©etoitterbatf). QHotit) öom ßabererbodert gegen den S)Ddj»®oIIing
90 in den gliederen S äu e rn (©teiermarf)
Originalaufna&me öon Sj. © o p f e r , QHünc&en
man Simsfeuer am häufigften- beobachtete. 33om 20. ftuli 1890 bis 30. Sunt 1892
1>atmanz*33. auf bem 6 o n n b I i c£ a n 3 5 Sagen Simsfeuer wahrgenommen,
oon benert einzelne bis ju acht Stunben anbauerien.
8 u ber Sfäufigieit bes Simsfeuers im Hochgebirge mag auch bie oerbünnte
Suft beitragen, ba ficf> experimentell nachtoeifen liefe, bafe bie 93üfchelentlabung
einer Sleltrifiermafchine, ber ja bas Simsfeuer entfprid>t, fiel; ftart oerlängern
laffe, toenn man ben 2ltmofphärenbrucE bebeutenb oerminbert.
©ie Srfcheinung entwictelt fid> im' ©ebirge ju aufeergewölmlicher Schönheit,
als- beren 23eifpiel bie Scfnlbetung eines Simsfeuers gelten möge, bas
ein 93eobachter am 921 u 11 f e e *) , erlebte. (54) Sr erjafelt hierüber: „20ir
waren am 18. 9luguft frühmorgens bei fchönftem 2Better 00m S i n b t ' t a l
aufgebrochen. 9!ur im ©allnntergrunb hatte fid> fefeon tags juoor bas beiannte
ftöhngetoöli, bie fföhnmauer, gezeigt, unb man prophezeite uns balbigen
Umfchlag ber SOitterung. ©iefer tarn benn auch *n ber 92acht 00m 18. auf ben
19. 2luguft. ©er ©übroinb fteigerte fich zum Sturm, roie ich *hn noch nie erlebt
Zu haben glaubte, ©en folgenben Sag regnete es, gegen 2lbenb fcfüug ber
Sübtoinb in reinen 9torb um, bie Semperatur fant rafch, unb um 7 Ufer begann
*) 2442 m. 3toi?cfjen g a u g f t o d unb C B if e r te n f to d . (Si. © l a r u g .)
es zu fchneien, zuerft geliribe, bann fo ausgiebig, bafe gegen 8 Ufer ber ganze
Steffel oon 92lutten in eine Schneelaubfcfeaft oerwanbelt toar.
2lm nächften 921orgen lag in ber Umgebung ber Hütte 30 cm, weiterhin
bis zu f/:2 m tiefer Schnee. 30ir fafeen bes Slbenbs ftieblicf; in ber warmen
Hütte, mit ber ©urd>mufterung ber HüttenbibliotheE befchäftigt. ffn ber gerne
hörte man ben fehwaefeen ©onner eines oon 9torbweften heranziehenben ©e-
witters. 91ach ber Seit ztoifeben 23üfe unb ©onner fcf>äfeten wir bie Sntfernung
auf etwa 8 km. Stwas nach 8 3lhr h a t ich oor bie Hütte hmaus, um nad) bem
38etter zu feben. 2lls ich ¡n bie 21äf)e eines etwa 2 m h»hen ffelsblodes Eam,
ber ifoliert oor ber Hütte ftefet, flammte plöfelich ein intenfioer rötlicher glächen-
blife auf; es fchien mir, als fei ich rings oon geuer umgeben, bas meinem ©e-
fiebte entftrömte.
SrfchrocEen (ehrte ich mid> um, ber Hütte zu, ba faf; ich ju meinem Sr-
ftaunen beren ©achfirft unb Kamin in bläulichem Siebte erftrahlen. Sch rief
meine ©efäferten, unb wir bewunberten bas ungewohnte Schaufpiet trofe bes
Schnees, ber in grofeett glocEen bei fchwachem 2torbwinb um uns her wirbelte,
©ie Semperatur war auf —0,5°C gefunfen. ©ie 3Bo!fen hingen tief herab,
fo bafe bie umliegenben Höhen bebecEt w aren; es feerrfchte ziemlich tiefe ginfternis.
itm fo fchöner ftrafelte bas Simsfeuer auf ber Hütte, ©er ganze girft war mit
bläulich weifeen Sicfetbüfcheln bebecEt, bie fich an ben beiben ©iebeleden zu
weifelichen, ftarE leuchtenben Strahlenbünbeln oereinigten unb an ben ©iebel-
Eanten abwärts fchwäd;et würben . . . 2luf bem Kaminrohr aus Sifenbled)
befanb fid> eine Krone oon einzelnen Sichtbüfcfeeln, beren Sänge wir über-
einftimmenb auf 20 cm [diäfeten. ©as ^Phänomen war oon einem fduoachen
gifchen begleitet, etwa fo ftarE, wie man beim gewöhnlichen Sprechen ben
23ud>ftaben S ausfpricht. 33on Seit zu 8 «^ flammte ein rötlicher SSUfe auf,
ohne fichtbare 93lifebahn, faft unmittelbar gefolgt oon fchwachem rollenben
©onner. ©ann erlofct) momentan bas Slmsfeuer unb bas 3 ifd)en, aber nur,
um wenige SeEunben fpäter wieber aufzulobern.
30enrt wir bie Hänbe erhoben, ftrahlten auch aus ben gingerfpifeen blaue
Sid>tbüfd;el, genau ben pofitioen 93üfchelentlabungen einer gnfluenzmafcfeine
gleichenb. 31acl; oorberiger 23enefeung ber ginger zeigten fich üei ben meiften
oon uns biefe 23üfd>el auf allen fünf Ringern zeitweilig mehrere Sentimeter
lang, 2luch an meiner Söollmüfee traten Eieine Sichtpuntte auf, ebenfo an
ben Haaren, unb namentlich an ben Spifeen bes woblgepflegten Schnurrbartes
eines meiner ©efährten. 2lm ftärtften trat aber bas Slmsfeuer auf an ber
Sifenfpifee eines ©letfcherpicEels, ben ich iu bie Höfea
ffn ber „921eteorologifchen Seitfd)rift“ 00m fjahre 1895 ift ein Slmsfeuer
befchrieben, bas man im S d > a f b e r g b o t e l beobachtete, nad>bem bei
einem ©ewitter oiermal ber ©lüg bid>t neben bem S)otei, zum fünftenmal
in bas Haus felbft einfchlug. $n biefent 2lugenbüc£ entftanben an ber Stiege
Slmsfeuer in ber Höhe oon 2 m, bie blitzartig entftanben, 1 bis 2 SeEunben
flehen blieben unb bann wieber oerfchwanben; fie waren oon unten nach oben
grell weife, gelb, grünlich, lichtblau unb oerloren fich bei ber ©ecEe ins ©unEel-
blaue. „Sin Hunb, ber zufällig beim 2luffteigen einer biefer flammen mitten