©em £l;pmtan aber ift eine groge 93eweglicf){eit eigen, fo bag er ünftanbe ifi,
<mch ba gu leben, wo ü;m ber 93oben beftänbig unter ben gügen wegrutfcht. Sr
ieimt auf 92loos ober berfetben Unterlage, beren bas 92toos bebarf unb oerlegt
ficf» bann, fobaib er erftarft auf bas 2Banbern. Sin langen, bünnen Siftchen hebt
er (leine beblätterte Stiebe in bie flöge, fegt bamit in hübfcj>em Sogen über eine
benachbarte Slnfiebelung ober fried;t aud> burd; einen 9tafen hinburcf) — bie
Kleinheit feiner 93tättd;en erlaubt ihm bas. Oft macl;t es genau ben Sinbruct,
als liege er an langen (40 cm) ©clmüren feine ©riebe einfad; fentred>t über eine
SSanb hinab, auf ben nächften ffumusflect, um fie ba ihrem eigenen ©dncffal gu
überlaffen. ©obalb ein Seil eines folgen Sriebes auf ein feuchtes Sloosrcischen
ober auf ffumus gu liegen iommt, fcf>Iägt er Sßurjeln unb fegt feine 28anberfd;aft
in gleid;er SOeife fort, bis bie gange SOanb überfponnen unb fjumusflecf an
ffumusflect rielfad; miteinanber oerbunben ift. Kommt nun auch ein SBaffer
unb fcbroemmt oiele baoon toeg, einzelne werben baoon ftets übrig bleiben,
unb auf biefen genießt Shpmian bis gur näd;ften Keimung ber übrigen Slrten
bes ©tanbortes alle Sorjüge ber fehlenben Konturrenj. llnb er hat auch noch
2lusfid;ten, mehrere Keirnungsgeiten in ungeftörtem 93efige bes ipiages gu erleben,
benn biefe angefd;wemmten fmmusmaffen finb recgt glatt unb werben,
wenn auch nicht weg-, fo bocf> öfters abgewafchen, fo bag nicht oiele ber barauf
gelangten ©amen gur Sntwidlung gelangen bürften, um fo weniger, als ja
Thymus mit feinen mageren ©tengeld>en gang im ©egenfag gu Globularia
nichts bagu beiträgt, ben ©amen ber Keimlinge f)alt ober ©chug gu gewähren,
frü h e r ober fpäter freilich n>irb er boch weichen müffen, benn wie fönnten biefe
©tengelchen bem Sorbringen eines Carex- ober Sesleria-9tafens fjalt gebieten
ober eine Primula-auricula-Slofette an ber Sntwicdung hemmen? Slber was
tut’s? ©<hon längft hat er anbete Kolonien gegrünbet unb (ehrt oielleicht balb
wieber an benfelben Ort gurücf, wenn ber ©tein, auf ben alles aufgebaut war,
famt bem, was er getragen, gür Siefe geftürgt ift.
Sch benfe mir, es mügte ein angiegenbes 93ilb geben, wenn man einen
Kinematographen in wenigen Sdinuten bas wiebergeben liege, was er wägrenb
oieler ffagre an einem folcgen ©tanbort aufgenommen. 2Mgrenb man alle anbeten
Sftangen ruhig an einem unb bemfelben 431 aße fich entwideln unb fterben
fähe, wäre ba ftets ein SBanberer gu beobachten, eben ber ©gpmian, ber mit
feinen gäben bas gange ©ebiet bureggöge, überall ba, wo eine SBunbe gefchlagen,
gur Sntwicdung gelangte, um gleich wieber gu weichen, fei es wegen einer 23 er-
wunbung, fei es oor ber allmählich erwachfenben Koniurreng, aber balb wieber-
fehrenb in fortwägrenbem iöecgiel.“
©olcger mertwürbiger fiebensbilber aus ber gelfenwelt liegen fich noch oicIe
entwerfen, unb noch mehr mögen gegenwärtig, ba man folcge ©tubien gerabe
nur angefangen hat gu betreiben, nod; gar nicht betannt fein. Oer 22t a u e r -
P f e f f e r (Sedum) wäcgft nur an ben wärmeren ©teilen ber gelfen; es hat fich
bie merdoürbige Satfad;e ergeben, bag bie oon igm bewohnten 32loospölfterchen
ftets um einen bis anbertgalb ©rab wärmer waren, als bie benachbarten mit
©gpmianbefiebelung. ©er 2 l l p e n l e b e r b a l f a m (Erinus alpinus), ein
etwa 10 cm goges, fehr befcheibenes ipfiängd;en ber Kalfalpen, bas merdoürbiger-
3m 2teoier Ber Selfenpflanäen
91B6. 232 gijotio oom CEBintlerturm auä Ber Stofengartengruppe in S iro l
Original üon QL ©af j ner , Q3illac&
weife in 93 a p e r n oollftänbig fehlt, bagegen in ber Siegion gwifegen 1200 unb
2400 m in ber © ch w e i g fteltenweife in ben gelfenfpalten bichte 3lofetten bilbet
unb im 22tai unb ffuni hübfd;e rotoiolette 93lüten gum £icgt emporfenbet, ift wieber