gtem, bas fid> bie roiebertauffer am allermaiften in großer anjal in 91. K.
92U. niberoefterreidnfchen Sanben unb in 2Itäri>etn aufentfialten, bafelbftumben
frei) fidjer hanblen, manblen unb monen. 23on bannen fp aud) pren freien
jugang butef) ©teper, Kärnbten, aud) ben 3fm auf unb ab haben, roirbet roebet
an ben paffen in ftetten, mirtsheufern, besgleid^en in ben fd>iffen auf bem
toaffer niemants gerechtfertigt, fonber man lafjt bie leut aus biefem lanb mit
großer §ab unb guet aud) jungen Kinbern unangefproeften in 9Itärt)ern unb
an anber 18 geroatfam jiel)en.
gtem, fo fein aud> bie 28. S . ben obrigtaiten unb t>erfd)aftbienetn mann fo
inen fd>on auf ben ftraffen begegnen, nit mer fo erfennbtlid) als not, ban oot
hin, man ainer ein 28. S . perfongegruefet, hat fp ime gar nichts aber berrnag
gebandt, bas er fp für ain 28. S . perfon ertannt, haben auch nit mehren tragen,
pe^o aber geben fp ben leuten rebe unb antmort, gruegt man fp ober fpricht fp
für 28. S . an, fp banien aim geburlich, tragen auch ir feiten- unb hanbmehren,
als meffer, beffegthen, begen unb buechfen unb betennen fich leichtlid) mimer
(mieoor) für mibertauffer.“
2lus biefen ©rünben fei ein neues 23erfal>ren ju befolgen: 9Ran fdueibe
eine neue ©teuer oon ungefähr 5000 ©ulben aus, aus ber man 9totten jur
23erfolgung ber 2Biebertäufer erftellen möge, bie auch t>en 23ifchöfen oon
S r i e n t unb 23 r i p e n au ©ienften fein müßten. 2tud) mit ber eingeriffenen
milberen ‘•prapis in beaug bes 23ermögens ber 2Siebertäufer fei es nichts, ©en
23ermögenben müffe man ohne Ilmftänbe Spab unb ©ut einaiehen; bas mürbe
etmas ©Freden oerurfacf)en, fo bag fich ber gemeine 9Ztann boch nicht fo lieberlich
bereben laffen merbe, in bie ©eite einautreten.“
©ie aum Sobe oerurteilten follen auf öffentlichen ©trajjen gehängt ober
enthauptet merben, bie toten Körper etliche Sage lang auf ben blähen unb
©trafeen liegen bleiben, mas bem 23olt bod> etmas mehr ©cf>reden einjagen
möchte.
©ie Regierung hatte gegen biefe 23orfchläge ©inmenbungen. freilich
maren biefe anberer 2lrt, als man es heute ermarten mürbe, ©egen bie bor-
gefchlagene ©teuer mürbe besmegen ©inmanb erhoben, meil fie „großes ©emach
unb ©efd>r?i“ im Sanbe geben unb mehr Unrat als Stufen im ©efoige haben
tönnte. 5 ü r eine 23erfcf)ärfung mar amar auch bie Sanbesregierung „fürnehm-
lich barum, biemeil in etlichen Sahren bie bisher gefolgte ftrenge © tra f ber
miebertäuferifchen 93etfonen, b e t e n ob 600 i n b i e f e m S a n b e
g e r i c h t e t m o r b e n f e i e n , menig erhoffen, fonbern biefelbe ©ett
ber 28iebertauf oon Sag au Sag nur mehr baburd) entaünbet unb entftanben ift,
auch bas etlid) ^etfonen im £anb, fo man fie au aSeifitgern an ber 91ecf)tsaus-
übung gegen folche 2Biebertäufer gebrauchen roollte, folches nit gern getan,
fich aum Seil gemeigert unb fich ein ©emiffen barüber genommen.“
©ie oorgebrachten 23ebenfen maren buchftäblid) mahr, benn fo ferner es
fich auch aus ben nur bruchftüdroeife oorhanbenen 2ltten relonftruieren läfjt,
unb fo leicbtbegreiflich es teine auoerläffigen Sufammenftellungen über bie
8ahl ber freiheitlich ©efinnten in Sirol in jenen Seiten gibt, fo läfet fich boch
fchliefeen, bafj ihre Saht eine aujjerorbentlid) grofje mar. ©chon bie in bem
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