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9i66- 259 QTniid/i t>on 6a̧burg
wer£ anEünbigen. Stuf teltißhen Hrfprung foli friefes A3ort, bas Salz bebeutet,
ZurücEgehen, unb bas mag uns eine Seiigcenje feftlegen, bie lange oor ber
Körner Sagen in bie ©orgefd)id)te hinaus weift, wofür ja in ijallftabt im @alj-
tammergut aud; noch bie unwiberleglichen Beugen oorliegen, als im ©ergwert
oergeffenes ganbwertsgerät bes „oorfintflutlichen“ ©tenfd;en.
©as Malier SalzbergwerE bietet heute einen gar ftattlidjen Anblid mit
ben breiftodl;of)en, u>ie eine gewaltige ©urg anmutenben 8)ertenh«ufern, bie
nicht nur bie Schfeibftuben, fonbern auch bie Atohnungeh ber Knappfd>aft
umfaffen, ba biefe in ber großen, ©infamteit unb Abgelegenheit bes Sales bort
faft bas ganje Seben oerbringen muß. §od;ìntereffant ift ber ©efucb bes unter-
irbifdjcn Seiles ber 28erte, ber burd) bas ©ntgegentommen ber ©ergwerEs-
oerwaltung oon ©tontag bis ©littwod; jebermann möglich ift. ©ei ber eigentümlichen
Art ber Salzgewinnung wirb nämlid; nur an biefen brei Sagen
gearbeitet; in ben übrigen Seiten weilen im ©ergwert felbft nur einige 28äd;tec,
um ben Stanb bes 2Baffers in ben SinEwerEen zu Eontrollieren. ©ie i)öd)ften
ber Stollen finb zugleich bie älteften unb ftammen oom 3af>re 1263. Über
eine Stunbe lang führen bie ©änge burd) bie oerfd)iebenen ©rotten, Solen-
Eammern unb SinEwerEe unb erreichen ihren ,,©lou“ in bem unterirbifcben
See, ben man bei elettrifcher ©eleuchtung befährt (54).
ünter einem S i n £ w e r £ oerfteht man einen §of)lraiim (Kammer
genannt, in ben Eünftlich 28affer hineingeleitet wirb, bas oon ben oerfchiebenen
erbigen unb felfigen ©eftanbteilen, mit benen bas Steinfalj in ben Alpen ju-
fammen oorEommt, nur biefes löft. So entfteht eine £ünftlid>e Sole , bie man
nach ©elieben auch meilenweit borthin leiten Eann, wo fid) ihre ©erarbeitung
am beften lohnt, ©eshalb wirb 3. ©. bie Sole oon ©e r d > t e s g a b e n bis
nach © 0 f e n h e i m geleitet (teilweife auch nad; S r a u n ft e i n), wo
fid) erft bie ftaatliche Saline befinbet, bie bas Salz aus ber Sole gewinnt, ©em
2Befen nach befteht bie Salzgewinnung baraus, baß man bie Sole in großen
flachen Pfannen langfam einbampft. ©on Seit ju Seit zieht man bas am ©oben
ber Pfanne abgelagerte S a lj heraus, füllt es in ijolzfomten, trocEnet unb formt
es unb erzielt baburd) bie Salzftöde bes §anbels, bie bann in oerfd)iebener
A3eife, mehr ober minber gereinigt, bie einzelnen Qualitäten bes Salzes liefern.
©etanntlid) liegen unermeßliche Sd)äije oon Steinfalz an oielen Orten
ber Alpen, als beren weftlicher bas foeben gefchilberte SalzbergwerE oon ijall
gelten Eann. Anbere berühmte Salzorte finb ©e r c j ) t e s g a b e n in ©apern,
^ a l l e i n , A u f f e e , ^ a l l f t a b t , ©b e n f e e unb 3 f <h l im Salz-
fammergut unb Oberöfterreich, womit jebod> Eeineswegs ber gefamte Salzreichtum
ber Alpen erfchöpft ift, ba fid) Sagerftätten biefes ©tinerals auch
in S i e z e n , A b m o n t , - St . © a l l e n in Öfterreich unb ©t a r i a z e 11
finben. ©erbinbet man alle biefe Stätten auf ber Karte, entbecEt man balb,
baß fie in einer ununterbrochenen parallelen Sinie liegen, fo baß man fie als
Aufbrüd>e ein unb berfelben fjarmation anfehen Eann. Als beren geologifd;es
Arizeid)cn ftellt fich fehr balb ber A3 e r f n e r S c h i e f e r heraus. ©achtem
fich biefer in ber ©riaszeit, unb zwar entfprechenb bem © u n t f a n b f t e i n
©eutfdjlanbs im unteren ©rias, auf einem Xtntergrunb oon altEriftallinifchen
Schichten gebilbet hot, ift uns bamit eine genaue Seitangabe für bie ©ilbung
biefes ungeheuren Salzlagers gegeben. Sein §angenbes finb überall Kalte,
bie fich oor ber Kreibezeit bilbeten unb bem beutfdjert ©tufd)elEal£ entfpred;en;
bes engeren unterfcheibet man fie als S t amb a c h f c h i c h t e n , § a 11 -
f t ä b t e r K a l t e , ©e i c h e n f j a l l e r K a l t e , auch A3 e t t e r f t e i n -
E a l E e. ©urd) biefe beiben ©renzen hat uns bie ©ef<hid)te ber ©rbe oerraten,
baß fich im unteren ©tias oor Ablagerung bes ©tufd;elta!fes aus ben
an Stelle ber Alpen fich erftredenben ©leeren ungeheuere £ager oon Salz
niebergefchlagen haben.
Natürlich taucht hier fofort bie (frage auf, wie man fich bie ©ilbung eines
folchen Salzlagers oorzuftellen habe. 28ir wiffen, wenn auch nicht aus ben
Alpen, fo bod> oon bem größten aller SalzbergwerEe ber ©rbe, nämlich oon
A3 i e l i c z E a bei Kratau, baß berartige Salzlager an 100 ©teilen lang,
20 ©teilen breit unb bis zu 1400 m bicf fein tönnen. Auch jenes berühmte oon
S t a ß f u r t erreicht eine ©icte oon 3 bis 400 m, unb in Spanien, aber aud;
in Ungarn Eennt man wahre Salzfelfen, bie wie ber zu © a r b o n a einen
Umfang oon 7 km erreichen unb aus reinftem Kochfalz beftehenb, 180 m hohe
A3änbe büben Eönnen.
©s liegt nun nahe, baran zu glauben, baß ein Salzlager einfach f>urd) bas
AustrocEnen eines ©leeres zuftanbe Eommt. ©ie ©rbEunbe oerwenbet es als ganz
geläufigen ©egriff, baß weite ©teere in relatio Eurzer Seit abfloffen, unb man
braucht nur anzunehmen, baß ihre leßten ©efte in ©tulben langfam eingetroctnet
finb, um eine burcbaus befriebigenbe ©rtlärung für bas SuftanbeEommen oon
Salzlagern zu fmben. S o bachte fid) bie ältere ©eologie bie Sache; als man
jeboch oerfuchte, bie ©rfcheinung im Eieinen experimentell nachzuahmen, machte
man folgenbe ©rfahrungen:
A3enn man in ein ©las A3affer Kochfalz bringt, erreicht man fehr balb ben