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 Vorderfüssen.  Die hinteren Füsse zeigen den Lauf auf seiner Vorderseite, bei dem erwähnten  
 Exemplare, nicht schwarz,  sondern weiss.  Das Wollhaar eben  dieses Thieres ist besonders  
 auf dem Unterrücken und den Flanken mehr röthlich-braun,  als schiefergrau und lässt  
 die  betreffenden Körpertheile,  wo  es zwischen  dem Deckhaare  gesehen wird,  in  der Färbung  
 des rothen Fuchses erscheinen. 
 4.  Die  dem  schwarzen  Fuchse  am  nächsten  stehende  Farbenvarietät  vom  mittlern  
 Am ur,  welche auch ab  und zu  am  obem Laufe  des Stromes  und  in  T ransbaikalien  erbeutet  
 wird und die ich für junge,  noch nicht ausgefärbte Exemplare (etwa zweijährige) des  
 schwarzen Fuchses halte. 
 Die schwarzen Endspitzen  der Haare  werden  mächtiger,  sie  nehmen  oft  schon  mehr  
 als  die  halbe  Haarlänge  ein.  Das Braun  und Roth verschwindet  im  hintern Körpertheile,  
 oder wird doch nur auf eine schmale Mittellinie des Rückens  eingeengt.  Auf den Flanken  
 bedingt  das  Hellgelb  der  schwarzgespitzten  Deckhaare  eine  noch  ziemlich  reine,  matte,  
 gelbe Färbung,  die  den Schultern  zu  und  auf dem  Halse  an  Tiefe  und  Röthe  der  Farbe  
 gewinnt.  Nur die Mittellinien des Halses und des Vorderrückens bleiben dunkel,  wodurch  
 solche  Thiere  an  die  Kreuzfüchse  erinnern.  Auf dieser  Mittellinie,  sowie  auf der  ganzen  
 hinteren Hälfte des Thieres, wird das Wollhaar licht schwarz.  Nur hinter den Vorderfüssen  
 schiebt  sich,  sowie  an  den Halsseiten  mit  der  gelben Farbe  der  Deckhaare  auch  die  der  
 Wollhaare in den dunklen Pelz.  Am Kopfe  bleibt vor  den Ohren etwas Fuchsroth stehen.  
 Im Uebrigen sieht man hier die Farbe  des Hinterkörpers  sich wiederholen.  Von den Angen  
 geht diese in ein intensives Schwarz über.  Nasen- und Stimrücken bleiben röthlich braun.  
 Die Unterseite solcher Füchse ist schwarz mit einzelnen, weissen Deckhaaren  untermischt.  
 Am Halse variiren sie am leichtesten,  indem  eine  mehr  oder weniger  deutliche Stichelung  
 durch die Länge der weisslich-gelben und röthlichen Endspitzen  bewirkt wird.  Die Unterlippe  
 ist stets tief schwarz.  Die Füsse  zeigen  keine Spur  mehr  von Roth,  sind  vorne  anf  
 schwarzem,  straffem Deckhaare fein gelblich gestichelt,  hinten rauchgraubraun.  Auch  lrei  
 solchen Thieren schiebt sich zur Innenseite  der Vorderfüsse  ein hellerer, im Deckhaar gelber, 
  im Wollhaar gelblich grauer stumpfer Keilfleck hinan. 
 Es  fehlt,  wie  man  aus Vorstehendem  ersieht,  was  ich  deshalb  kurz und nur in den  
 Hauptmomenten  fasste,  als  einmal  der  Gegenstand  schon  vielfach  behandelt  wurde  und  
 zweitens Uebergänge aller nur möglichen Arten  statthaben,  solchen Füchsen  nur noch wenig, 
   um  das  vollständige  Kleid  der Schwarzfüchse  zu  tragen,  deren  hinterer  Körpertheil  
 meistens auch mehr die silberweisse, lange Stichelung zeigt,  als der Vorderkörper. 
