ai66- 446 QttenB auf 6er 3far6tü<fe j a Qltürufien (SBatjern)
barirt auf unb abgehenben Eßerfonen, bie Sanbfchaft, ber buftige 2Balb, bie
fröhliche Söelt ber fiol^erlnedfte, bie blaubämmernben Berge mit einer Snnig-
ieitunb ©eelenfreube gemalt finb, bie S t i f t e r s Schriften für alle Seiten jur
niemals rerbleicfienben Beüquie aller ecf)ten Statur- unb Bergfreunbe geftalten.
©s ift.ein eigentümliches ©efülfl, bas biefe oorgefdmbenen Epoften bes
großen Bergroalles in if>ren mechfeloollen ©dncffalen in bem ihnen Stad)-
finnenben erroeden. SBelcbe SBelten liegen jmifchen orientalifchen SBürjfrämern
unb Blinnefängern unb bem Btenfchen non heute, m e lie r ©egenfah jmifchen
ber heimelig liebtrauten, in fid> oerfeniten gbealmelt eines © t i f t e r s unb
bem unreinen gahrmarftstrubel am £)od)meg bes ©emmering! 92tan finbet
nicht bie aerbinbenben ¡Jähen ber ©ntroidlung unb fühlt fdunerjlid) mie
eine grelle ©iffonanj, bie ©egenmart als ©ntartung unb bie 93ergangenf;eit
als nie mehr mieberlehrenbes ffbeal . . . Slber aus folch fentimentalem ©e-
füf>lsüberfchmang hilft gerabe bie alte ©hronit bes ©emmering mieber jurüd
jum ijumor bes realen Sehens, ©enn fie erzählt uns oon jenem böhmifchen
Bitter Bojmital, ber auch biefen SEßeg tarn, aber am ©emernich es fo i)vd) unb
nobel trieb, baf; er fein Sirmeltleib non 10 000 fjlorin SEDert bem guben um
1200 ©ulben oerfetjen mußte . . . ©a haben mir bas einigenbe Banb mieber-
gefunben, bas hoch mieber alle galmhunberte umfchlingt, meil es ben alten
©emmering, bas alte Öfterreich mit bem leichtlebigen Söien oon haute oerföhnt,
©er unfterbliche Seichtfinn führt über ben ©emmering immer mieber bie
gleichen glücflich-traurigen ©chaufpieler bes Sebens, bie auch jejjt bort ihre
Sragifomöbie aufführen als neue Ölitter Bojmital.
3166 a l l ® « ® eS iltä SSartoenbel. Qltotib bom CSSaldjeniee (Ob>®at>ern)
Original öon Sj. S O p f e r , QRünc&en
XII. ®ie QKünd)tter Qllpen
SEßer noch bie groge Snftäufchung im ©ebächtnis hat, bie ihm ber erfte
Bnblid ber Sliüncfmer ©egenb bereitete, bie © u ft a o 21 b o l f auf bas Sreff-
lichfte mit einem bürren Klepper oetglid), auf bem ber golbene ©attel Btüncf>en
fi^e, in bem mirb biefe Hberfdmft mohl Berrounbemng erregen. 2lber ein
Biertelftünbd>en im amtlidfen Beifeaustunftsbüro ju 21tiind;en oerbracht, mirb
ihm balb ben 2Bahrheitsberoeis liefern, baff es mirflich fo etmas gibt, mieBUindmer
Sllpen. ©inen ganj beftimmten ©influfsbejirf, eine Beil)e oon Beifejielen unb
Bergtouren, ju benen neun 3ei>ntel aller Befucf>er oon 2R ü n d) e n aus bie
Beife antreten. B e r cj> t e s g a b e n ift bie öftliche ©renje biefer Btünchner
Sllpen, gegen ©üben bilben bie Kletterberge bes „K a i f e r s “ ben ©ctpfeiler,
bas K a r m e n b e l gehört ganj hinein unb natürlich alles, mas baoor
liegt, ber © h i e m f e e , ber 2B e n b e l ft e i n unb feine ©ebrüber,
© e g e r n f e e unb © d> l i e r f e e , Bab £ ö l j , bie ©een unb Berge um ben
S) e r 3 o g ft a n b , bas meite S o i f a cf> t a l mit bem Bergfranj um © a r -
m i f d> natürlich O b e r a m m e r g a u unb im fernften 28eften bie
K ö n i g s f d> l ß f f e r unb bas Sllgäu, bas ift es, mas bie grojfe SEOelt oon
ben 2llpen unmittelbar ju Btünchen in Beziehung bringt.
©ie Biertelftunbe im Slustunftsamt, .bie uns mit biefem Begriff bereichern