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9Hotib Bom Oberen SdjarlingerBo&en au s bem CffiitBen Staifer (Sirot)
Original
fd;ließlid> an Biefen gefährlichen ©tanbort binbet, wirb bas ©äfcß e l t r a u t
(Thlaspi rotundifolium) angegeben, bas namentlich im Kalt, oon S i e b e n -
b ü r g e n bis zu ben 20 e ft a l p e n bis in Sfoßen oon 3000 m emporfteigt.
©s ift an fich «in oielfagenbes 93eifpiel, wie fef>r bas alpine fieben bie ©rächt
ber Pflanzen oerfcßönert, benn im glacßlanb erfcheint bas ©äfcßeltraut als ein
bürrer ftruppiger ©tengel mit unfeheinbaren weißen unb gemeinen SSlüten.
28ie anbers jeboch auf ber ©eröllßalbe ber fjochberge! ©ief fentt fich bie träftige
2Burzel in ben unfi<heren Roben unb fenbet nach allen ©eiten nieberliegenbe
©rtebe aus, bie fich oielfach gewunben burch ben ©cßutt brängen. 90o es ber
“Pflanze möglich ifß bilbet fie eine Rofette hübfeh geformter Rlätter; gewöhnlich
aber ift fie in oiele blütentragenbe ober unfruchtbare Rusläufer unb ©riebe auf-
gelöft, beren Rlätter ob ihres feßarfen würzigen ©efeßmades oon ben ©emfen
leibenfcßaftlicß begehrt werben, ©ie ©olbentraube ber Rlüten erftraplt in ebenfo
herrlichem £ila wie ber glieber, unb fo bicht gebrängt fteßen an ihr bie feßönen
Pierblätterigen, allerbings nicht buftenben Rlüten, baß man bas Pflänzcßen
ohne weiteres in ben giergarten aufnehmen tönnte.
8 u ben ©cßuttwanberern gehören auch bie ©lodenblumen (Campanula
pusilla), bie auf ©rus unb ©ries ebenfalls bis in 3000 m iföße hinaufwanbern.
©ie legen jebes gaßr eine tüchtige ©trede zurüd, benn fie fenben zahlreiche
ganz’ bünne unb zahlreiche Rusläufer aus, bie oft bleich unb fabenbünn eher
wie ein 2Burm benn eine Pflanze anmuten. Rn ihrem ©nbe entwidelt fich aber
bennoch eine Heine Rofette gezähnter herz- ober nierenförmiger Rlätter, aus
ber im guni ein zartblaues, hie unb ba fogar milchweißes Köpfchen emporfteigt.
g ü r einen ©chuttwanberer gilt auch bas l a n g f ' p o r n i g e 23 e i l <ß e n
(Viola calcarata), bas in ber alpinen Siteratur fo berühmt geworben ift, als
©chulbeifpiel ber Reilcßen für bie Rnpaffung an Schmetterlinge. Viola calcarata
entwidelt nämlich einen mehrfach längeren fwnigfporn als feine ©enoffen im
©ieflanbe, bie echte gmmenblumen finb, alfo auch von gnfetten mit fürzerem
Rüffel befruchtet werben tönnen. Rlertwürbigerweife tann fich, biefe aud) talt-
liebenbe Pflanze nicht über R p p e n z e I I hinaus oerbreiten. Rm p i l a t u s
gibt es noch welche, in 33 a p e r n aber fehlt fie oollftänbig.
©in fehr häufiger 93ewohner bes ©eröllfchuttes finb bie buftenben @d>af-
garben (Achillea atrata unb moschata), oon benen bie erfte auf Kalt, bie anbere
auf Hrgebirge oortommt unb bie fich hierbei fo oertreten, wie bie ztvei Rlpen-
rofen ober unter ben ©nzianen: Gentiana vulgaris unb excisa, ober unter ben
SOinbröschen: Anemone alpina unb sulfurea. 93ei ber 2Kofchusfchafgarbe buftet
übrigens nicht fo fehr bie 93lüte wie bie 93lätter, was namentlich beim Betreiben
auffällig ift unb oon ben ©d>meizem bei ^erftellung bes „goabitters“ benüßt
wirb, ber bort etwa bie ©teile bes ©nzianfehnapfes ber 93apern oertritt.
Reben ben ©cßuttwanberern finben fich bie © d; u 11 ft r e d e r. Rls folcße
bezeichnet ©.©c ß r ö t e r biejenigen ©cßuttpflanzen, bie fid; oorzugsweife burch
©tredung aufrechter Organe burch ben ©d;utt burchatbeiten, oßne ißm erheblichen
3Biberftanb entgegenzufeßen. ©as finb namentlich bie Pflanzen mit auf-
fallenb langem unb trieeßenbem ©tengel, aud) bie zierlichen g a r n f r ä u t e r ,
bie auf folcß raußem Roben niemanb erwarten würbe. Ruch fie feßeiben fieß
wieber ftreng je nad) bem ©tanborte in Kali- unb Kiefelpflanzen; rein tiefelftet
ift ber R o ß f a r n (Allosurus crispus), ber mit frifeßgrünen, feinzerteilten
Rlättern in © i r o I unb im 253 a 11 i s mit 23orliebe bie großen 93löde am guße
ber ©cßuttreißen umfäumt. ©ie 9 3 I a f e n f a r n e bagegen (Cystopteris
fragilis) unb ber fteife © cß i l b f a r n (Aspidium rigidum) bewoßnen bie
Kaltalpen unb beweifen bureß ißre zarten 93lätter, baß ißre Unterlage troß ber
feßeinbaren ©rodenßeit im ©runbe boeß oon geueßtigteit burcßriefelt wirb,
©o wie fid; ißre Stiele burd; außergewöhnliche Vangftredung burdi ben ©cßutt
ßinbureß arbeiten, weiß fid; auch ißr Racßbar, bas „© a m s b l ü m l“ ber
©iroler, bas ber 93otaniter geleßrt S l o r p i o n s t r e b s w u r j nennt
(Aronicum scorpioides), zur ©eltung zu bringen. 93is zu einem halben Rietet
erßebt fid; ber mächtige, bis hinauf mit 93lättern befeßte 33lütenftengel, aus bem
eine ziemlid; blaßgelbe, fonnenblumenartige 93lüte fieß im guli öffnet. 33ei ber
Krebswurz befiegt nid;t biefer 93lütenftiel bie Ungunft ber 33erßältnifie, fonbern
ein mertwürbiger SOurzelftod, ber bas ©eröll öurd;triecßt unb erft an einem
gefeßüßteren Orte ben 93lütenftengel zum Sicßte emporfenbet.
SBicber anbere Vebensweife befolgen bie „© cß u 11 ü b e r t r i e cß e r “,
bie nießt bergaufwärts ftreben unb nießt u n t e r bem 33oben ißre Sicherung
fueßen, fonbern mit Rusnaßme ber RBurzel bureßaus oberirbifcß, mit fcßlaffen, lofe