Sie mobellieren ftd>
i baburch, fie arbeiten
ihre ©eftalt immer feiner
unb fd;lan!er aus,
fie gliebern fie in b in nen
unb Sd;lud;ten, in
Rämme unb ©rate, in
ginnen, 2tabeln,©ürme
unb gacten, 28as uns
namentlich bie Kaltberge
fo befonbers ma-
lerifd) unb herzerfreu-
enb mad)t, bie tül;ne
¡Silhouette ihrer ©ipfel,
bie fd>arfe ©ratforma-
tion, bie fooiel anregen-
be Kletterprobleme mit
fid> bringt, bas erflärt
fidf*bem Vaturtenner
nur burd) bie Verwitterung.
(14)
Kami n e unb b i n nen,
bie oielgefuchten
23ef)elfe bes gelstlette-
rers, werben burd) Verwitterung
unb Steinfall
irtftanb gefegt,
aber auch gefährlich ge-
| macht, ©ie berühmte-
I ften Kletterprobleme,
ber J u t m bes ©i §
mo n e b e l l a i p a l a ,
b i e .Va j o l e t t ü rme
finb aus bem Verg
burd) bie Verwitterung
ausgefägt worben, ©ie
S e l s b ä n b e r unb
S t u f e n a b f ä f e e
unb Va f e n b ä n b e r
finb ©tgebniffe ber Verwitterung,
bie in ben
Verg in oerfchiebener
9Beife eingreift, je nach'
— bem in feinem ©efüge
©temidjlagtinne im ^altgebirge | härtere unb weichere
QUotiö öom QlSanggffiamin (Ströl)
Sdjichten miteinanber wed)feln. ©ie weichen bringt ber Steinfall ins ©al nieber,
bie obere Kante ber härteren öurd>zief)t als balb fchmäleres, als balb breiteres
Vanb oftmals eine ganze 2Banb, fie gliebert ben Verg in ©efimfe unb wer
beren ©ntftefmng tennt, wirb weber erftaunt fein über ihre oft wunberbare
Otegelmäfeigieit, noch bar üb er, bah iie fiel) fatalerweife faft immer nach abwärts
bachen, feiten aber nach einwärts.
9Bas ber Steinfall ¿u ©al bringt, bas häuft fid) bann unten am Suffe ber
2Banf> als S d > u t t h a l b e an, namentlich wenn es fid; um Kalt fmnbett,
im Hrgebirge bagegen, bas nicht fo leicht in feine Vruchftüde verfällt, am
liebften in V l o d m e e r e n , wooon man fich am fchönften gelegentlich einer
2l b a m e l l o - © o u r überzeugen tann.
2Bas wären uns ©olomiten unb nörbliche Kaltalpen ohne ben ©enufe bes
Steigens über S d ;u ttt 2Bie oerfd;önt bas feine unb nectifche Spiel ber rollenben
©tümmer ben Slufftieg, wenn es nach 2lrt ber ©d;ternad;er Springprojeffion
heifet, brei Schritte oorwärts, jwei jurüd! Vian tann babei fehr finnige
Vaturbeobachtungen anftellen, um fo mehr als man gewöhnlich reichlich Seit hat,
über Vebeutung unb Schönheit ber enblofen Sd>u t t r e i f e e n nachjubenten.
Vefonbers einbringlich belehrt wirb man bei biefer ©elegent>eit über ben Vö-
fchungswintel. 2Bas fich ron ferne wie ein feines, weid; gefpanntes ©ud; ausnahm,
bas fo linb unb gefällig wie auf einer Schaufenfterbeforation um
bie planten bes Verges gefdüungen ift, erweift fich in ber Väf>e als, um in ber
©ouriftenfprad;e zu reben, „fafrifch fteiler 2ibt>ang“. ©s wirb im übrigen ber
Vöfchungswinfel, ben man namentlich am oberen ©nbe taum bezwingen zu
tönnen glaubt, bebeutenb überfd)äfet, ba es oon ben ftatifchen ©efefeen oorge-
fchrieben ift, baff fich lofes Vlaterial taum fteiler als unter 30 ©rab abböfcf>en
tann, währenb befanntlich Setshänge auch 45 unb 50 ©rab erreichen unb bann
burchaus noch nicht als fogenannte „fentrechte SBanb“ gelten.' ©ine weitere,
fehr angenehme ®rfaf>rung bezieht fich barauf, bafe bas ©ehen im Schutt nach
oben zu immer unangenehmer wirb, ba fich bie feften ©efteinstrümmer, über
bie man anfangs wie über eine Stiege gemächlich emporfteigt, immer mehr in
loderen Schutt, zum Sdüufe in feinften © r u s oerwanöeln, ber bie beharrliche
Steigung hat, mit bem SBanberer beim erften Schritt talab zu fahren. :®s finbet
nämlich aus ebenfalls leicht burd;f<haubaren med;anifd;en ©efefeert eine 2lus-
■ fiebung bes Vcateriales ftatt, unb beswegen liegen bie gröfeien Sdsblöde »or
einer SBanb oft fd>on weit mitten in ben Sllmen ober im Söalbe, ein gutes
fStüd beoor man bie eigentliche Schuttreifee erreicht. (Vgl. 2lbb. 15.)
Vid;t nur fteter©ropfen höhlt ben Stein, fonbern auch fteter Steinfall macht
|ben Verg bem ©rbboben gleid;. ©ie 2llpen würben längft eine einzige S<hutt-
junb Steinwüfte geworben fein, wenn nicht bie Verge glifeern würben, ©s gibt
hierfür auf ber ©rbe ein grofeartiges Veifpiel; bas finb nämlich bte länberweiten
| 6 chu11wü f t e n in ©Tibet , wo bas belebenbe SBaffer fehlt, unb wo infolge-
Ebeffen auch eine uralte Kultur zugrunbe gegangen ift unb prächtige Stäbte im
i SBüftenfanb erftidten,
Sn ben Sllpen forgt biefelbe Vergfeuchtigteit, bie ben Verwitterungsprozefe
fo mächtig förbert, auch bafür, bafe feine ‘probufte fich nicht übermäfeig anhäufen,