
. i 8o5. ihre Fortsetzung, die immer weiter und weiter nach Westen
August. zu fortging. Um n Uhr sahen wir von SWtW nach Westen
hohes gebirgigtes Land, welches vwir bis dahin des Nebels wegen,
in den es eingehüllt gewesen, war , nicht hatten sehen können.
Dieses mufste die Küste der’Tatarey seyn. Zwischen der äufser-
sten Spitze dieser gebirgigten Küste , hinter welcher tiefer im
Lande man noch zwey Bergrücken von mäfsiger Höhe sah, und
der Küste - von Sachalin , zeigte sich eine Oefnung von höchstens
5 Meilen. Hier schien endlich der Canal zu seyn , der
zur Mündung des Amurs führt, und auf diesen nahm ich jetzt
direct meinen Curs ; zu. Wir waren höchstens noch 5 Meilen
von der Mitte desselben entfernt, so hatte sich auch unsere Tiefe
schon bis auf 6 Faden verringert, und da ich es nicht wagen
durfte, mit dem Schiffe weiter zu gehen, so legte ich bey, und
schickte den Lieut. Romberg mit dem Befehl ab, zuerst auf die
Spitze von Sachalin zuzurudern , bis er in drey Faden Wasser
käme , und alsdann queer über den Canal auf das gegenüber
liegende tatarische Cap zu halten, und so den ganzen Canal
in seiner Weite zu sondiren. Um 6 Uhr Abends kam er,
und zwar auf ein Signal zurück, welches ich ihm mit Kanönen-
Schüfsen machen liefs, da wir ihn schon zwey Stunden aus dem
Gesichte, verloren hatten. Lieut. Romberg berichtete mir, dafs
der heftige Strom aus Süden ihm diese Fahrt sehr schwer gemacht
habe, und er deswegen nicht bis auf die Tiefe von 3 Faden
habe fortrücken wollen *_ um Zeit übrig zu behalten, auch
im Canale selbst zu sondiren. Er wäre indefs bey seinem Curs
auf die Spitze von Sachalin bis auf 4 Faden Tiefe gekommen,
woselbst er sich ungefähr auf der Hälfte Weges zwischen dem
Schiff und dem Lande, das ist 2 i Meilen von beyden geschätzt
habe. Darauf habe'er seinen Curs auf die tatarische Spitze zu 180 S.
genommen. Zuerst habe die Tiefe sich nicht geändert, zuletzt AuSust
aber bis auf 3 § Faden abgenommen. Von. hier aus kehrte er
des gemachten Signals wegen zurück. Er brachte einen Eimer
voll Wasser mit sich , welches er in der Mitte des Canals, so
weit er gekommen war , geschöpft hatte. Es hatte einen vollkommen
süfsen Geschmack, und war nur einen Gran schwerer
als unser Trinkwasser aus Peter und Paulshafen , und genau
eben so leicht, als das Trinkwasser aus Nangasaky. Auch das
längs dem Bord des Schiffs geschöpfte Wasser war mit jenem
von gleicher Schwere, und vollkommen trinkbar. Während der
Zeit, dafs wir hier vor der Mündung des Canals lagen, trieb der
Strom sehr stark aus Süden und SSO. Ich hatte alle Ursache zu
glauben, dafs hier in der Nähe, vielleicht nicht weit von dem Vorgebirge
der tatarischen Küste, der Ausflufs des Amurs seyn müfse.
Die beyden Spitzen, welche diesen Canal bilden, habe ich nach
dem zweyten und dritten Lieutenant meines Schiffs, genannt; die
westlichste an der Küste der Tatarey in 53.° 26.' 3o" N und
a i 8.° .i5.' r5"W C a p R om b eu g , und die östlichste an der Küste v o n
Sachalin in 53.°3o . 'i5"N und2r8.°o5.'oo" W C a p G o low a t sc h e f .
Sobald ich das Boot eingenommen hatte, nahm ich meinen
Curs auf die Küste der Tatarey z u , der wir uns bey -Sonnen
Untergang bis auf 6 Meilen genähert hatten. Die Tiefe betrug
hier 9 und 10 Faden. Etwas im Norden von Cap Romb
erg sahen wir zwey kleine Inseln, und von diesen erstreckte
sich noch ein niedriges Vorland nach NW ganz in der Richtung
der Küste. An einigen Stellen sah man Niederungen,
welche es zweifelhaft machen , ob dieses dache Vorland nicht
aus einer Kette von einzelnen kleinen Inseln , oder ob es aus