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©etöttfhtr
Qltotio oom Qtorbturm in Ben S?aIHBgeIn (Sirol)
Original öon Qt. © a f jn e c . 2Madj
Zeichnet, fo baß wir oom reinen gels bis ¿u beffen leßtem Sertrümmerungs-
probutt folgenbe ßfala ber Siusbrüde anzuwenben haben:
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93löde (bis minimal 25 cm ©urchmeffer),
©eröll (25 bis 2 cm ©urchmeffer),
©ries (2 cm bis 2 mm),
Kies (abgerunbete 23eftanbteile),
©rus (edige 93eftanbteile),
©anb (2 bis 0,025 mm),
©rbe (©emifch oon ©anb unb ©on),
£on (Körner unter 0,025 mm).
©iefe Unterfchiebe finb nicht pebantifcher Kleintram, fonbern oon wiffen-
fchaftlicher unb praftifcher 93ebeutung. 9Kan empfinbet fie bei einer ©ebirgstour
auf bas feinfte, benn es ift feinestoegs gleichgültig, ob man auf ©rus ober Kies,
ob man auf ©eröll ober ©ries bghinfchreitet. Unb für bie 93efiebelung bes
©chuttes burd; Pflanzen ift beffen mechanifche gertrümmerung oon allergrößter
93ebeutung, ®s gibt befonbere “pflanzen ber © e r ö 11 f l u r e n ; ber ©anb
bringt toieber eigene Slrten hervor, bie 93lö<fe beherbergen ihre fennjeichnenbe
cpflanjengefellfchaft unb bie 93etoeglid)Eeit bes ganzen ©chutthanges, bie toie
toir gleich fehen toerben, beffen gefamte “Pflanzenbefiebetung auf bas 3tad)-
haltigfte beeinflußt, hat auch für bas Sehen bes 23erges ihre große 93ebeutung,
benn fie e n tle ib e t über beffen weitere Abtragung ober feine ©rhaltung. ©ie
prägt bem £anbfd>aftsbilb fogar ben ©haratter auf.
9Kan hat bie in biefen ©äßen angebeuteten Aufgaben bisher nur ¿um ©eile
gelöft unb es fteefen fotoohl für ben reinen Sllpiniften, roie für ben wiffenfehaft-
lichen 93ergforfcher barin eine Reihe ber anjiehenbften leichteren unb fchroerften
“Probleme. ©ut ftubiert ift (ebenfalls ber Sufammenhang ¿toifchen ‘Pflanzen-
befiebetung unb ©chutt unb gelsform, unb toir oerbanten bies namentlich ben
Arbeiten oon ‘Profeffor ©. © ch r ö t e r unb Dr. 921 a p O e 111 i , beren ©puren
bie nacßfolgenben ©arftellungen oornehmlich folgen.
©inen ©eil ber ©djuttflora tann man als © cf) u 11 to a n b e r e r bezeichnen,
ba fie burd) befonbere ©igenfehaften imftanbe finb, fich über weite
©treden einer oon 93ergabfällen erfüllten §albe ju oerbreiten, alfo gewiffer-
maßen ben 93erg entlang ¿u wanbern. ©ie burdtfpinnen ben ©<hutt, inbem fie
überall bort SBurjel faffen, wo fie mit ber fruchtbaren ©rbe in 93erührung treten,
© cß r ö t e r hat ganz recht, wenn er oon ihnen fagt, fie feien imftanbe, burch
paffioen SBiberftanb, burd) ein ©ichbuden unb nachßeriges ¡flau e s ©urd)-
triedjen ben Angriffen ihres ftänbig mit 93erfcf)üttung brof>enben ©tanbortes
ju entgehen.
3 u biefen ©chuttwanberern, bie am beften im Kaltgeröll entwidelt finb,
gehören oor allem bie zahlreichen ©räfer, mit benen man bie fteinigen §änge
oft fo übergrünt fieht, baß man oon ferne ihre wahre 9iatur gar nicht ahnt, ©as
D a f e r g r a s (Trisetum) ift für ben Kalt fo iennzeicfmenb, wie bas R e i t g
r a s (Calamagrostis) unb bas g i o r i n g r a s (Agrostis) für bas Urgebirge.
©in fehr häufiger 93efiebler bes feineren unb trodeneren ©chuttes ift bie g e l f e n -
f e g g e (Carex rupestris), bie oon ben “Pflanzenforfchern ber 2llpen balb als
talt-, balb als fiefelfwlb angegeben wirb.
2lls bie f ch u 11 ft e t e ft e ,- b. f). biejenige ©chuttpflanze, welche fich aus