geigen aber leine befonberen alpinen Slnpaffungen, bie es nötig machen würben,
fid> mit ihnen einge^enber gu beschäftigen. Sin 23ewoimer ber 2llpen, ber unfer
gntereffe auf bas nacf>l>altigfte feffeln würbe, ift ja leiber bereits ausgeftorben.
©ies ift ber S u d j s (Lynx lynx), einft in gang Suropa häufig, jetjt aber nur mehr
auf ben Often gurüdgebrängt fowie auf ben Slorben, wo er in ben K a r p a t h e n ,
in © l a n b i n a o i e n unb 91 u f; l a n b unb namentlich i n S t o r b ame r i l a
fo häufig fein foll, bafg bie Spelgfompagnien bort jährlich noch an 6000 gelle oer-
hanbeln. ©er letzte alpine „ £ i e r w o l f“ würbe im Suni 1872 im S n g a b i n
erlegt unb wirb im naturinftorifchen 22tufeum gu S h u r aufbewahrt. Silan
ergählt gwar, baf; in bem Hrwalb bes T u r t m a n n t a l e s fowie im S i n -
f i f cf> t a l nod> Suchfe häufen,; auch aus 2 i r o l liegen aus abgelegenen Seilen
Slachrichten oor, wonach ber ober jener einen Luchs gefehen haben will. Ss würbe
eine befonbere llnterfudmng lohnen, biefen gerftreuten Eingaben nachgugehen.
2ln fich bebauert wohl nur ber Slaturfreunb, wenn biefes mächtige, bis 1 m lange
Tier aus ber alpinen gauna oerfchwunben fein follte, benn g. 93. ber Luchs,
ben man im galwe 1866 im S i n f if d; t a 1 fd)of;, hat allein an 200 ©chafe
in einem ©ommer in bie Slbgtünbe gefprengt. ©teid>es gilt wohl auch für ben
28 o l f , ber gwar noch Tücfrt »ollftänbig ausgeftorben, aber boct) fo feiten geworben
ift, baf; feit oielen g'ahren leine ber ©diugprämien ausgegahlt würbe, welche bie
©chweiger ©emeinben auf fein fjaupt festen, frü h e r war bies nicht fo. 2luf
bem ©emeinbehaus gu § e t e m e n c e im 2 8 a l l i s prangen bie Köpfe oon
Suchfen, 28ölfen unb 93ären, unb bie ffinangoerwaltung bes Kantons T e f f i n
gahlte in ben galwen 1852 bis 1850 allein 2330granfen für 53 2Bölfe unb 793ären,
bie bes Kantons © r a u b ü n b e n i n ben galwen 1856 bis 1862 entfprechenbe
©ummen für 33 23ären, 2 28ölfe, 24 Lämmergeier unb 24 ©teinabler (46).
Sine alpine ©pegiätität unter ben ©äugetieren ift bie 211 p e n f p i h m a u s
(Sorex alpinus), bie man guerft am © o 11 h a t b p a ^ baburd) entbedte, bafj
fie bort in bie Sllmhütten lommt unb in ben Sllilchgefagen ertrinlt, wogu aller-
bings nid)t oiel gehört, ba bas gange Tierchen nur 8 cm lang wirb, ©päter fanb
man fie bei g e r m a 11 unb aud; in ben T i r o l e r 23ergen, wo fie in ben
Satfchen bis 2300 m l)od) häuft, gn ber ©dmeeregion finbet fie noch einen
©enoffen an ber S c h n e e m a u s (Arvicola nivalis), tiefer unten auch >n ber
h a f e l m a u s , bie fich einen prächtigen Kugelpalaft aus 92loos unb ©ras
erbaut, ben fie im Innern mit ihrem Speichel blanl poliert, unb in bem fie ben
2Binter oerbringt, ©ie 28ühlmäufe bes ewigen Schnees leben natürlich nicht
im Schnee felbft, fonbern bort, wo fie noch ^flangen finben, aus benen fie fich
ihre 2Binteroorräte gufammentragen lönnen. Um bie höchftgelegenen Sennhütten
burdnoühlen fie oft ben 23oben in galütofen ©ängen, unb es ift unbegreiflich,
wiefo biefe Tierchen, bie 93 l a f i u s am 93 e r n i n a bei 3900 m Sjöhe fanb,
ben 2Binter ohne 2Binterfchlaf oerbringen lönnen. Sicht bis neun 92lonate bes
3at>res finb fie gegwungen, unter bem Schnee gu häufen unb müffen fich bort
mühfam 2Burgeln unb grüne ipflangenrefte ausgraben, ©abei finb fie gegen
Kälte fo empfinbtich, bafg fie angeblich fchon bei —1° in freier Luft erfrieren.
Sieben bem. berechtigten gweifel an biefer Slngabe ift jebocf) auch 3U bemerlen,
bafj bie ©dmeebede als f<hled>ter 2Bärmeleiter fehr erträgliche Temperaturen