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Sintenfttic&e an einer fteteioanb
SBotiB bei bet 2Imt>nu>0iS»9Hm mit bet SRofan»St>itse (etmntoenbgebitge in Sitol)
fonbern auf ßalb Europa »erteilt, m ith in bie £änber ftatt au SBüfteneien, äu
fruchtbaren ©arten machen. ©s tft nicht nur bas „glüctlicße" regenreiche Klima,
bas bafür Sorge trug, baß auch bie meiften ber Schutthalben unb Kegel bereits
toieber begrünt finb, toas nämlich fofort eintritt, fobalb ihr fließenbes Material
I nur aur ©uf)e getommen ift. Sn ben © o I o m i t e n , in ben n ö r b l i ch e n I K a l i a l p e n , in ber S cf> w e i a toanbert man oft fchon ftunbenlang über 1 Schutthalben, ohne es ?u toiffen, benn fie finb überjogen mit buntblumigen I h a tte n , SUpenrofengebüfchen ober gar oft genug mit bießtem SBalb. ©as
[ lebenbige ffiaffer, ber Stegen, ber als Quelle aus bem ©erg toieber jutage tritt,
I forgt in einem großartigen unb auf bas feinfte burchgebilbeten ?5roaeß bafür,
[ baß ber Schutt toeiter oerarbeitet unb fo gefeßieit oerteilt toerbe, baß er ftatt
| Schaben nur ©ußen bringt, guleßt lanbet er toeit braußen in ©benen, beren
I Kinber bie ©Itern fragen: „gibt es Sanber, too auch ©erge finb“ ! 2lls Scßwemm-
[ fanb unb fruchtbare Slctectrume, in leßter Suftana als © i e f f e .e t o n unb
I ©t e e r e s f a n b liegen alle ©ebirgsßößen ber ©oraeit in ben Ojeanen unb
I £anbern unb arbeiten im Kreislauf ber ©inge toieber baran, baß auch ber
I nächfte Sion nicht ohne ©erge fei. SDie bas augeßt, ift nicht leicht in einem I 93ilbe feftauhalten, ba man baju fef>r toeit ausßoten muß.
©tan muß baju oor allem bie Srage auftoerfen: toas gefeßießt :mit bem
i Stegen, toenn er ju r ©rbe fällt! ©in ©eil oerbunftet fofort; ber Heinere ©eil gerät
I in oorßanbene 93äche unb fjlüffe unb ftrömt mit ihnen toeiter, ber größte ©eil
I fictert hinab bis ihm eine unbureßtäffige ©efteinsfeßieht § a lt gebietet. 2Kan meint I getoöh.nlich> feber Sels fei eine folrße. ©as ift aber nicht maßr. ©aß S a n b -
| ft e i n toafferburchläffig, fein iann, toirb man noch leicht glauben; bas aber auch
I ber K a 11 ©taffer burcßficteni läßt, baoon muß man fi<$ feßon überjeugen.
I Unb man iann es in ben Sllpen feßr leicht babuteß, baß man eine Söanberung
I etwa ins „ S t e i n e r n e ©t e e r “ ober über bas P lateau bes j a f i me n
■ Ka i f ; e r s ober auf bie S e n e b i t f e n w a n b unternimmt, unb babei oor
I ©urft faft umfommt. ©enn bort oben im Kali gibt es faft nirgenbs Quellen.
I 2Bo ficiert bas Stegenwaffer hin? ©s burchftrömt ben ganaen ©erg; in feinen
I unterirbifeßen Klüften unb Schloten finit es oiele ßunbert SKeter tief, bis es
I enblich ron einem ©efteinswecßfel aufgeßalten wirb; bann ftrömt es an ber
E ffläcße unb mit ber Seniung biefes ©efteins entlang unb tritt ba autage, wo
[ biefes wie ber ©eologe -Jagt, „anfteht“., ©aher werben wir in biefen 33ergen
I ftets am 3uß ber Söänbe reiche Quellen finben. Oftmals treten fie ba als
I wahrer ©ach jutage, als gekßen beffen, baß fie feßon lange unterirbifcß baßin-
I geftrömt finb. ©s bieten uns ba bie Kaltalpen im Kleinen biefelbe ©rfcßei"
I nung, wie ber K a r ft ober bie Kaliberge ber © a u p ß i n ö im ©roßen, wo
I namentlich in 3 ft r i e n unb in K r a i n ganje giüffe oon einem ©tunb bes
I ©erges aufgefcßlucit werben, unb ebenfo plößlicß aus einer Spalte wieber
heraustreten. ©in ganj prächtiges ©eifpiel hierfür fieht man in SJt i 11 e r - I E b ü r g , bem Sp if i n o ber Staliener, wo bie g o i b a oerfchwinbet unb
[ oiele Kilometer weiter im SBeften plößlich als breiter Strom, als © a n a l
b i £ e m e wieber auf tritt.
llnburd)täffige ©efteinsfeßießten finb £ehm, ©on unb oor allem bie triftallinen
j ©efteine. Schon aus biefen wenigen Säßen wirb ber Staturfreunb Slnßaltspunite
j finben, wo er eine Qu e l l e erwarten tann. ©r wirb fieß fagen, baß er auf ©erg-
I fätteln gewöhnlich oergeblicß barnaeß gießen wirb, wäßrenb SKulben ficßerlicß quel-
! lenreicß finb; ganj befonbers bann unb bort, wo auch ein ©efteinswecßfel eintritt.