oietleicht fd)öneren fü n fte n oorübereüt, an Jenen allen man bte gleiche Er
t)olung finben lönnte.
2tod> f)at fid) ¿war 9i o e s 'Prophezeiung nicht erfüllt als er in feinen
2llpenbud> oom ©emmering fcl;rieb: „S lanw itb ein ©tüd <prater in ber 2tlpen-
welt fet)en. Ein ©onntag 2lad>mittag oor biefer 3lllf>erberge bes ©emmerings
(ervmeint bas ©übbal)nf)otel) wirb fortan für ben Sefud>er oon Sßien ¿u ben
unoermeiblichen ©cf>auftüden gejäi>lt werben.“ ©iefes SBort f)at fid) aber nur
besl>alb nid>t bewahrheitet, toeil ber Supus fid) auf bem ©emmering häuslich
einniftete unb an |id) bafür geforgt ift, baff 100 Silometer Safmfahrt nid>t
ju ben ©onntagsoergnügungen eines P raterpublilums gehören tonnen. Qmmer-
t)in — ein „Slobelprater“ ift's bod) . . .
2Benn man auf ber ©tation ©emmering ausfteigt, fiei>t man juerft bas
©enlrnal bes Sahnerbauers © h e g a , bas Erinnerungen an ed)t öfterrei-
d>ifd>e ©cf>idfale roedt. 525as i>at man biefem Slann nid>t an Einwänben gegen
feinen 5plan in ben 2Beg getoäljt. greilid; toaren bas noch bie Seute bes S o r-
märj, benn genau im 3at>re 1848 begann ber S a u biefer erften © e b i r g s -
b a h n , bie oorbilblid) für alle anberen toerben follte. ©as liebe, alte Öfter-
reich i)atte bamals feine grofee Seit unb wollte in tulturellen ©ingen oorbilb-
lid): fein. Es t>atte auch bas ed?t öfterreidjif^e ©dndfal: feine eignen Seute
glaubten nid)t bran.
©ie Sotomotioen finb nicht iräftig genug, um bie §oi)e ju erreichen (896 m !),
fagten fie, bas Sltma im SSßinter erlaube leinen Sahnbetrieb(l), bie ©alfajrt
fei lebensgefät>rlid;. e g a fe^te tro^bem feinen “p lan burdf). 16 Siabutte,
barunter ber grofje über bie © d> to a r j a unb ber jtoeibogige unb 46 m
I)oi>e über bie S a i t e S i n n e , würben gebaut, unb 15 ©unnels bohrte
man, barunter eines oon 1431 m Sänge, mitten unter bem ©emmering, beffen
höd>fte Suppe oon 980 m man nicht ju ertlimmen wagte, würben an ber
3 3 e i n j e t t e l w a n b ©alerien gegen Sawinen unb ©teinfall errichtet, lurj,
man rüftete fid) aus, wie einft unfere S ä te r, wenn fie ben großen Entfdduft
faxten, ben ©d>neeberg ober SOenbelftein ¿u befteigen.
21ber bas Söageftüd gelang: bie © e m m e r i n g b a f n triumphierte
unb galt als SSeltwunber. Stenn wir aud) heute, im Seitalter ber 3ungfraubaf>n
unb SBetterhornaufsüge, ein wenig lächeln über biefen Sut)m, ben jahmften
aller 2llpenpäffe überbrüdt ju haben, fo müffen wir bodj) rüdhaltslos jugeftehen,
bafo biefe S ah n burch eine ber fdjönften ©egenben Öfterreichs führt.
©as „ 3 o g e 11 a n b“ , bie behäbige Sanbfchaft bes S o f e g g e r im
©üben, bie Einblide in ben 21 b l i h g r a b e n , auf bie oielen mannigfaltigen
fjelfentuppen, baju bas frifihgrüne SBalblanb unb nicht jule^t auch ber 2lb-
glanj bes SBiener Seid)tums, ber nun ©ommers unb 525inters hier feine Erholung
fucht, bas alles jufammen gibt Einbrüde, bie auch neben ©d)meij unb
©irol beftehen, wenngleich bie Serge nicht ^ 06), bie höchften etwas über, 2000 m
finb unb bie ganze Sanbfchaft nur bem ©ppus bes Soralpenlanbes entfpricht.
Slan lann es fcf)on nachempfinben, wenn einer ber erften englifchen alpinen
©«hriftfteller, nämlich S o h n S a l i , in feinem „Guide to the Eastern-Alps“
fagt: ,,©ie Einwohner 28iens genießen ben unf<häi$baren Sorteü, wahrhaftige
Serge, lebenbige 2Baffer unb alte ©annenwälber in ihrem näd>ften Sereich ju
haben. S tan d e r in Sonbon würbe eine berartige Sergünftigung um ben P re is
bes oierten ©eiles feines Einlommens wohlfeil erlauft ju haben glauben.“