I;orn oon feiner geimatsfeite aus ju befiegen unb 28 t> 9 m p e r fügte ficf)
mit iibermenfd>lid)er ©ebulb; er nahm ihm nur bas ©erfprechen ab, wenn auf
jenem 2Sege nicf)ts erreicht werbe, bann boch feine ©oute ju oerfuchen. ©amit
war ©a r r e l einoerftanben unb ber ©ertrag würbe gefchloffen. ©un lohnte
ber ©nglänber feine bisherigen Rührer ab unb ba bas 28etter regnerifd) war,
»erbrachte er bie Seit mit bem ©efuch eines tränten fianbsmannes. Unterwegs
begegnete er einem fremben gerrn in ©efellfchaft ber beiben ©arrels, bie
©arometer trugen, ©ie ertlärten, ber grembe wäre angetommen, als fie eben
hätten aufbrechen wollen unb fie leifteten nun feinen Srägern g ilfe .‘ „Schön,
gehen ©ie nad; © r e u i l unb erwarten ©ie midf) bort. 8 m ©titterna<ht”bred)en
wir, wie ©ie wiffen, auf.“ Qobann 2lnton fagte nun, bah er nur ¿wei Sage
bienen fönne, ba er fid> oerpflichtet babe, eine oornehme gamilie in bas ©oftatal
gu begleiten. „28eshalb fagten ©ie bas nicht früher?“ frug erftaunt fein ©rotf>err.
©ber gegen bie ©ntwort lieh fi<h nichts machen, ba fie plaufible ©rünbe enthielt.
28 h 9 m p e r fcfüudte auch biefen ©iffen. ©ie Sour muhte eben binnen
3wei Sagen ausgeführt fein. Bufällig ging er noch benfelben 2lbenb bei
ftrömenbem ©egen nach ® a l S o u r n a n d > e unb begegnete bort H
3ohann ©nton. ®s entfpann fich folgenbes ©efprädn
Ni.wSrh bachte, ©ie wären in ©reuil?“
E -Jj „©ein, mein gerr, als bie ©türme tarnen wuhte ich, bah mir heute ©acht
nicht aufbrechen tonnten unb will besfjalb hier fchlafen.“
„©arrel, bas ift ein gtofjer 8 nfinn. 3 d> habe meine ©iener fortgefchictt,
weil ich 3 hnen oertraute unb nun oerlaffen ©ie mich, um eine ©amengefell-
frhaft au begleiten, ©as ift feine Slrbeit für einen ©tann wie ©ie.* Können ©ie
ftatt 3 hrer feinen anberen feinden?"
| mein §err, es tut mir leib, aber mein 28ort ift oerpfänbet. 3 cf> würbe
©ie gerne begleiten, aber ich muh meiner ©erpflichtung treu bleiben.“
28 h 9 m p e r fügte fich wieber. ®r lub fogar © a r r e l unb beffen ©ruber
au einem ©las 28ein ein unb fie fahen bis ©titternacf)t beifammen unb eraählten
oon alten ©rlebniffen.
:. 2lm nächften Sag war fcglecgtes 2Better unb als 28 h 9 m p e r barauf
nach © r e u i l aurüctfehrte, eraählte man ihm als ©euigfeit, bah eine grohe
©efellfchaft unter ber Einführung ber beiben ©arrels bie enbgültige ©rfteigung
bes ©tatterhorns oerfuche. ©ie erfte ©egegnung war alfo eine oorläufige ©e-
fichtigung gewefen, bas ©taulüer, mit bem er bie ©arrels traf, hotte Sebens-
mittel au ©erg getragen unb auch bie oornehme gamilie war nicht rein er-
funben, es waren eben bie amei Souriften, ber fpätere italienifche ©tinifter
© e 11 a unb ber italienifche betannte ©ergfteiger © i o r b a n o. ©ie gü(>rer
würben oon ihnen oorausgef<hictt, um ben 28eg aum ©ipfel au ermitteln; waren
bie ©dwierigfeiten aus bem 28eg geräumt, wollten fie nachfolgen.
©ie Pfpdwlogie 2 8 h p m p e r s in biefer Sage ift fo fennaeichnenb, bah
ich nicht umhin fann, feiner ©arftellung wörtlich au folgen.
«2Bas lieh fi<h tun?“ fchreibt er, „3<h ging auf mein Simmer, beruhigte
mich burch eine Sigarre unb nahm meine p iän e wieber oor, um au überlegen,
ob ich ben Stolienern nicht auoorfommen Eönne. ,,©ie hoben eine ©taultierlabung
Sebensmittel mitgenommen.“ ©as war ein P unft, ber au meinen
©unften fprad), benn fie brauchten awei bis brei Sage, um fich burch biefe ©taffe
©peifen burchauarbeiten unb gingen oorher an feine ©rbeit. 2Bie ift bas 2Better?
