ares. 285 Sallftatt im 6aläfammergut
(Qilad) Senbcnfelb)
Saute.
meifter bet ©eutfcßen
maren bie 9tömer, bie
Tvömet Ratten alles,
mas fie befaßen, oon
ben ©riechen gelernt,
ben ©ried>en fagten
n a«h ißrem eigenen
geugnis bas befte, mas
fie mußten, bie ägpp-
tifdpen ^rieftet. ©enen
brachten guben unb
Tlffprer bas §eil unb
für bie ging bie «Sonne
oon ber SBeltmetro-
polis SBabplort, auf.
23abplon aber toies auf
gnbien jürüct, unb oon
ba roar ber 28eg jum
“^Jarabiefe nicf)t meßr
roeit. gm ©ale ber fünf
Ströme follte es liegen,
im ^enbfcßab nacß ber
älteren miffenfcßaft-
licßen gorfcßung; auf
bas aber büdt bas ©ach
ber SBelt herunter, bas
tfocßlanb oon ^3amir,
unb bort fpricßt man
bas ^eilige Sansfrit,
bie Urmutter aller
Sprachen, in ber präformiert alle heimatlichen oortoeggenommen alle
Spracßbegriffe oon ©uropa finb. ©ie Spracßforfcßung ßat es unmiberleglicß
beroiefen, fie prägte bas SBort oon ben gnbogermanen, fie fcfjnf bie Übetein-
ftimmung mit ben alten religiöfen Segenben unb gab bie miffenfcßaftlicße Sicherheit
bafür, baß alles, toas toir finb unb mas toir haben an geiftigem 23efitj aus
jenem einftigen Sparabies, bem Stittelpunft ber Schöpfung im fernen gnbien
entflammt. 93on 93olt ju 93olf burch ben ganzen Orient tourbe uns bas heilige
®efäß gereicht, unb es ift fein leeres 2Bort, toenn unfere heiligen 93ücßer bie
2tacßiommen bes 2toaß als bas auserroählte 93olf bezeichnen, benn fie: bas
93inbeglieb zmifeßen Oft unb 28eft gehörten toirflich mit zu ben Slusermäßlten,
benen mir bas oerbanfen, mas mir finb, 28äre nicht oon ultra montes bas Sicht
gefommen, bie norbeuropäifeße 37ienfd>heit märe noch immer oerfunfen in jener
tierifchen Ttiebrigfeit, aus ber uns orientalifch-römifcher ©eift emporzog. ©as
finb bie Seitgebanfen ber geiftesmiffenfcßaftlicßen gorfcßung unferer 93äter, unb
fie finb auch &ie herrfchenbe Überzeugung ber flaffifch ©ebilbeten unferer ©age.
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©er Salzberg oon 2> a 11 ft a 11 unb bas ©räberfelb an feinem guße bezeugen
unmiberleglich, baß alles bies nicht maßt ift.
2lls man am ©nbe ber 70er gaßre bas fogenannte S l p p o l b m e r f in
|jallftatt für bie 93erlaugung öffnete, geriet man auf „frembartiges ©ebirge".
©s mar Setten, Schotter unb Katiftein unb fonftiger Schutt, in bem auch 23cmm-
murjeln unb Tlfte eingebettet maren. ©aneben fanben fid> Kohlen unb Seber-
ftüde, ßalboertoßlte Späne, oerfchiebene Stüde SBerißolz, ein Jammer, Sjauen
unb Schaufeln oon höchft altertümlicher gorm, feßließließ aueß eine gadel, bie
mit einem feßöuen ©eflecht aus 23aft zufammengefaßt map. 9lus ben Tßerf-
höljern fonnte man fi«h einen forgfältig unb jmedmägig gezimmerten Slusbau
ber ©rube refonftruieren. ©in befonbers merfmürbiger gunb maren jmei gut
erhaltene, jirfa 1 m ßoße ©ragtörbe, bie aus ungegerbtem 9tinbsfell angefertigt
maren. ©iefe gelle maren mit Obiemen über ein ©eftell aus Smlzftäben forgfältig
gefpannt unb gut befeftigt. Schließlich fanb man auch ein ©emebe aus grober
Schafmolle, ähnlich mie ein moberner spiaib, unb bas ©emebe mar oon folcßer
©leichmäßigfeit ber gabentegung, als ob es erft oor furjem auf einem unferer
SBebftüßle angefertigt morben märe, gerner famen Stüde einer aus 23infen
geflochtenen Statte oor, für bie man feinerlei anbere ©rflärung aufftellen fonnte,
als baß fie ju r 28etterfüßrung bienten ober aus ber 53ergmannsfpracße in
gemeinoerftänblicßes ©eutfeh überfeßt, zur ©urcßlüftung ber Schächte, bie ziemlich
üef unb allen härteren ©efteinspartien ausmei«henb in ben 93erg getrieben
maren unb ßierbei ©iefen bis zu 300 m erreichten (62).
gm gaßre 1838 fanb man bei ber Stusmauerung ber „Kaifer gofef Stollner
ijauptfeßaeßtrießt“ bie Spiße eines Keiles aus fhtoarzem Serpentin, ber oier-
fantig unb poliert mar, baneben tagen 93ru«hftüde eines ißirfcßgemeißes mit
b entließen Spuren oon ^Bearbeitung, enblich ein Sing oon 6 cm ©ureßmeffer
aus §olz, mit einem SBaftftreifen forgfältig ummidelt. Späte r fanb man im „alten
2Itann“, mie bie fjallftätter 23ergleute bas Sjangenbe ber ©ruben, nämüch ben
Satzton nennen, 93ruchftüde oon bronzenen ipidetn, Steinboßrer, ßötzerne
Scßalen, gelle, 'pelzmerf unb gemebte Stoffe, melcße bie Olufmerffamfeit auf
bas ^öcßfte erregten, ©s mar barunter auch eine Sebertafcße aus moßlgegerbtem
Kalbsleber, mittels eines guges zu oerfcßließen; bas hierzu bienenbe Siemcßen
ift noeß ootßanben unb bur«h bie Säume gezogen. Steßrere fhabßafte Stellen
finb mittels feftunb forgfältig aufgenäßter gtede aus anberem Seber ausgebeffert.
Unter ben gemebten Stoffen finb oerfeßiebene, beren ©eeßnii ßöcßlicßft in ©r-
ftaunen feßt. g r e i ß e r r o o n S a d e n , beffen Stubie über bie spräßiftorie
oon §allftatt biefe Eingaben entnommen finb, befeßreibt fie in folgenber SDeife:
„Stan fann zeßn Stuftet unterfeßeiben, oon ganz groben, maßrfeßeintieß ge-
flocßtenen, bis zur geinßeit eines Sterinos ober Orleans gröberer Sorte unferer
geit. Sie finb teils oon einfacher, glatter SBeberei, teils biagonal in einfachem
unb hoppelten ©reifee gearbeitet; einige zeigen noch bas in einem anberen Stuftet
als 93otbiire gemebte ©nbe. ©ie Stoffe finb teils braun, teils ließtgrün; oon
leßterer garbe finb meiftens bie feineren, einer berfelben erfdjeint bunfelblau-
grün; bei meßreren braunen ift Kette unb ©infdjlag oon oerfeßiebenen ©inten,
mobureß eine Stelterung entfteßt. 23emerfen mir feßon an biefen Stoffreften