
ist 206.° 47.' 3o" W.* Die Inseln Charamukatan, Schiaschkotan,
Ikarma und Tschirinkotan lagen uns zu derselben Zeit in NW i 5°;
NW 24°: NW 43°: und NW 53°. Die kleine Insel Mufsir, auf
die wir während unserer letzten Fahrt ko unverhoft stiefsen,
sahen wir diesesmal nicht, obgleich sie nur in einer sehr geringen
Entfernung von der Insel Raukoke liegt. Sie ist zu klein
und zu niedrig , üm in der Entfernung in welcher wir uns von
dieser Inselkette befanden, gesehen zu werden.' Um 6 Uhr Abends
stellte sich ein dicker Nebel ein, der die ganze Nacht hindurch
und auch den folgenden Morgen fortdauerte; dabey wehete der
Wind frisch aus OSO und Ost. Unsere Lage war sehr unangenehm,
da wir uns in der Nähe dieser gefährlichen Inseln befanden,
wo die Strömungeu so reifsend sind, und wären diese nördlich
gewesen, so mufsten wir sehr nahe bey der F a lle seyn.
Häufig hörten wir das ,Geräusch von rollenden Wellen, konnten
aber nicht bestimmen ,. ob es eine Brandung , oder das Brechen
zusammen treffender Strömungen sey. In dieser unangenehmen
Lage brachten wir schon die zweyte Nacht zu. Der Nebel war
so dick, dafs sich unser Florizont höchstens auf 10 Faden erstreckte.
Wir lävirten unter geringen Segeln, und sondirten
fleifsig. Bey diesen Inseln ist indefs das Sondiren eine fast unnütze
Vorsicht, da man 5o Faden vom Lande mit iöo Faden
keinen Grund erreichen kann. Endlich zerteilte sich der Nebel
den n ten Juli um 4 Uhr Morgens. Wir sahen die Inseln Ikarma,
Tschirinkotan , Mufsir und Raukoke. Von der Insel Raukoke
sahen wir nur die Basis und einen Theil der Erhöhung.
Der Pik Sarytscheff selbst zeigte sich nicht. Die Abweichung
der Magnetnadel fanden wir hier 3;° 12' östlich. Da der Wind
günstig war, so entschlofs ich mich, zwischen der Insel Raukoke
und der , nach Süden zu, ihr zunächst gelegenen Insel, das ist
der zwölften, oder der. Insel M a tau a , zu segeln; bey dieser
Gelegenheit hoffte ich , da der Horizont nach dem Nebel ungemein
heiter war, auch noch mehrere von den südlichen Kurilen
zu sehen. Es gelang uns auch, aufser der Insel Mataua die
Inseln R a sch au a und einen Theil der Insel K e to y , oder die
l 4 te und i 5te zu entdecken. Die letztere ist die nämliche, welche
auf den französischen und englischen Charten Marikan genannt
wird.
Um 8 Uhr -hatten wir den Canal zwischen den Inseln Raukoke
und Mataua durchsegelt, und nahmen jetzt unsern Curs
nach Westen. Diese Strafse, welche ich den C a n a l d er N a -
de shda genannt habe, gehört zu den besten in dieser Inselkette.
Sie ist 16 Meilen breit und vollkommen frey von allen Gefahren.
Den Strom, dessen Richtung im Canal westlich ist, fanden
wir sehr heftig; das Brechen der Wellen machte ein starkes Geräusch,
welches ganz dem Geräusch einer Brandung ähnlich war;
Eine>'Menge Vögel schwammen auf dem Wasser.
Obgleich in “den ersten Tagen unsers Absegelns von Kamtschatka,
die Rechnung nach dem Log von der wahren Länge
um 11 Grad abwich, so betrug dennoch dieser Fehler den nten
Juli nur 6 Minuten. Es wäre also einem Seefahrer gelungen,
die Länge der Kurilen in der.Parallele, in der wir sie an diesem
Tage durchschnitten , nach der sehr unzuverläfsigen Methode
der Schiffs Rechnung fast ohne Fehler zu bestimmen. Ein sol-
eher glücklicher Zufall kann sich indefs nur selten ereignen,
und wenn die Compensation der Ströme wirklich einigemal eine
bewundernswürdige Uebereinstimmung zwischen der Länge nach
dem Log und der wahren Länge, selbst nach einer langen Reise,