fd>afft, imrd) beren ©naben ja and; bie hochatpine glora beftef>t. ®s finb
eben aucf) alle alpinen ©iere fowie bie Sebewefen jeber 8 °ne auf bas wunber-
barfte an bie gewöhnten Serljältniffe unb bie 23ejonbevbeiten ibvcr Sehens-
läge angepaßt. S u r her 6 1 e i n b o cE fdpeint hierpon eine 2lusnaf)me gu
machen; man fonnte fiel; fo wenig eine Sorftellung pon bem Süßen feiner
§öm e t bilben, baß man im Slittelalter erjagte, er hinge fid>, fo wie bie ©emfen,
auf ben f>öcf>ften Reifen, tt>o man nicht mein ftei>en nod) gehen Eann, mit ben
Römern an ben Klippen auf. ® o n r a b © e s n e r hat übrigens nod) ein artiges
Stärlein über biefe rätfelt>aften ijörner, bie bei 10 bis 11 cm ©urchmeffer
6 bis 8 dm Sänge erreichen Eönnen, erfonnen, in bem er ergäl>lt, baß ber ©teinbod,
wenn er merte, baß er fterben müffe, auf bes ©ebirges höchften Kamm fteige,
bort ficf» mit ben Körnern an einen Reifen ftü^e unb um biefen folange herumgehe,
bis fein §orn gang abgefcf)ltffen fei. ©ann falle er um unb fei tot.
©er ©tnrt biefes Slärd>ens ift, bat; man {einerlei Slnfaltspunft bafür hatte,
wogu ber ©teinbod feine Sförrter braucht; © f d; u b i gibt gwar an, er benüße fie
teils gum Kragen, teils gum ©tofeen, bod> toirb man geftefen müffen, baß fie für
beibe Stoede bas benEbar ungeeignetfte SBerEgeug finb. Itrfprünglid) finb biefe
§örner als „ f c E u n b ä r e s ©e f c f ) l e d ) t s me r ! ma l “ woßl gu bemfelben
8 wed entftanben, toie bas lange S aar ber ftrauen, ber S a r t ber Slänner, ber
Kamm ber Säbne ober bie oft überaus bunten fogen. „ffocßgeitsfarben“ pieier
©iere. ©er wat>re 8 wed ber fhörner bes Sodes ift, baf er fo ben ©eifee11 portreff-
lid> gefällt; biefes Sd)önt>eitsmerfmal bringt il;n jebocf) in fein Serberben,
benn offenbar wegen ber übergroßen Saft ber Sortier ift ber ©teinbod ein relatio
fcfjtoetfälliges ©ier, beffen außergeicöfnlidjes Sidegma bie bereits fintenbe
Sebensenergie feiner 2lrt perrät. 2Benn allerbings £ f cf> u b i in feinem hier oft
genannten Suche pon ii>m ersäht, baß er fo gleichgültig unb unempfinblict) fei,
baß man alte ©öde auf ftelfenfpißen ftunbeniang im ©isfturm rul>ig wie Silb-
fäulen, mit aufgericf>teter Safe fielen gefehen unb nach bem ©chuffe gefunben
habe, baß ihnen bie ©pißen ber Ohren erfroren waren, fo tauchen hierüber bie
gleichen S te ife t auf, wie über noch einige Euriofe Angaben, bie biefer ©chrift-
fteller über bas gleiche ©¡er bringt, ©enn man lieft bei ihm, baß ein junger,
gaf>mer ©teinbod einem Stann „ohne allen Slnlauf auf ben Kopf fpringt unb
feftfteht.“ 8 tt>eifelsohtte möchte niemanb mit biefem wenig beneibenswerten
Slanne taufchen, fo intereffant bie ©teinböde auch fonft finb, ba fie im ©urchfdmitt
1 m lang unb bis 250 kg fchwer werben, ©iefe Eingabe gehört wohl in bie gleiche
Kategorie wie bie ©rgäldung pon ben ©teinbodjägern, „baß fie oft auf ©teinen
fd)lafen, häufig fteßenb, inbem fie fich umfchlingen, um nicht in ben Slbgrunb gu
ftürgen.“ ©as finb wohl biefelben Slänner, benen bie ©teinböde auf ben Kopf
gefprungen finb.
S u r in einer Segiefmng ift ber ©teinbod ebenfo wunberbar an feine Sebens-
weife angepaßt, wie alle anberen Sllpentiere. ©ies ift ber S a u feiner gdiße, ber
im großen gangen mit bem ber ©emfen übereinftimmt. 2Benn man in neuerer
8 eit oftmals mit fflerroimberung bemerEt hat, baß bie menfchlichen ©rfinbungen
bem Siefen nach nichts anberes als Sachalnnungen ber tierifchen unb pflanj-
Uchen Organifation finb, fo Eann auch t>er Slpinift gu biefem ©hema einen S eitrag
liefern, wenn er bie
fjüße ber ©emfe betrachtet,
benn er wirb
finben, baß fie bem
Siefen nach nichts anberes
als bas Sorbilb
ber Sagelfctwhe finb.
©o wie jene ift auch ber
guß ber ©emfe unb bes
©teinbodes mit einem
fehrfcharfEantigenSan-
beperfehenunb foftahl-
hart, baß man oft fchon
pon weitem bas Klappern
ber ©iere bei ber
Sefteigung ber Reifen
ßört. Stit bem fd>arfen
Sanbe unb ber ©piße
greifen fie fo wie bie
fflügelnägel ber ©olo-
mitenbenagelung in bie
geringften Sorfprünge
ber gelfen feft ein, unb
fie ermöglichen es bem
©iere, auch auf glattem
©letfcßereis anftanbs-
los aufgutreten. S e-
reits ©fcßubi ift biefe
ilbereinftimmung aufgefallen,
SteinBodfamilie in ben ©oc^alpen
(QIu3 OSrc^m)
benn er bemerEt
ausbrüdüd): „©enau nach biefem Stobell ber ©emfen unb ©teinböde
finb auch 1)0,1 gefchabtem Sinbleber gemachten ©dmhe ber ©cßweiger
©emfenjäger gearbeitet.“ @r betont übrigens an biefer ©teile mit ©charffinn
bie wahren Sorteüe bes Sergfcfmhes, weshalb es gwedmäßig erfd>eint, angeficßts
ber neueren Sewegung, bie etwas perä<htlid> auf fie als peraltet herabblidt,
biefe ©teile in ber ©rinnerung äufgufrifd>en. ®s helfet bei ihm: „©iefer
Sefchlag gibt bem gangen ffuße eine außerorbentlid>e Sicherheit unb eine gu-
perläffige Safis. ©ritt ber Säger auf einen fpißen ©tein, fo Eann er mit
bem gangen Körper auf bemfelben ruhen; bie ©ohle Erümmt fi<h nid>t, wie
eine gewöhnliche ©tiefelfohle, welche bem Scanne bas ©leichgewicht entgöge.
©ritt berfelbe auf einen glatten fjelfen, auf eine etwas abfchüffige Sßlatte ober
auf ein gang jcf>males ©teingefims, bas fchmaler als ber ffuß felber ift, fo
würbe eine leichte ©ohle entweber gar nicht halten ober bie Safis geErümmt
überragen unb llnficherheit in ben 2luftritt bringen; ber fteife, hochtefeßte
21agelfd)uh aber ruht auf allen ©eilen gleich feft unb padt bie glatte unb ge-