* » . 217 SRenienfang im gSalifienfee (Ob.sQiatiern)
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iommt jebod) eine ganze 2lnjol)I Siere por, benen auch 5er ©ourift, bet bie
2tatur nur aus 6er cperfpeitipe 6es 2lutomobils betrachtet, bie größte 28ert-
fchäßung entgegenbringt. ©as finb bie ffifdje ber 2iipenbäd;e unb ©een, namentlich
bas leucfüenbe ©reigeftirn: gorelle, ©aibling unb Genien.
® 8 S if>t fogar einen „gering ber 2llpen“, benn mit biefetn 9tamen hat man
bie 931 a u f e l ch e n bes 2 3 o b e n f e e s bezeichnet, ba fie bort in folchen
Mengen unb regelmäßigen Sügen leben, baß fie einer eigenen ffifdjerei bas
tägliche ©rot ertoerben. 2Säl>renb bes Sommers fahren auf bem SBobenfee pon
manchem O rt täglich 14 bis 18 « o s te auf ben ffang biefes einen ^ifches aus
unb jebes pon ihnen bringt mohl im ©urchfchnitt an 100 23laufelcf>en nach §aufe
©s tft alfo ber ^eringspergleich benn bod> nur fein cum grano salis ju nehmen-
immerhin jebod) beuten auch biefe Sahlen auf einen fehr bemerienstoerten ffifdi-
reidjtum, ber übrigens beianntlich Jur ©ntbedung ber Sleinfchmebetpefen bes
©ußtoaffers geführt hat. ©er beutfche Soologe cprofeffor 5 . S e p b i g legte
fi<h nämlich por ungefähr 50 fahren bie grage por, tpopon fich benn biefe großen
Mengen ber ©angfifche, tuie man bie 23laufeld;en auch nennt, ernährt, unb fanb
Zu feinem größten ©rftaunen ihren Silagen Poll toinzigfter S?rebsd>en, bie man
porbem aus bem SBaffer bes 93obenfees gar nicht iannte (30), gm Verfolg biefer
Erfahrung gelangte er bann zur ©rienntnis jener anziehenben ©chtoebeioelt
bte ber Sefer unter ber Überfchrift: heimliche Schönheiten ber Sllpenfeen in
biefem 28erle gefcfnlbert finbet.
© e r 23laufetd>en (Coregonus Wartmannii), benn fo heißt es unb nicht
b a s 231aufeld>en, toie man häufig lieft, betoohnt übrigens nicht nur ben 93oben-
fee, fonbern bie meiften ber alpinen ©een, hoch fehlt er z- 93 im ©L'd) l i e r f e e
ober im K ö n i g s f e e. ©s f ft noch fcosHch, ob er eine Spezialität ber 2llpen fei unb ob
bie angeblichen93laufelchen in ©d;tpebenunb ©nglanb feinem©efd)lechte angehören.
20 ie fchon ber lateinifd)e 3tame anbeutet ift er nichts anberes als eine 2lbart
bes roeitoerbreiteten ©efchlechtes ber 91 e n t e n (Coregonus), bie eigentlich
Sachsfifche finb unb zu ben belüateften 23etoohnern ber alpinen ©etoäffer gehören.
©ie Stenten ber © d> 0 l a ft i ! a am 2l c h e n f e e ober' jene bes
2Ba l d > e n f e e s finb zweifelsohne Sederbiffen, bie auch nach ben größten
(anöfchaftlichen ©enüffen noch 8U ihrer ©eltung fommen.
©inem anberert ©efdüechte gehört bagegen ber © a i b l i n g an ; nicf>t
umfonft ift biefer 9 tame nur eine © ia le itfo rm pon © a lm lin g , benn er ift in
2Biriiid)ieit ein © a l m (Salm o sa lv e lin u s), alfo ein richtiger Sbelfifd) im © in n e
ber © ou rm an b s. 2lud; er ift nicht au f bie 2llpenfeen allein befefnänit, fonbern
lebt auch in ben großen 23erggetPäffern S t a n b i n a p i e n s unb 9t u ß l a n b s
pon benen ihn ztoar früher bie gdfdüunbigen abtrennten, fo toie fie benn auch
bie baprifd>en, öfterreichifchen unb ©d)toeizer © a ib lin g e a ls befonbere 2lrten
poneinanber fdneben. © ie le ite ten b a s 9ted;t hierzu pon ber außerorbentlich
perfchiebenen F ä rb un g b e s fjifches ab, bie fich auch in feinen S o ta ln am en
© c h t o a r z r e u t e l , © 0 I b f o r e l t e unb 9 t o t f o r e l l e , in ber S chw e iz
auch 9t ö t e l i , au sfpridü. 93alb zeig t ber ¡Jifd) ein fchönes 93laugrau bes
OtücEens, balb ift er olipenbraun, u n ten hochgelb ober orangerot; manchmal ift
ber 9tücEen braungrün unb ber 23aud> zinnoberrot, © ie neu e r en Unterfudiungen
haben jeboch ergeben, baß bie S ie f e unb 9teinhe it bes 28affers, meritpürbiger-
toeife auch angeblich bie ijö h e ber ben © e e umgebenben 23erge, in e in em be-
ftimmten gefeßmäßigen g u fam m en h an g m it ber F ä rb un g biefes fjifd je s ftclpt,
ber intereffantertoeife auch im 92leere, unb zwa r auch bort ebenfo in großer
S ie f e lebt, toie in ben 2llpenfeen.
© e r Schwe iz e r bringt ber 9totforelle befonbere © pm p a thie en tg eg en , toozu
ihm bas außerorbentlich zaute unb fehmaethafte ffleifd) auch e in 9techt gibt.
2Bas m an im 8 u g e r ober S t e u e n b u r g e r © e e a ls „ 2 1 1 p e n f 0 r e 11 e “
anbiete t, finb ftets nur ©aib lin g e , bie bort alterbings unglaubliche ©rößen unb
ein ©eu>icf)t bis zu 3V 2 kg erreichen, © ie © a ib lin g e in ben oftalpinen © e en
erzielen getPöhnlid> nur e in epfunb, bie ber norbifdjen ©etoäffer unb bes Slteeres
bagegen, nach U e d e l unb S n e r , fogar 10 kg.
9teben biefen ©belfifcfjen treten bie o ie le r le i £ r ü f < h e n , 9 3 a r f d > e ,
© l l r i ß e n , 9 t o t t e l n , 9 t a f e n , 2 l f c h e n unb £) e ch t e , toelche bie
©ebirgsgetoäffer unb © e en betoolmen, faft pöllig zuriid, obtoohl mand;e unte r
ihuen, fotoohl burd; ihre 3 a h ß ihr äußergetPöhnlich fe in e s fjleifd;, mehr 23e-
achtung perbienen, © ie s g ilt im befonberen pon ber £ r ü f d) e (L o ta vu lg a r is),
bie im 93 i e r tp a l b ft ä 11 e r unb © e n f e r © e e , auch in ben Schw e iz e r
g lü ffen P oriommt, alterbings nicht allzu häufig ift, ba fie pon ben Rechten auf
bas eifrigfte perfotgt toirb. © ie s illuftriert gut b a s alte ©cherzgebicht, pon ben
k le in e n unb ben ©roßen, ba auch bie £riifd>e felbft einer ber eifrigften 9taub-
fifd>e ift, ber nicht einm al ben 0=ifcf)laich anberer © enoffen im © e e perfchmäht.
3hc<w S eb e r fagt m an übrigens nach, baß fie überhaupt bas toohlfd;medenbfte
©ericht fei, bas bie gdfdiwelt für bie £ a f e l liefert (31) .