Erklärung der Titel-Tafel.
(Zu Seite 158 — 169.)
Der Zweck beistehender Zeichnung ist ein doppelter. Sie soll ebensowohl eine der interessantesten
stabilen Faunentypen Hochasiens veranschaulichen, wie auch die Pflanzenphysiognomik des Nordostendes
der hohen Gobi und überhaupt den landschaftlichen Charakter jener Gegenden wiedergeben. Die Elynius-
Gräser in ihrer gelichteten Anordnung und schmalen Blattform verleihen den sterilen Hügelländern nur
eine matt bläulich-grüne Farbe, die sich aber lange bis in den Winter erhält; im Gegensätze hierzu besitzen
die schwarzerdigen, eigentlichen Steppen in ihren meistens staudenartigen, oft holzigen Gewächsen,
die ausdauernd und breitblättrig sind, ein rasch vergehendes saftiges Grün* welches schon der Sonne des
Frühsommers unterliegt. — Die geringen Lockerungen des Bodens, welche die Murmelthiere (Bobacs) in
den Hochsteppen Asiens bewerkstelligen, wirken begünstigend auf die hier wachsenden Pflanzen. Rheum
und Urtica cannabina, hier die beiden einzigen Gewächse mit breiter Blattform und dunklem Grün, siedeln
sich gern am Fusse der Bobachügel an und bilden den Schmuck der sogenannten ¿Murmelthiergärten».
In der Ferne deutet unsere Zeichnung den landschaftlichen Charakter der mongolischen Salzsteppe an,
welcher sich in stets scharf begrenzter Form, oft als isolirter Flecken, meistens als ein Complex commu-
nicirender inselartiger Gruppen, selten als umfangreiches, unabsehbares Feld, in die Elymus-Steppen mischt.
Die Perspective eröffnet einmal einen Blick auf das Nomadenleben der Mongolei, wie sie zweitens in der
Andeutung Zahler, nicht bedeutend hoher Gebirge, in der dünnen, wolkenlosen, oft aus Gelb in lichtes
Blau spielenden Atmosphäre den Gesammttyp mongolischer Landschaft darstellt.
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'. am Eordost-Ende dernohen Gobi. c
Seite 158'fl^d.