3<h trat ans genfter, ber ©erg war in ©ebel gehüllt. 23ieber ein P u n ft au
meinen ©unften. ,,©ie güf>rer folien ben 2Beg ermitteln,“ ©d>ön, wenn fie
bas grünblich tun, wirb ber ©pah ein langer, ©lies in allem rechnete ich, bah
fie minbeftens fieben Sage brauchten, um ben ©erg au erfteigen unb nach
©r e u i l aurüdaufommen. 3<h mürbe fühler, benn offenbar liehen biefe Siftigen
fich überliften. ®s blieb mir Seit genug, nach S e r m a t t au gehen, mit ber
Oftfeite einen ©erfuch au machen unb falls fie fich ungangbar erwies, oor ber
©üdfehr ber 3 taliener in © r e u i l aurüd au fein, ©a fein ©cfüoh oor bem
©erge lag, fo tonnte ich mit jenen gerren augleich aufbrechen unb ben ©ipfel
eher als fie erreichen.“
©n biefem punfte ift bie Komöbie aus unb langfam beginnen fich bie gäben
ber nachfolgenben Sragöbie au oerfnoten, welche unlösbar mit bem Sreubruch
ber ©arrels aufammenhängen. 28 f> 9 nt p e r oerlor unter bem ©ränge ber
©reigniffe bie fühle ©ebachtfamfeit, bie ben ©nglänber fonft ausaeicfmete unb
es ift menfchlich oollfommen begreiflich, bah er, nachbem er feinen Sräger für
fein ©epäct erhielt, fich einer ©efellfchaft eines ©nglänbers anfchloh, ber mit
gührern oon Sermatt über ben Sheobule fam. ®s war Sorb g r a n c i s
© o u g l a s , ber mit bem jungen P e t e r S a u g w a l b e r urfprüng-
li<h bloh ben Sheobule überfchreiten wollte, aber offenbar oon 28h 9 m p e r
für feinen p la n gewonnen würbe. ®s muhte jeboch auoor noch e*n gührer geworben
werben unb au biefem Smect fef>rte man nach S e r m a t t aurüd.
©ort befanb fich ber berühmte gührer ©t i <h e l ©r o a , ber bei bem eng-
lifchen ©eiftlicf>en ®h a r l e s g u b f o n in ©ienft getreten war, um eine
©rfteigung bes ©latterhorns au oerfuchen. g u b f o n wieber | reifte in ©e-
fellfchaft eines neunaefmjährigeit ©nglänbers namens g a b o w , unb 28 h 9 ni -
p e r gibt an, bah ihm g u b f o n oerficherte, bah, nachbem g e rr g a b o w
ben ©t o n t b l a n c in ungewöhnlich furaer Seit erftiegen höbe, fönne man
ihn aur ©rftbefteigung bes ©tatterhorns unbebenflich mitnehmen.
©er ©benb ging au ©nbe unb es war wohl wie eine ©orafmung, wenn
28 h 9 nt p e r erzählt, wie ihm oor bem ®infd)lafen bie merfwürbige Kette
oon Sufällen, burd? bie jene ©rftbefteigung ermöglicht würbe, burch ben Kopf
ging, @r fchreibt: „geh muhte mich fragen, was wirb nun fommen? 2Bäre
eines ber ©lieber biefer oerhängnisoollen Kette oon Umftänben weggefallen,
welch 0ona anbere ©efehiepte würbe ich bann au eraäf)len haben.“
©m 13. Suli 1865 brachen acht Perfonen oon S e r m a t t auf, um bas
©tatterhorn oon ber Oftfeite, alfo bem fchwierigften ©tanbpunfte aus, oon
bem jeber erfahrene gührer ben ©erg für unerfteiglich fñett, au befiegen. ©ewifj
hatte feiner ber ©nglänber, oon benen ja feiner, auher 28 f> 9 nt p e r , ben ©erg
mit feinen Süden fannte, biefen p ia n gefaht. Sitan orbnete fich eben bebingungs-
los ber ©utorität 2Bf>9 m p e r s unter, ben öaf>er für ben ©usgang ber p a rtie
auch bie ©erantwortung trifft, ©ud) bas gührer- unb Srägermaterial war
fehr ungleichartig, ©r o a u>ar amar erprobt, nicht aber ber alte S a u g -