©ronge- uni» ©ifenfchtoerter, bie
neben bem ©fetette tagen; einmal
ein ©rongehetm; faft burd>-
roegs tönerne ober and) bron-
gene ©efäfje, teiltoeife mit ©ier-
fnod>en gefüllt unb eiferne
©teffer, letjtere fotooftl bei
grauen ais bei ©lännern, unb
Kinbern. ©ine eiferne Sangen-
fpi^e fehlt faft in feinem ©rabe.
©aneben finben fich anbere
©eräte oerfchiebener Art, Söetg-
fteine, tönerne ©pinntoirtel,
©ifenftäbe u. bgt. ©ei ben
© r a n b g r ä b e r n toar bie
Ausftattung eine ähnliche, ©er
©ranb befanb fich inmitten einer
©onmulbe, flach ausgebreitet;
rings herum ober teütoeife auf
bem ©ranbe ftanben eine
©tenge oon ©ongefäfjen ober
©rongefeffeln; bie übrigen ©eigaben,
©Baffen, Kelche, ©d)mud- unb gierftüde, Arbeitsgeräte u. bgl., toaren
unmittelbar auf ben ©ranb gelegt; bagtoifchen lagen gerftreut unoerbrannte
©ierfnochen.“
®s ift alfo eine gange Kunft, toelche bort gu Hallftatt eine hochenttoidelte
©tetalltedmif in ©ronge unb ©ifen, ©öpferei, ©lasinbuftrie, ©Beberei, gimmer-
mannsfunft unb oor allem auch felbftänbige Kunftftile in biefen ©edmifen heroor-
gebracht hat. ©ies finb bie ©elegftüde bes oielgebrauchten Ausbrudes „Hallftatt-
periobe" unb „Hallftätter Kultur“ (64). ©er ©tenfd), beffen ©efte mit feinen
©Berten uns hier als ©ofumente ber ©ergangenheit aufbetoahrt finb, toar fein
Aömer, fein eingeroanberter gnber, fonbern ein Arbetoolmer ber ©erge, ber
ben Ausgang ber ©isgeit erlebt hat, ba feine älteften ©teintoerfgeuge mit benen
übereinftimmen, bie man unter eisgeitlidjen Ablagerungen gefunben hat. ®r
toar feinestoegs ein ©iermenfch, fein Anterfiefer fprang nicht mehr heroor,
er befajj bas menfchtiche Kinn, großen ©chäbelinhalt unb enttoidelten gntelleft;
er hatte ©iehgucht, ja toie fich aus bem italifchen ©rafe entnehmen läfgt, fannte er
eine Art oon Aderbau fd>on gur ©teingeit, er trieb ©ergbau unb oerfchiebene
gnbuftrien, er fuhr in ©Sagen, baute fich feine Häufet funftooll unb bedte fie
mit ©chinbeln; er toar fein ©Silber, er ftanb höher als bie ©leger oon heute, er
ftanb auch höher als bie gimbern unb ©eutonen, toeil fie uns oon ben ©öntern
gefchilbert toerben als faft ausfdpepcf) ber gagb ergebene ©omaben, bie fich
in ©ierfelle hüllen unb oon Aderbau nichts toiffen toollen.
©Ser toar jenes rätfelf>afte ©olí? Keine Htfunbe ober ©age reicht bis gu
ihm gurüd. ©lut feine eigenen Kunftfertigfeiten haben feine ©efcfnchte auf-
QÍ&6. 288 QBranögrab au ¿ h a llfta tt (ïeitlicf) gefeijen)
3lac& Q lig n e r gejeic&net bon ©c&ocfj, QKünt^en
gegeichnet. ©ie ergäben uns baoon, baf; jener ©tenfd) eine getoiffe Kultur bereits
befafg, als er fich noch ber ©teintoerfgeuge bebiente. ©ßir fehen aus biefen ©ofu-
menten, baf; ber © t e i n g e i t eine ©ifengeit unmittelbar folgte, in ber aber
offenbar bei ben Ärmeren noch lange fteinerne ©Berfgeuge in ©ebraud) blieben,
gnnerhalb ber ©ifengeit fam bann eine periobe heroorragenber ©tetalltecfmilen;
bies ift bie eigentliche © r o n g e g e i t , f ü r toelche ber Ausbrud Hallftattperiobe
gleichbebeutenb getoorben ift. ©rft bann tauchten ©rfinbungen auf, bie toieber
eine gefdndtere ©ertoertung bes ©ifens ermöglichten, unb jene periobe ber hoch*
enttoidelten © i f e n t e ch n i f ift es, bie ein fpäteres ©efchled>t auch noch tnit
unferem ©amen oerbinben toirb, toenn im ©errollen ber gahrtaufenbe auch toir
toieber mit allen unferen ©aubenfmälern nur präf>iftorif<h getoorben finb.
©ie burch folcpc ©inblide in eine Sängftoergangenheit mächtig angeregte
Phantafie gibt fich mit folch allgemeinen ©egriffen jebocf) nid)t güfrieben.
©ie hat immer toieber oerfucht, fie in gahre gu faffen unb hat im Saufe ber geiten
oerfchiebenttich ihre gahresgahten neben bie eingetnen gunbe g e trieb en ,
©o meint © a u e , bie ältere ©rongegeit toenigftens in O b e r b a p e r n bis
gu 1150 oor unferer geitredmung gu batieren, toährertb er bas ©nbe ber jüngeren
©rongegeit in bas gaf>r 950 oor unferer geitredmung fei;t. ©s blieben bann für
bie eigentliche Hallftattgeit bas gahrfmnbert oon 900 bis 800 oor unferer geit-
recfmung.
Dr. © e i n e d e fpricht bem grofjen ©rabfelbe oon Hallftatt eine ununterbrochene
©eif>e oon ©eifeigungen aus minbeftens fieben gahrhunberten gu unb
meint, baf; bie älteften ©räber bort noch m öas 12. oorchriftliche gahrhunbert
fallen, ©ie Hauptenttoidlung liegt nach ihm Im ?* unb 0. gahrhunbert. ge toeiter
jebocf) bie Archäologie fortfehreitet, befto mehr ift fie geneigt, biefe geiträume nach
rüdtoärts gu fcfjieben, unb immer häufiger fpredpen bie ©lenfchenforfcher bas