 Hierauf folgt  nnn  über  das  Vorkommen  und  die  Lebensweise  des  Fuchses  in  O stsib 
 irien   das Nähere.  > 
 Im  östlichen  Sajan,  dessen  steilabschüssige  Südseite  wenig  Nagethiere  besitzt  und  
 auf der Nordseite in  den langsamer sich neigenden hohen Sumpfländern ihrer noch weniger  
 ernährt,  wird  der Fuchs  zusehends  seltener,  je  mehr  wir uns  dem Kamme  dieses wilden 
 Gebirges  nahen  und  je  weiter  die  breiteren  Thäler  hinter  uns  Zurückbleiben.  Erst  im  
 Mittelläufe  der Oka  mit  etwa 4000' Höhe  über  dem  Meere  wird  er  häufiger  gejagt  nnd  
 gehört dort ausschliesslich der unter No. 1  schon näher erörterten, den Feuerfüchsen identischen  
 Farbenvarietät an.  Die  unteren  Läufe  der  zahlreichen,  in  den  Baikal  fallenden  
 Wildbäche bewohnt der Fuchs ziemlich oft am ganzen grossen Seeufer, und fehlt auch nicht  
 der  Insel  Olchon;  hier  werden  auch  die  CyBOAymna,  d.  h. die blauschwarz-kehligen,  ab  
 und zu erlegt,  so  nozh einer im Herbste  1855 am Südwest-Winkel des Sees, bei demDorfe  
 K ultuk. Auch an dem Nordende des  Sees, bei der kleinen  russischen Ansiedelung Gore-  
 myki,  sowie schon häufiger im Gebiete der oberen (nördlichen) Angara,  wurde der Fuchs  
 erkundet.  In T ransbaikalien  fehlt  er nirgends  und ist  eines jener wenigen Thiere,  die,  
 wenn  man  locales  Vorkommen  derselben  für  diese Gegenden  graphisch in  die  Karte  einträgt, 
   den  waldbedeckten Gebieten  nicht  ausschliesslich  angehört,  sondern  in den kahlen  
 Hochsteppen ebenfalls zu Hause ist.  Der Corsacwolf verdrängt ihn aus diesen nicht, aber  
 während dieser letztere  die  mehr  geebneten Hochsteppen  und Murmelthierstaaten zu seinem  
 Aufenthalte wählt,  bewohnt der Fuchs die  von  Thalgerinnen  durchsetzten Bergzüge,  
 an  deren  nicht  selten  steilwandigen Abfällen  er  namentlich  gerne  seine  Tagesruhe  hält.  
 Die  Füchse  der  Hochsteppen  sind  meistens  etwas  kleiner von Wuchs.  Je  mehr  wir  uns  
 den  bis  dahin  (1857)  noch  schwach  bejagten  Ostabhängen  des C hingan  nahen,  und  namentlich  
 von da zum mittlern Amurlaufe  kommen,  um  so  zahlreicher werden  die Fuchsspuren. 
  Man darf sie nur nicht auf den Höhen der Thäler suchen, welche der Fuchs meidet.  
 Er  lebt vornehmlich  gerne  in  der Nähe grösserer Bäche,  wählt die Ufer kleiner,Seen und  
 die  zeitweise, trocken  gelegenen  Arme  des  Amur  selbst.  So  war  er  am  Udir-Flüsschen  
 so häufig, dass man nach frischem Schneefalle schon am nächsten Tage nicht leicht die gefasste  
 Spur eines Fuchses weit verfolgen konnte,  da viele  andere sie kreuzten oder  gar in  
 sie übergingen; hierzu trug Canis procyorwides,  dessen Spur nur wenig kleiner ist, und welcher  
 der Fische wegen auch gerne dieses Flüsschen besuchte, vieles bei.  Die  mit Weiden  
 auf das dichteste  bestrauchten Inseln sind ihm zum Tagesaufenthalte sehr erwünscht,  aber,  
 wenig bis  dahin in seinem ungestörten Leben beengt,  schweift er auch dreist am Tage umher  
 und wartet die Dämmerungsstunde nicht ab. Weniger häufig war er bei mir im Bureja-  
 Gebirge  selbst,  wo  er  die  Flachvorländer  dem  Gebirge  vorzog  und  zwischen  den  Carex-  
 Hügeln  der Sümpfe seine allnächtlichen Jagden auf Mäuse machte.  Erst im Februar,  einer  
 Zeit,  in welcher die meisten Thiere und auch die armen B irar-T ungusen arg vom Hunger  
 leiden,  weil  dann  tiefer  Schnee  liegt,  die  Rehe  fortgewandert,  die Wildschweine  durch  
 vieles früheres Jagen einzeln versprengt sind;  erst um diese Zeit besuchten die Füchse das  
 Aufwasser, wie.es  an manchen Stellen des Ufers zu finden und scharrten und kratzten sich  
 die kleinen Fischchen,  welche mit ihm auf die Eislage gekommen waren, mit grösser Mühe  
 aus demselben hervor.  Im November lebten die meisten Füchse  paarig und traten sich damals  
 schon einen Weg,  auf dem sie zu  ihrem Lager  zurückkehrten  und  von  ihm aus  ihre  
 nächtlichen Excursionen machten.  Für diese Wege wählen sie am liebsten die  ebenen Flä- 
 R a d d e ,  Reisen  im  Süden  von Ost-Sibirien.  Thl.  1.  o