2. Sßurtfcfrelicr
Ql6b. 478 3la($ her QSüfte bon S.-.öt e in e t
toeldje bie ®.*Ö. QI.»93.*6eftion Q3erglanb bem Qllpinen QHufeunt in QHürtcfien ftiftctc
X IV . ®ie alpinen QSereine unb QKufeert
,,©ie meiften Steifenben befud>en bas 3 111 e r t a l oon feiner Sllünbung
herauf bis 3 e 11; toer etroas übriges tut, toanbert über ben niebrigen Stüden
ber © e r l ö s , unb nun ift bas 3ülertal gefei>en. ©er im ©üben oon 3eü
auffteigenbe unb ben fjintergrunb bes Sales oerfchliefjenbe gelsrüden'ift toie
ein 93 or hang im Sweater. 3 n 2Birflicl)!eit liegt eben erft hinter il;m ber größere
Staum ber Qillertaler SBelt.
gtagfi bu aber ben 8'Wrrtaler, toie es bort hinter ben ©ergen ausfiel)t,
ob bort ettoas ju finben fei, fo rät er bir ab, nicf>t in bie fdnefen Söcfter ju tried>en,
u'O es gar nidns gebe." $|'i '■ ?ir; I 3
©ine Slntroort, bie man in ben Sllpen ber alten Seit gar oft ju hören betam
unb für bie S o f e g g e r bie ilaffifcpe Slnetbote prägte mit feiner ileinen S täh
lu n g oom fteirifepen 23auer, ben er bei ber ©ergbefteigung fragte, ob oben
eine fepöne 2lusfid>t fei, unb
ber ganj oertounbert ant-
toortet: „3la, j ’fe'gn is ttir - --
nur lauter ©erg’.“ . . .
©o fdnlbcrt © d> a u -
bad) im Qaltre 1845 bas
Steifen in ben Sllpen, unb
noch ein SHenfchenalter fpäter
finb bie 93ert>ältniffe nid>t
anbers. © u ft a u 3tafcp
erjäfüt in feinem brollig
galligen „Siroler Steifebud)“
oom 3at)re 1874, bem er ben
fennjeid)neriben Sitel gibt:
„Souriftenluft unb -leib in
Sirol“, jai)llofe ©elege hierfür.
„SBie man Sirol am
beften bereift?“ ©o fragt er
unb gibt fiel) gleich felbft bie
Slntroort: „Silit ©ebulb". Silit
©ebulb ju jeber ©tunbe, bei
Sag unb bei Stacht bem
Steif enben ju empfehlen,
toeld)er nicht ju ben getobftn-
lid>en Souriften gäplt, fon-
bern bie Slbficpt pat, bie
eigentliche pochgebirgsroelt
fennen ju lernen, bie inner-
ften Sätet unb 3entr.alfetten
ju burefttoanbern unb über
bie ©ismeere unb gernergruppen
nad; ben füblicpen
Sälem hinabjufteigen. ©in I mii 479 $ ie ©efa&ren beg QrrpimämuäVlH
folcher Sourift abftralnere ju- |___________________etemmtamtn______________
oörberft oon allen Steifebequemlidjteiten,
oon allem Komfort, ©onft oerliert er gereift bie ©ebulb.
Sltit ©ebulb fteige er an einem Sage alle bie toeiftföpfigen Stiefen hinauf unb
toieber hinunter, er überfteige ein 3 0Ch nach bem anberen — bort oben fchläft's
fich nicht, bort oben fpeift man nid)t unb trinit man nicht, als toas man felbft
mitbringt. Ilm an einem Sage eine foldje ©rfteigung möglich ju machen, ift
ber Steifenbe fehr häufig gezwungen, bie Stacht oor ber ©rfteigung auf bem
peulager einer nahe an ber ©renje bes etoigen ©dmees gelegenen ©ennhütte
jujubringen, nachts um jtoei Hl;r aufjuftehen, bie ©rfteigung um brei Uhr ju
beginnen unb am Slbenb um neun Itf>r toieber in ber ©ennhütte anjutommen,
um fich f«tn. mageres Stbenbeffen nach 14ftünbigen ©trapajen felbft jujubereiten.