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fiebert ju risfieren, an ber ©agesorbnung, unb 91. © e f f a u e r hat mit feiner
K r i t i f b e s g ü l > t e r w e f e n s pollfbmmen recht, wenn er porfchlägt,
fef>r genau zwifcßen ben Qualitäten ber ©efül>rten ju unterfcf)eiben. gegenwärtig
finb namentlich bie ©apen für godjübergänge, bei benen es wahrlich
feines Rührers bebarf, außer aus Bequemli<hieitsrüdfi<hten, piel ju niebrig.
2luch barin liegt etwas ©mpörenbes, baß bie ©apen pollfommen gleich finb,
ob nun ber ftührertourift ein geübter, (räftiger, d>arafterPoller unb ziwerläffiger
SKann ober aber ein h&d>ft gefährlicher ©ourengenoffe ift, ber fid> „um oben
geroefen zu fein, im Schmeiße feines unb bes Rührers 2lngefid>t toie ein 9Rehl-
fad auf ben Berg jiehen läßt, toobei ber güljrer jeben Btoment getoärtig fein
muß, baß ber oorbem unternehmungsluftige, jeßt aber oor Slngft fchlotternbe
§ e rr ihn hinabreißt.“
2lm ibeatften für noch unfelbftänbige ©ouriften finb f j r e u n b f c h a f t s '
t o u r e n am ©eil, welche noch bas eine gute haben, baß fie, bei benen greub’
unb Seib in bes 2Bortes tiefinnerfter Bebeutung ju teilen finb, am eheften
ZU einem im mobernen Seben olmebies immer mehr entfchtoinbenben wirtlichen
Sebensfreunbfchaftsoerhältnis führen.
Sch bin mir fein wohl bewußt, mit bem hier Borgebrachten nichts Beues
gefagt ju haben, ftrebte bies auch gar nicht an, fonbern wollte bamit nur bie
Xlrfachen perftänblich machen, burd> bie bie © e cf> n i E b e s B e r g ft e i g e n s
feit ben fünfziger gahren bes porigen gahrhunberts, in benen bie erften ©roßtaten
ausgeführt würben, ihre heutige ¿öf>e erreicht hat. ©enn es ift Eein
gmeifet, baß fie fich gewaltig wanbelte, noch immer änbert unb baß in zunehmen-
bem Btaße ©ouren für mittelfchwer ober fogar für leicht gelten, por benen
ben Begrünbern bes Sllpinismus als ©ottperfudmng bangte, Bod> 2ß h 9 m p e r
rät, bei Bergbefteigungen ftets bie flachere Breitfeite ber Berge aufjufuchen,
bie jeßt fo beliebten K l e t t e r f a m i n e finb ihm unheimlich, unb er warnt
por © r a t w a n b e r u n g e n . § e r m a n n p . B a r t h wagte feine
Befteigungen nicht ohne © t e i g e i f e n , auf beren ©ebraud) man h®ute,
außer bei Beufcfmee unb fteilen ©rasbergen, läd>elnb oerjichtet. ©ie oon
ihm fo impulfip gefchilberte Überfchreitung bes ©rates ju r „ g ä g e r E a r -
f p i ß e“ wirb in bem pom „21 Ea b emi f c h e n 2 l l p e n t l u b g n n s -
b r u <f“ bearbeiteten „güßrer burch bas K a r w e n b e l g e b i r g e “ (39)
Zwar noch immer als „fefw fcßwierig unb epponiert“ bezeichnet, aber zugleich
auch „für ©eübte als außerorbentlich intereffant“. gener ©rat führt nach feinem
©rftertletterer jeßt ben Barnen B a r t h g r a t , unb bie ©ourenbeicßreibung
fagt über ihn: „Schwierig fteigt man in bie erfte tiefe ©«harte ab, bie faft in
ber Blitte bes ©rates liegt. Bechts pom ©rat erflettert man über feften plattigen
jjels ben folgenben ©teilauffchwung. Bun leichter auf ber ©übfeite unterhalb
bes ©rates bis in eine jweite fleinere ©charte, genfeits über eine gelb gefärbte
niebrige Söanbftufe empor, worauf man über ben ©rat bie „berühmte“ ©cßneibe
erreicht, ©ehr epponiert wirb fie überElettert; bie ©chneibe felbft bietet gute
©riffe, bie ©ritte finb fehlest unb gefährlich“. Solches gilt alfo heute nicht
für außergewöhnlich feßwierig, unb eine ganz ähnliche „freie §angelei“, wobei
er fich mir an ben ftingerfpißen halten fonnte, fdnlbert fchon ein halbes SKenfchen-
alter fpäter pon ber K a r l f p i ß e im w i l b e n K a i f e r , ber freilich uiel
weniger impulfioe f i u b w i g i p u r t f c h e l l e r .
ijeute finb © e i l m a n ö o e r ber iüfmften 2lrt, raffinierte ^enbelfüfte,
burch i>ie man burch graufe 2lbgrünbe non einer SGÖanb zur anberen hinüber