0U5. g50 ® e r atHeg^cfee mit Bet ©iöetta (Italien)
(Siadjj S c n b c n f c lö )
23is jum 3af)te 1772 gab cs ieinen 2111 e g h e f e e. ©a flürjtc in bet
21ad>t bes 11. ganuar eine grofje gelsmaffe non ben 33orbergen bet ©ioetta
getunter unb begrub brei ©örfer unter fid). ©er 23ad), ber fid> oorbem burcf)
bas frieblid>e S a l fdjlängelte, mürbe aufgeftaut unb brang auch nod> in bas
©orf ^ e r o n ein. Ungeheuer mar ber gammer ber SSeoölterung, aber man
mar !aum nod> oon ben ©d)reden erholt, als am 1. Qliai besfelben ga(;res ein
jmetter geisftur5 folgte. Solche 22taffen oon ©eftem mürben in ben 6 ee ge-
fd)leubert, bag nebft brei anberen©örfern auch bie30m über ber Salfofü gelegene
Ortfcfjaft 2111 e g i> e oom 2Baffer jerftört mürbe, ©em 23acf> mürbe enbgültig
ber 2lusmeg oerfperrt unb an ©teile eines fruchtbaren heiteren Sales belmen
fich bie tiefgrünen bunilen 2Baffer bes 2ltleghefees, auf beffen ©runb mie ein
jmeites 93ineta fidjer noch immer bie 9tuinen zahlreicher Raufer ftej>en, in
benen oiele ben Sobesfd;(af fchlummern.
2to<h oielerlei bemerit ber nad)benflicf)e 9teifenbe auf bem langen 2Beg
oon fjaljarego nacf> 23 u d> e n ft e i n , mo bie meiften feiner ©chidfalsgenoffen
bie 21ad)t oerbringen. 23uchenftein bie ganje Sanbfd>aft unb fie meift
jurüd auf ein altes beutfches ©rafengefdüecht, bas einft hier fag, als bas Sanb
noch m ^ i i° oermelfcht mar mie heute, mo aud) ber beutfchfprechenbe Siroler
ben alten 3tamen faft oergeffen hot unb nur ein 93al S i o i n a l o n g o
tennt. 22lit 22lühe errät man, bafz biefer feltfame 2lame eigentlich auch beutfch
ift, ba er eigentlich nichts anberes als bas lange Saminental bebeutet, bas auch
23uchenftein feinen m e ld en 9Tamen ' ipieoe be S i o i n a l o n g o gab,
beffen llrfprung mieber beutlich auf ben Klerus ¿urüdmeift, ba ^ieoe bie Überfettung
oon ^Pfarrei ift.
351 93ei ^5icOe Bi SaBore (Italien)
Original öon S je in r . f e i n t e in
©igentlich müfjte man fyiet ftatt oon melfch oon faubermelfd) fprechen, benn
gerabe in biefen oerftedten Sälern finb noch 9tefte bes © r ö b n e r Kauber-
Söelfchen in ber 23eoöllerung lebenbig. 2luch ohne baf; man bies roeig, hätte
man es aus ben mehr als feltfamen unb oolltommen unoerftänblidjen 2lamen
ber 23erge unb Ortfcfjaften erraten müffen. Ttad) einer in ber 2Biffenfd)aft
ernft oerfochtenen 2lnficf)t follen biefe 21amen fauiafifcf) fein. € r o b a (3. 23.
S r o b a bi S a g o ) bebeutet in 2llbanien eine iahte ©piite; auch 2110 n t e
ip e l m 0 foll in 2llbanien als 221 a j a 'p e t m i t mieberiehren. © a b 0 r e
( i n ^ i e o e bi © a b 0 r e) foll basfelbe fein mie ©a 1 1 a r 0 ber 33alfanhalb-
infel. <p 0 t b 0 i Cpor boi j oc h) hat in ber ‘proonpj <pontus, alfo im 8 a u -
{ a f u s , fein ©egenftüd in ip a r b u n i s. ©as oom 210 i f i 0 burcf>-
floffene 5 a f f a t a l mirb oon ben Sabinen © 0 a s genannt. 2lucf> in ber
Krim gibt es ein ©oajae (3).
ünb fo follen alle biefe merlmürbigen 21amen bes 21 n t e l a 0 unb 91 u -
o o l a u , ber S o f a n a unb 9 3 o 6 f p i ^ e , sp a l a unb © i r u p i bi
S a r f e c , 21 n b r a 3 unb ^ a l j a r e g o , 2 l r r a b a unb © a n a 3 e i
auf öftliche 0ufammenhänge hmbeuten, auf ein untergegangenes 33oli, bas
oom Kauiafus tarn unb jetzt mit ben Italienern sufammengefchmolsen ift.
3n mehr als einer 23e3iehung finb feine ©igenfchaften noch lebenbig, unb
beutlich ertennt man auf ben 28anberungen burch biefe Säler, mo labinifche unb