 49.  Mus  decumanus  Pall. 
 Bei  den  S’o jo te n   und  B u r jä te n   des  östlichen  S a ja n   wie  alle Mäusearten:  Chologund. 
 Bei  den  B ira r-T u n g u s e n   gleichfalls  m it  der  allgemein  für  die  Mäuse  gebräuchlichen  Bereich-  
 nung  Oenjakan  oder  Oeniakan  genannt. 
 Obgleich  die  Wanderratte  am  mittlern  Amur  auch  ein  Bewohner  menschenleerer  
 Wälder  war,  in  denen  sie  die  Flachvorländer,  z.  B.  im  Bureja-Gebirge,  wo  kleinere  
 Sümpfe gelegen, liebte, so fehlte sie im ganzen übrigen Gebiete, welches ich während meiner  
 Reisen durchzog, nicht, war aber hier nur in der Nähe menschlicher Ansiedelungen zu finden  
 und mangelte den Einsamkeiten  der feuchten, Coniferenwälder sowohl, wie auch in den  
 trockenen  mongolischen  Hochsteppen.  Vier  mitgebrachte  Bälge  geben  mir  Veranlassung  
 zu folgenden Notizen in Bezug auf den äusseren Bau  der Wanderratte. Ein altes Thier vom  
 4. (16.)  October  1855  aus Irk u tsk   ist  kleinwüchsig,  von  obenher  dunklem Colorit,  was  
 durch  die  langen  schwarzen Spitzen  der  Deckhaare  verursacht  wird.  Die  Bauchfarbe  ist  
 gegen  die  gelblichgraue,  schwarz  gestichelte  der Flanken  scharf  abgesetzt.  Körperlänge  
 185 Mmtr., Schwanzlänge  132 Mmtr. 
 Ein junges Thier aus  der Grenzwacht K ulussutai am T arei-nor, welches 135 Mmtr.  
 Körper-  und  85 Mmtr.  Schwanzlänge  hat,  trägt  gleichfalls  ein  sehr  dunkles Haar.  Die  
 Ohrenhöhe beträgt  17 Mmtr.,  die innere Ohrseite  ist dünn behaart,  die  äussere  fast  ganz  
 nackt.  Hinterfüsse bis V3 des Schienbeins hinten nackt,  nur mit einzelnen weissen Härchen  
 besetzt.  Untere Vibrissen weiss,  obere, längere nur am Grunde schwarz, die Spitzen gleichfalls  
 weiss.  Auf  der  unteren  Körperseite  verschwindet  das  Gelbgrau  der  Flanken  nach  
 und nach in das Grauweiss des Bauches,  durch welches  das dunklere Wollhaar  schimmert.  
 Nur ein Flecken zwischen den Vorderfussen  ist blendend  weiss,  sowohl  im Deck-,  als  im  
 Wollhaare. 
 1)  Bei  C.  furunculus  liegt  die  grösste  Länge  der  Nasenbeine  in  der  Nasenbeinnath,  bei  C.  songarm  
 in  der  seitlich  von  dieser  vortretenden  Schneppe. 
 Die Wanderratten aus dem Bureja-Gebirge sind grosswüchsiger,  oft heller,  oft dunkler, 
  an ihnen zählte ich nicht über  160 Schuppenringe des Schwanzes. 
 Im  östlichen Saj an  war  die Wanderratte  an  dem  einsam  im Butogoll-Thale gelegenen  
 Etablissement des Hm.  A lib ert (über 5000' über dem Meere im Kantscha-Thale)  
 recht  häufig,  fehlte  aber  in  den  eigentlichen  Graphitwerken,  die  fast  auf der Höhe  des  
 Butogollberges  gelegen, etwas höher  als die Baumgrenze  sich  befindet (7300' über dem  
 Meeresspiegel).  Im Bureja-Gebirge hatten wir kaum unser Magazin errichtet, als sich die  
 Ratten in ihm aus  den Umgegenden einstellten, und im Winter wurden sie in unsererWoh-  
 nung mit die lästigste Plage. Freilich waren ihrer nur wenige,  die im Laufe der Zeit fortgefangen  
 wurden,  aber diese raubten auf die frechste Weise und griffen Nachts, in der Dunkelheit, 
  muthig an. Ueberall in den neugegründeten Kosaken-Posten stromauf- und abwärts  
 vom  Bureja-Gebirge war die Klage über viele Ratten ganz gewöhnlich. 
 50. Mus  Caraco  Pall. 
 Trotz der vielen Mühe, welche ich mir gegeben,  diese Art,  welche  seit P allas nicht  
 wieder erbeutet wurde, aufzufinden,  ist es mir nicht gelungen, sie zu erhalten.  Die Ratten,  
 welche in T ransbaikalien und am B aikal Vorkommen,  sind etwas dunkelfarbige Wanderratten. 
   Bei  den  Mongolen  jenseits  der  russischen  Grenze,  welche  um  den  D alai-nor  
 wohnen,  erkundete  ich  zwar  ein Thier unter dem Namen Mi,  d. h.  die Katze,  welches  an  
 den  Ufern  dieses  Sees  leben  soll  und  von  der  Grösse  der Wanderratte  ist,  allein  mehr  
 konnte ich darüber nicht erfahren.  Es sollen auch die Fellchen dieses Thieres als Pelzwerk  
 benutzt werden. 
 51. Mus musculus  L. 
 Im Allgemeinen haben die Hausmäuse O stsibiriens  ein von den europäischen  etwas  
 abweichendes  Kleid,  indem  sich  bei  ihnen  auch  schon  an jungen Thieren,  die  noch nicht  
 ausgewachsen sind,  das Graugelb des Rückens,  welches bald mehr, bald weniger zu Gelbgrau  
 hinneigt, seitlich gegen das reine Weiss des Bauches recht scharf absetzt.  Besonders  
 auffallend ist dies bei den Thierchen,  die aus den Hochsteppen  stammen  und  mir  in  zwölf  
 Bälgen und etlichen  20  in Spiritus bewahrten Exemplaren vorliegen. Die Backenzähne und  
 Ganmenfalten,  welche  ich  an  vier Exemplaren  verglich,  von  denen das eine vom U ssuri  
 gebracht  wurde,  zeigen  unwesentliche Unterschiede.  So  sind  die  Backenzähne  bei  einem  
 ganz alten Thiere schon so weit abgenützt,  dass die Höckerung derselben fast gänzlich verschwunden  
 und die Kronen kaum noch  den Gaumen  überragen.  Dabei  ist  noch  zu  sagen,  
 dass die Aussenränder der Backenzähne tiefer abgenutzt sind, als die Innenränder,  so  dass  
 die ganze Zahnreihe ein wenig schräge  nach  aussen abgeflacht  ist.  Bei  eben  dieser Maus  
 bleibt zwischen den schwachen  unteren Schneidezähnen  die Lücke dreimal so  gross,  als es  
 gewöhnlich der Fall ist,  und die Behaarung des (an der Spitze abgebissenen) Schwanzes ist 
 28»